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034 - Der Weg nach Westen

034 - Der Weg nach Westen

Titel: 034 - Der Weg nach Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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die Zeichen der Zeit?« Er schob sich näher an Jenny heran.
    »Willst du mit mir herrschen? Noch hast du Zeit, dich zu entscheiden…«
    »Verschwinden Sie, Smythe«, fauchte Jenny. Er packte sie, riss sie an sich und drückte ihr einen KUSS auf die Lippen. »Was denn? Du willst tatsächlich dein Leben auf diesem Schutthaufen einer untergegangenen Stadt fristen?« Er stierte an ihr vorbei zu den geduckt hinter ihr stehenden Schwert und Speerträgern.
    »Bei diesem Menschenmüll?«
    »Verschwinden Sie endlich!«, schrie Jenny. Sie stemmte ihre Fäuste gegen seine Brust. Die übermenschliche Kraft, mit der er sie festhielt, jagte ihr die Panik ein.
    »Schade, Lieutenant, wirklich schade.« Er seufzte. »Also leben Sie wohl. Ich hätte mir…« Er hielt inne, schob sie von sich und blickte auf ihren Bauch. »Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Sie zugenommen…« Er stutzte. Plötzlich wur- den seine Augen starr und sein Mund verzog sich. »Oder sollte etwa mehr dahinter stecken im wahrsten Sinn des Wortes?« Er betastete ihren Bauch.
    Jenny stieß ihn von sich und sprang zurück.
    »Nehmen Sie ihre ungewaschenen Pfoten weg und verschwinden Sie, Smythe!« Einige Bogenschützen spannten die Sehnen.
    »Bin schon weg!«, kicherte Smythe. »Aber keine Sorge; ich bin mir fast sicher, dass wir uns wiedersehen werden irgendwann. Dann werde ich Ihnen von Commander Drax' unerfreulichem Abgang berichten.« Er winkte und verschwand zwischen Baumstämmen und Mauerresten.
    Jenny ließ sich auf die Stufen sinken. Sie zitterte am ganzen Körper. »Hinterher«, flüsterte sie. »Verfolgt sie, bis sie die Ruinen Beelinns verlassen haben, aber greift sie nicht an.«
    Dutzende von Menen und Frawen huschten an ihr vorbei und schlichen dem Wahnsinnigen hinterher.
    Jenny schlug die Hände vors Gesicht und ließ ihren Tränen freien Lauf. Die Anspannung der letzten Tage löste sich.
    Minuten später dröhnte Motorengebrüll von der Ruine des Brandenburger Tors her. Es entfernte sich. Jenny atmete auf und strich über ihren Bauch. Klein war er noch, kaum sichtbar. Smythe musste ihn während der erzwungenen Umarmung gespürt haben.
    Eine Kriegerin sprang aus den Büschen. »Sie ziehen nach Süden«, keuchte sie. »Zu der Halle mit den Flugmaschinen…«
    ***
    Von den blinden Fenstern unter der Hal- lendecke aus spähten sie auf das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs hinaus.
    »Sie kommen«, flüsterte Daanah. Eine schmutziggrüne Planierraupe walzte durch das Gebüsch des knapp vierhundert Meter entfernten nördlichen Waldrands, hinter ihr ein Militarytrike, dann ein Traktor und ein Truppentransporter.
    »Heilige Jungfrau, steh uns bei…!«, stöhnte Dave.
    »Was sagst du?« Unverständnis stand in Daanahs Miene; Dave hatte sein Stoßgebet auf Englisch geflüstert.
    »Nichts«, sagte er. »Wir kämpfen. Wir verteidigen diese Halle bis zum letzten Blutstropfen.« Er kannte sich selbst nicht mehr.
    Die Kolonne schob sich näher. Ohren- betäubendes Motorengebrüll erfüllte das Gelände und ließ die alten Fenster vibrieren. Zwischen dem Hallenkomplex und den gegenüberliegenden Ruinen der Bahnschuppen blieben die schweren Maschinen stehen.
    »Er ist es«, murmelte Dave. »Er ist es tatsächlich !« Kein Zweifel der Mann, der sich da keine hundert Meter entfernt von dem Kettenmotorrad schwang, war niemand anderer als sein ehemaliger Chef.
    Die Türen der Fahrzeuge öffneten sich. Schwarzverhüllte Gestalten ergossen sich in das Gras und Buschland. Über zwanzig mochten es sein. Sie versammelten sich um Smythe. Der redete gestenreich auf sie ein. Dann zogen die meisten der Halle entgegen. Smythe an ihrer Spitze.
    »Was tun wir?«, flüsterte Dolfar.
    »Abwarten«, schlug Daanah vor. »Vielleicht ziehen sie ab, wenn es ihnen zu anstrengend wird, die Barrikaden wegzuräumen.« Dave, Dolfar und Viktan hatten die Hallentore verkeilt und vernagelt. Und danach hatten sie Trümmer und Wrackteile davor aufgeschichtet. Die ganze Nacht lang. »Wenn nicht…« Daanah blickte vielsagend zur Seite. Neben ihnen, auf dem Gerüst aus Zugdächern und Brettern häuften sich Steine und schwere Maschinenteile.
    Eine knappe halbe Stunde lang lauschten sie dem Gehämmer und Gepolter unten an den Toren. Smythes meckernde Stimme flatterte über dem Lärm. Wie gut Dave sie kannte…
    Ein paar der Nosfera kehrten schließlich zu den Fahrzeugen zurück. »Was haben sie vor?«, flüsterte Daanah.
    »Sie holen ihre verdammte Planierraupe und rammen das Tor ein!« David

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