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034 - Totentanz der Ghouls

034 - Totentanz der Ghouls

Titel: 034 - Totentanz der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Er riß den Blick von Vicky los, und ich sagte: »Setzen Sie sich, Mr. Gizikis. Darf ich Ihnen etwas bestellen?«
    »Ich schlage vor, wir gehen gleich«, erwiderte Gizikis.
    »Okay, und wohin?«
    »Es gibt hier in der Nähe eine Tempelruine. Dort werden Sie eine interessante Bekanntschaft machen.«
    Cuca? Würde die Hexe dorthin kommen? Mein Blut kreiste sofort schneller durch die Adern. Roxane und Mr. Silver würden Augen machen, wenn Vicky und ich es schafften, Cuca zu finden.
    Es war ein kleiner Wettstreit zwischen der Hexe aus dem Jenseits, dem Ex-Dämon und uns. Vicky und ich verfügten über keine übernatürlichen Fähigkeiten.
    Wir konnten nur Mut und Intellekt in die Waagschale werfen und hoffen, daß sich das Glück auch noch auf unsere Seite schlug.
    Wir ließen die halb vollen Gläser stehen.
    Ich legte das Geld für die Drinks auf den Tisch, und wir verließen mit Mikis Gizikis die Bar. Selbstverständlich klebten wieder Dutzende von Griechenaugen an meiner Freundin.
    »Was ist los mit diesen Männern?« fragte ich draußen Gizikis.
    »Haben sie heute zum erstenmal ein Mädchen gesehen?«
    »Ein so schönes ja«, antwortete Mikis Gizikis.
    »Es gibt aber doch auch sehr viele hübsche Griechinnen.«
    »Ihre Freundin ist blond, Mr. Ballard. Blond und blauäugig. Eine Rarität in Griechenland. Sie dürfen uns unsere Bewunderung nicht übelnehmen. Wir Griechen haben sehr viel Sinn für Schönheit. Es ist uns ein Bedürfnis, solchen Göttinnen unsere Herzen zu Füßen zu legen.«
    Vicky sah mich schmunzelnd an. »Hast du gehört? Ich bin eine Göttin. Du solltest mich in Zukunft dementsprechend behandeln.«
    »Ich werde mir Mühe geben«, brummte ich und wies auf meinen Wagen, doch Gizikis meinte, das kurze Stück könnten wir auch zu Fuß gehen, außerdem seien die Gassen so eng, daß man mit dem Auto nur schwer durchkäme.
    Also gingen wir zu Fuß – per pedes, wie der Lateiner sagt. Meine Spannung wuchs. Wenn uns Gizikis mit Cuca zusammenbrachte, würde das für mich ein großes Erfolgserlebnis sein.
    Natürlich konnte die Begegnung für uns gefährlich werden, denn Cuca war eine böse, hinterhältige Hexe. Wenn sie nicht wollte, daß wir Silver II fanden, würde sie uns eine Menge Schwierigkeiten machen.
    Abwarten, sagte ich mir. Mehr kannst du nicht tun. Du mußt die Sache an dich herankommen lassen.
    Mikis Gizikis führte uns durch düstere, schattige Straßen, die wie ausgestorben wirkten. Vicky Bonneys Stöckel klickten auf dem Kopfsteinpflaster. Jeder Schritt hatte ein Echo.
    Gizikis sprach kein Wort mit uns. Er ging ziemlich schnell, als könne er es nicht erwarten, abzukassieren. Jetzt bog er nach links ab. Die Gasse endete nach wenigen Metern, und dann ragte eine Tempelruine vor uns auf.
    Das Gelände war mit Unkraut übersät. Es gab steinerne Stufen, weiße Säulen, die schon lange kein Dach mehr trüge. Flirrende Hitze, summende Fliegen. Stille sonst.
    Kein Mensch weit und breit. Der Wind, der nicht abkühlte, sondern aus einem riesigen Haarfön geblasen zu werden schien, bewegte die Blätter und Zweige von blühenden Büschen.
    Ich war ein wenig enttäuscht. Gizikis merkte es. »Sie ist noch nicht hier«, sagte er. »Aber sie wird kommen. Sie hat es versprochen.« Er hob die Schultern. »Pünktlichkeit kann man von einem Griechen nicht verlangen. In einem Land, in dem einem die Sonne das Gehirn tagtäglich auszudörren versucht, herrschen andere Gesetze als bei uns in England.«
    Wir stiegen die steinernen Stufen hinauf. Irgend etwas warnte mich. Vielleicht war das eine Falle. Unmöglich war es nicht… Cuca hatte davon Wind bekommen, daß wir sie finden wollten, sie trug Gizikis auf, sich mit uns in Verbindung zu setzen, und er brachte uns hierher, zu dieser einsamen Tempelruine …
    Was würde weiter geschehen?
    Wir traten zwischen die Säulen. Gizikis’ Gesichtsausdruck veränderte sich kaum merklich, aber mir fiel es auf, und ich ließ den zwielichtigen Mann von diesem Moment an nicht mehr aus den Augen.
    Er atmete schneller, und er schwitzte genauso wie ich. Verdammt, warum war er so aufgeregt? Irgend etwas stimmte hier doch nicht. Ich wollte mir den Griechen schnappen und ihm ein paar wichtige Fragen stellen.
    Da tat er plötzlich etwas, womit ich nicht rechnete: mit einem weiten Satz sprang er aus der Ruine. Ein Aufenthalt zwischen den Säulen schien gefährlich zu sein.
    Ich brüllte: »Vicky, raus aus dem Tempel!«
    Gleichzeitig federte ich hinter

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