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034 - Totentanz der Ghouls

034 - Totentanz der Ghouls

Titel: 034 - Totentanz der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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warfen lange Schatten. Der Tag ging allmählich zu Ende.
    Es war kein Tag, an den ich gern zurückdenken würde. Die Ungewißheit zermürbte mich. Ich wollte endlich wissen, was mit meiner Freundin geschehen war. Lebte sie noch?
    Stavros Gizikis führte mich an einer Mauer entlang. Wir erreichten ein Tor, das wir jedoch nicht zu öffnen brauchten. Es hätte sich auch kaum öffnen lassen, denn ein Schuttberg lag davor.
    Aber in der Mauer gab es ein Loch, durch das wir steigen konnten, und im Schatten bruchstückhaft erhaltener Arkaden gelangten wir zu einem düsteren Abgang.
    Abgewetzte Steinstufen. Und aus der Tiefe stieg uns ein unheimlicher, kühler Atem entgegen.
    »Hier ist es«, raunte mir Stavros zu. »Der Abgang zur Krypta. Ich werde Mikis ins Gebet nehmen. Er wird Ihnen sagen, was er weiß, Mr. Ballard. Ich bin kräftiger als mein Bruder. Vielleicht hätte ich vor Jahren schon diese Kraft zu seinem Wohl einsetzen sollen.«
    »Mag sein, daß das für Mikis die richtige Erziehungsmethode gewesen wäre«, sagte ich und dachte an den einmaligen Pater Severin, der meine Silberkugeln weihte. Wenn Worte allein nicht halfen, unterstrich auch er sie mit seinen gewaltigen Händen.
    Ich liebte diesen seltsamsten aller Priester und hoffte, daß er uns noch lange erhalten blieb.
    Wir stiegen die abgetretenen Stufen hinunter. Ich flüsterte Stavros Gizikis zu, er solle tunlichst neben mir bleiben. Noch lieber hätte ich ihn hinter mir gewußt, damit ihm nichts zustieß.
    Eine modrige Kälte strich über mein Gesicht und legte sich dumpf und stickig auf meine Lunge. Die Wände bestanden aus alten, glatten Sandsteinquadern.
    Der rostige eiserne Handlauf wackelte. Es war besser, sich nicht auf ihn zu verlassen. Als wir das untere Ende der Treppe erreichten, verharrten wir einen Augenblick.
    Eine seltsame Stille herrschte in diesem dämmrigen unterirdischen Kultraum. Der Säulenwald erinnerte mich an die Tempelruine, zu der uns Mikis Gizikis gelockt hatte.
    Nun brauchte ich ein wenig Glück, um diesen verkommenen Menschen wiederzusehen. Mir tat Stavros leid. Dieser anständige Mann war gestraft mit so einem Bruder.
    Befand ich mich allein mit Mikis Gizikis’ Bruder in der Krypta?
    Es hatte den Anschein.
    »Hier unten war ich noch nie«, flüsterte Stavros. »Unheimlich ist es.«
    »Wollen sie umkehren?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bleibe bei Ihnen.«
    Ich ging langsam weiter, setzte jeden Schritt mit Bedacht.
    Vielleicht hatten uns Mikis Freunde kommen sehen und verhielten sich jetzt still, damit wir sie nicht bemerkten.
    Ich hielt Mikis Gizikis nicht gerade für einen Helden. Wenn man bedenkt, wie er davonrannte, als Atax’ Falle zuschnappte…
    Die Säulen begleiteten uns zu einem runden Raum. Ich sah eine steinerne Bank, und auf ihr saß… Mikis Gizikis. Ich hatte ihn gefunden. Mein Herz schlug sofort hoch im Hals.
    Endlich! dachte ich. Jetzt geht’s dir gleich schlecht, mein Freund!
    Wir haben eine hohe Rechnung zu begleichen! Ich mache Hundefutter aus dir, wenn du dich weigerst, mir auf meine Fragen zu antworten!
    Er saß da, als würde er nachdenken; der Kopf war gesenkt, mit den Händen stützte er sich auf die Steinbank. Hatte er uns noch nicht bemerkt? War er so sehr in Gedanken versunken, daß wir ihm nicht auffielen?
    Ich blieb fünf Schritte vor ihm stehen. »Gizikis!« sagte ich schneidend.
    Meine Stimme hallte durch die Krypta, stieß gegen kalte, düstere Wände, kam als mehrfaches Echo zurück. Jetzt kam Leben in den Mann. Langsam hob er den Kopf.
    Seine Freunde schienen nicht da zu sein. Ich nahm an, er wartete auf sie. Ein seltsames Lächeln breitete sich über sein Gesicht. Verdammt, was fand er so komisch?
    Daß ich ihn gefunden hatte? Das würde ihn bald nicht mehr amüsieren. Mir kam vor, als würde er sich freuen, mich wiederzusehen.
    Er mußte verrückt sein.
    Konnte er sich nicht denken, was ihm nun blühte? Glaubte er, ich könnte ihm nichts anhaben? Irgend etwas war hier faul. Vielleicht fühlte sich Mikis Gizikis von Atax beschützt.
    Mein Mund trocknete bei diesem Gedanken aus, und ich ließ sofort mißtrauisch den Blick schweifen. Hielt sich die Seele des Teufels im Hintergrund auf? Lauerte Atax auf seine Chance, mich mit dem dritten Anlauf zu erwischen?
    Wieso fürchtete sich Gizikis nicht? Sei auf der Hut, Tony! warnte ich mich selbst. Dieser Bastard hat irgendeine Gemeinheit in der Hinterhand, deshalb fühlt er sich dir überlegen.
    Er verzog den Mund zu einem höhnischen Grinsen. »Da

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