034 - Totentanz der Ghouls
Mikis Gizikis her, und ich hoffte, daß Vicky Bonney meinem Beispiel folgte.
Im selben Augenblick überrollten uns die Ereignisse!
***
Chuck Martin fuhr sich mit den Fingern durch das blonde Haar. Er hatte Adam Laven und die beiden Mädchen vom Airport abgeholt, war mit ihnen nach Piräus gefahren und auf sein Motorboot umgestiegen.
Die Mädchen waren wahre Schönheitsköniginnen. Wie es Adam Laven geschafft hatte, bei ihnen zu landen, war Martin ein Rätsel.
Laven war nicht gerade das, was man einen Adonis nennt.
Aber er konnte wunderbar reden, hatte keine Minderwertigkeitskomplexe und wußte, was Frauen gerne hörten. Man konnte ihn als Lebenskünstler bezeichnen.
Er arbeitete selten, hatte aber doch immer Geld. Wie er das machte, war sein streng gehütetes Geheimnis.
Die Mädchen hießen Pamela West und Sue Conway. Pamelas Haar hatte die Farbe von Kupfer, Sue war brünett. Chuck Martin hatte bereits auf dem Flugplatz seine Wahl getroffen.
Obwohl beide Mädchen gleich hübsch waren, hatte er sich für Pamela entschieden. Ihre quirlige Art sprach ihn sofort an. Adam Laven redete ununterbrochen.
Er schwärmte von Chuck Martins kleiner Insel und prophezeite den Mädchen, daß sie von diesem idyllisch gelegenen Eiland begeistert sein würden. Martin drehte voll auf.
Das Boot raste durch den Golf von Egina. Wie ein Rasiermesser schnitt der scharfe Bug durch die kobaltblauen Fluten. Das Spritzwasser legte sich auf die Cockpitscheibe. Millionen winziger Wassertröpfchen glitzerten im grellen Licht der Sonne.
Pamela und Sue waren Mädchen, wie man sie überall auf der Welt findet, wenn man aufmerksam sucht. Sie wollten etwas erleben. Es mußte immer etwas für sie los sein, und am liebsten ließen sie sich von reichen Männern einladen, um auf deren Kosten zu leben.
Sie wußten, daß das seinen Preis hatte, und sie waren bereit, ihn zu bezahlen – mit ihrem Körper.
Als Chuck Martins Insel in Sicht kam, pries Adam Laven sie an, als wollte er sie den Mädchen verkaufen. »Das ist eine Welt für sich«, sagte er strahlend. Er erweckte den Eindruck, als gehörte die Insel ihm. »Auf dieser Insel können wir uns unsere Gesetze selbst machen. Dort gibt es keine Tabus. Wir werden tun, was uns Spaß macht, werden das Leben in vollen Zügen genießen. Was wir tun, wird richtig sein. Niemand kann warnend den Finger heben und sagen: ›Das darfst du nicht, das ist wider die Moral.‹ Auf Chucks Insel herrscht die totale Freiheit. Nichts, absolut gar nichts ist dort verboten! Ihr werdet sehen, wie herrlich das ist!«
Martin steuerte auf die betonierte Anlegestelle zu. Wenig später ging er mit seinen Gästen an Land. Adam Laven sank auf die Knie und küßte den Boden.
»O Eiland der erfüllten Träume, der Wahrwerdung geheimster Wünsche, ich begrüße dich.«
Pamela und Sue kicherten. »He, Chuck!« rief Pamela. »Ist dein Freund immer so verrückt?«
Martin grinste. »Ich kenne ihn nicht anders. Er hat nicht alle Tassen im Schrank. Meiner Meinung nach ist er der ausgeflippteste Bengel, den ich kenne.«
»Ich sage euch, die Welt ist eine riesige Kloake. Riecht ihr nicht, wie sie stinkt?« fragte Laven. »Nur die Ausgeflipptesten werden überleben, deshalb, Freunde, strengt euch an! Stellt euch auf die Hinterbeine, schluckt Drogen und nehmt alles mit, was ihr kriegen könnt, denn das macht euch stark für den harten Existenzkampf. Die Weichlinge gehen vor die Hunde. Denkt an meine Worte, wenn es soweit ist.«
Im Zickzack liefen zwischen den Felsen Stufen zu Chuck Martins Haus hinauf. Es war groß, hatte rot leuchtende Dachziegel und weiß getünchte Wände. Ein kleiner Palast abseits jedweder Zivilisation. In den Kronen schattenspendender Pinien zirpten Zikaden. Ihr unermüdliches Rasseln lag über der ganzen Insel.
Adam Laven breitete die Arme aus. »Das ist Chuck Martins Reich, sein Ref ugium, hier betet er, abgeschieden von der Welt, den Teufel an und tut mit großem Vergnügen alles, was verboten ist. Mädchen, eine Welt wird sich euch offenbaren, wie ihr sie noch nicht kennt. Nie Gesehenes werdet ihr schauen…«
»Jetzt reicht’s«, sagte Pamela lachend. »Du kannst deine groß- artigen Versprechungen doch niemals halten.«
»Wollen wir wetten?« fragte Laven.
Ein seltsames Lächeln huschte über Chuck Martins Gesicht. Niemand sah es. Er lachte in sich hinein. Ihr werdet euch noch wundern, dachte er und betrat als erster sein Haus, in dem es angenehm kühl war.
Martin führte die Gäste im Gebäude
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