034 - Totentanz der Ghouls
Schließlich bin ich derjenige, der dich auf diese Insel geholt hat! Es hat mich eine Menge Geld gekostet, dafür kann ich verlangen…«
»Nichts!« knurrte der Ghoul. »Gar nichts kannst du für dein verdammtes Geld verlangen, Martin. Du hast lediglich einen Stein ins Rollen gebracht. Seinen Weg kannst du nun nicht mehr beeinflussen!«
Chuck Martin fletschte die Zähne und hob trotzig den Kopf. »Ich befehle dir, mich zu töten, Phaidon Eiliou!«
Der Leichenfresser lachte ihn aus. Es hörte sich schaurig an.
»Ich lasse nicht zu, daß du jemand anders tötest!« schrie Martin.
»Ich werde dich zwingen, mich umzubringen!«
Aggressiv stürzte er sich auf den Ghoul, obwohl er schon einmal die schmerzliche Erfahrung gemacht hatte, daß Phaidon Eiliou ungemein kräftig war. Er hoffte, mit seinem Angriff diesmal mehr Glück zu haben.
Seine Faust klatschte in die häßliche Ghoulvisage. Der Leichenfresser wollte ihn von sich stoßen, doch Chuck Martin krallte sich an ihm fest. Immer wieder hieb er auf den Dämon ein.
Phaidon Eiliou verlor die Geduld mit ihm. Er packte ihn und warf ihn gegen einen Glasschrank. Die getönten Glastüren brachen.
Splitter fielen klirrend zu Boden.
Teure Bleikristallgläser und antike Vasen fielen um und gingen teilweise ebenfalls zu Bruch. Nippesfiguren purzelten auf den verfliesten Boden und kugelten davon.
Martin bewaffnete sich mit einem schweren Glasaschenbecher.
»Ich erschlage dich!« brüllte er und griff den Leichenfresser erneut an.
Der Ghoul – nicht gerade besonders schnell – wich zur Seite.
Chuck Martin legte seine ganze Kraft in den Schlag, und er traf das Scheusal seitlich am Kopf.
Die Wucht des Treffers warf Phaidon Eiliou beinahe um. Er wollte sich immer noch nicht von Chuck Martin zwingen lassen, seine Entscheidung zu revidieren.
Aber der Mann sollte ihn auch nicht länger ungestraft attackieren. Als Martin – durch den ersten Erfolg ermutigt – abermals mit dem Aschenbecher zuschlug, reagierte der Leichenfresser etwas schneller.
Er duckte sich und fing den Arm des Mannes ab. Seine scharfen Krallen rissen Martins Haut auf. Er schrie seinen Schmerz laut heraus, der schwere Aschenbecher fiel zu Boden und zertrümmerte eine Fliese.
Martin riß sich keuchend los. Sein Blut tropfte von den Fingern.
Wut, Schmerz, Haß, Verzweiflung verzerrten sein Gesicht. Er wollte sterben, um jeden Preis.
Er warf sich dem Monster erneut entgegen, hieb mit seinen Fäusten auf die gedrungene schleimige Gestalt ein und brüllte: »Töte mich! Töte mich! Nimm mir endlich das Leben!«
Phaidon Eiliou blockte ihn fauchend ab. Er biß zu. Martin schrie wieder. Und dann kreischte er: »Ja! Ja! Mach weiter!«
Die Pranke des Ghouls traf ihn, und für einen Moment dachte Chuck Martin, daß er es geschafft hatte, aber dann merkte er, daß er weiterlebte, daß er zwar unter heftigen Schmerzen litt, jedoch nach wie vor bei Kräften war und das auch blieb.
»Sie hat mich reingelegt!« brüllte Martin. »Cypara Kulidis, diese gottverfluchte Hexe, hat mich hereingelegt! Du kannst gar keinen Menschen töten! Das schaffst du nicht!«
»Ich werde dich in Kürze vom Gegenteil überzeugen«, knurrte der Leichenfresser.
»Wer?« fragte Martin krächzend. »Wer ist das Opfer?«
»Du wirst es erfahren, sobald du aus deiner Ohnmacht erwachst«, erwiderte der Ghoul. Und dann traf Chuck Martin ein Schlag, durch den er augenblicklich die Besinnung verlor.
Der Ghoul aber lachte grausig. Er wandte sich um, denn es war Zeit, sich das Opfer zu holen…
ENDE des ersten Teils
[1] Siehe Tony Ballard Nr. 33 »In den Krallen der Tigerfrauen«
[2] Siehe Tony Ballard Nr. 31 »Sie kamen aus dem Jenseits«
[3] Siehe Tony Ballard Nr. 29 »Hexenjäger aus dem Gestern«, Tony Ballard Nr. 30 »Vampir-Terror«
[4] Siehe Tony Ballard Nr. 32 »Das Schädelhaus im Todesmoor«
[5] Siehe Tony Ballard Nr. 21 »Die Totenuhr«
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