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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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durcheinander und umringten Katja, deren Gesicht schneeweiß war. Der Glanz ihrer schönen Augen war erloschen.
    »Der Schatten verfolgt uns weiterhin«, sagte ich leise zu Coco. »Du hast Katja angesehen, und plötzlich bekam sie einen Erstickungsanfall.«
    Coco preßte die Lippen zusammen. »Zuerst dachte ich, ich hätte mich getäuscht. Aber dann merkte ich, daß der Schatten real war. Wir müssen dieses eisige Etwas vernichten.«
    »Aber wie?«
    Coco antwortete nicht.
    Katja Leiner lag halb auf einem Sitz. Sie lächelte schwach, war aber offensichtlich noch immer geschockt.
    Eine Viertelstunde später hatten die anderen den unliebsamen Zwischenfall vergessen. Ich jedoch ließ Katja nicht aus den Augen. Sie hatte wieder ihre normale Gesichtsfarbe und war vergnügt und ausgelassen wie die anderen. Nur Coco und ich waren verkrampft, doch wir bemühten uns, heiter zu sein, was uns aber nicht gelang.
    Es war noch dunkel, als das Flugzeug in Nizza landete. Die Einstiegsluke wurde geöffnet, und ein paar von Zemans Kumpanen verließen das Flugzeug.
    Zeman hielt uns zurück. »Ich habe eine Villa in der Nähe von Nizza gemietet. Selbstverständlich seid ihr meine Gäste.«
    »Aber wir wollen …«
    »Keine Widerrede. Wenn es euch nicht gefällt, dann könnt ihr euch später noch immer irgendwo ein Zimmer nehmen.«
    Wenig begeistert nahm ich die Einladung an. Wir schlüpften in die Mäntel und stiegen die Gangway hinunter. Ein Bus erwartete uns.
    Ich blieb auf der Treppe stehen. »Wo ist Katja?«
    »Sie ist mit mir hinausgegangen«, sagte einer der Männer.
    Kurz entschlossen drehte ich mich um und lief zurück ins Flugzeug. Neben dem pubartigen Salon gab es auch noch andere Räume, die mir Günter Zeman kurz gezeigt hatte.
    Die Stewardeß kam mir entgegen.
    »Haben Sie Katja gesehen?«
    »Die langhaarige Blondine?« fragte sie.
    Ich nickte ungeduldig.
    »Sie ist mit den anderen ausgestiegen.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Ja.«
    »Das verstehe ich nicht«, flüsterte ich. »Sie muß sich in Luft aufgelöst haben, denn draußen ist sie nicht.«
    Ich ging an ihr vorbei und öffnete die Tür zum Salon, der noch hell erleuchtet war. Aufmerksam blickte ich mich um. Der Salon war leer. Vorsichtig ging ich zur Bar, da fiel mein Blick auf den Boden. Ein paar Eiskristalle waren zu sehen.
    Vorsichtshalber holte ich die Gemme hervor und folgte den Spuren, die wie Schuhabdrücke aussahen und zur Toilette führten. Die Tür stand halb offen.
    Ich stieß einen Fluch aus, als ich die Eiseskälte spürte. Mit zwei Sprüngen stand ich vor der Toilette und riß die Tür auf. Die Wände waren mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Auf dem Boden hockte eine seltsam verkrümmte Gestalt, die aus Eiskristallen gebildet war und entfernt menschenähnlich aussah.
    Die Gemme ließ ich hin und her pendeln, dann trat ich einen Schritt vorwärts, zuckte aber sofort zurück, da ich die Kälte nicht ertragen konnte.
    Die Eiskristalle schmolzen langsam. Für einen Augenblick glaubte ich, Katjas schmerzverzerrtes Gesicht zu sehen, dann ein Stück ihrer Bluse, und schließlich bildete sich ein tentakelartiger Arm, der nach mir griff. Ich schleuderte die Gemme auf das, was von Katja Leiner übriggeblieben war. Zischend breitete sich eine Dampfwolke aus, die aus der Toilette herausschoß.
    Rasch trat ich ein paar Schritte zurück. Der Dampf verzog sich. Die Wände waren eisfrei, und auch die Kristallspuren auf dem Teppich waren verschwunden.
    Ich betrat die Toilette und hob die eiskalte Gemme auf. An der rechten Wand klebten ein paar weizenblonde Haare. Ich kratzte sie ab und suchte nach weiteren Spuren, fand aber nichts. Die Gemme und die Haare steckte ich in die Rocktasche, dann betrat ich den Salon.
    Der Schatten, dieses unheimliche Etwas, hatte sich das erste Opfer geholt.
    Meine Hände zitterten, als ich mir einen Bourbon einschenkte. Ich kippte ihn hinunter und ballte die Hände. Dann schritt ich langsam zur Tür.
    »Hast du Katja gefunden?« fragte Günter Zeman.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie ist nicht draußen. Wir werden das Flugzeug durchsuchen, irgendwo muß sie doch stecken.«
    Ich schwieg weiterhin. Sie hätten mir ja doch nicht geglaubt.
    Der Tod Katja Leiners erschütterte mich. Das ganze Leben hatte noch vor ihr gelegen. Nun war sie tot, verschlungen von dem unheimlichen Wesen, das auch Coco nach dem Leben trachtete.
    Alle beteiligten sich an der Suche nach Katja Leiner – mit Ausnahme von Coco und mir. Wir hockten im Bus. Ich saß Coco

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