0340 - Sinfonie des Schreckens

Titel: 0340 - Sinfonie des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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zurückgekehrt und hatte sein Zimmer wieder betreten.
    Zamorra, in dessen neu zugewiesenem Zimmer sie zusammensaßen, schnipste mit den Fingern. Er war schon wieder unternehmungslustig. »Tun wir also jetzt, was wir vor dieser zeitraubenden Aktion schon beabsichtigten, und versehen wir die Eingänge der Music Hall mit Dämonen bannern…« Er berührte das Amulett, das er wieder an sich genommen hatte. Sein Gegner mußte es ihm so vorsich tig abgenommen haben, als wolle er es für sich selbst beanspruchen. Demzufolge konnte er davon zumindest nicht angegriffen werden… das stimmte Zamorra bedenklich.
    »Ich versuche einen Leihwagen zu bekommen«, schlug Nicole vor. »Dann sind wir beweglicher als per Taxi.«
    »Es ist gleich Mitternacht«, gab Zamorra zu bedenken. »Glaubst du im Ernst, daß uns da jemand noch einen Wagen gibt? Die Büros sind doch gar nicht mehr besetzt.«
    Er behielt recht. An einen Mietwagen war um diese Nachtzeit nicht zu denken. Also mußte doch ein Taxi bestellt werden, dessen Fahrer erstaunt war, daß Zamorra und seine Begleiterin zum Civic Center gefahren werden wollten.
    »Aber da ist doch jetzt nichts mehr los…«
    Vorsichtshalber ließ Zamorra erst gar keine Diskussion aufkommen. »Wollen Sie uns fahren oder nicht?«
    Der Taxifahrer wollte. Der große gelbe Wagen glitt durch die nächtlichen Straßen Houstons, die auch nicht sehr viel leerer waren als bei Tage. In der Nähe des Civic Centers, dieser riesigen Anlage aus Gebäudeteilen, Glas- und Betonwänden, Wegen und Parksegmenten, stiegen Zamorra und Nicole aus und entließen den Taxifahrer.
    »Wäre es nicht besser gewesen, daß er wartet?« überlegte Nicole. »Vielleicht müssen wir schnell verschwinden…«
    »Das hätten wir mit einem Mietwagen besser gekonnt«, sagte er. »Außerdem möchte ich keine Unbeteiligten in diese Sache hinein ziehen.«
    »Nun gut. Jetzt stehen wir hier in der Nacht unterm Sternenhimmel, der ja bekanntlich in Texas wie alles, einschließlich des Größenwahns, größer ist als anderswo. Was nun?«
    »Wir sondieren die Gegend«, sagte Zamorra. »Wir sehen uns dieses ganze Civic Center an, so gut es geht, und bemühen uns, die Eingänge zur Music Hall zu finden. Und die sichern wir dann ab. Hast du deine nützlichen Kleinigkeiten noch?«
    Nicole nickte.
    »Gut. Wir werden uns aufteilen, sobald wir wissen, was wo ist. Wir treffen uns an einem bestimmten Punkt, den wir noch festlegen werden. Erst wenn wir beide wieder da sind, wird ein Taxi herbeigerufen. Jeder von uns hat eine halbe Stunde Zeit, seine Arbeit zu tun. Einverstanden?«
    »Was bleibt mir anderes übrig?« schmunzelte Nicole.
    ***
    Franco Samara schaltete sich wieder in den Bewußtseinsstrom Hawkens’ ein und war überrascht, daß Hawkens ihm sehr schnell ähnlicher geworden war. Etwas mußte die Vorgänge in seinem Körper beschleunigt haben, sehr stark sogar.
    Hast du dich um den Störfaktor aus Zimmer acht-zwölf gekümmert, Jim?
    Die Antwort kam so stark wie Samaras Frage.
    Ich versagte. Er überlebte. Es steht zu befürchten, daß er aufmerksamer denn je ist. Ich wollte ihn töten, aber es mißlang. Der Versuch erregte unerwünschte Aufmerksamkeit.
    Berichte! verlangte Samara.
    In geistigen Bildern teilte sein Freund ihm mit, was sich abgespielt hatte. Samara war bestürzt. Du hast alles falsch gemacht, warf er Hawkens vor. Noch ist es nicht existenzbedrohend, doch wenn der Obere danach urteilt, besteht die Gefahr, daß du gelöscht wirst. Das gefährdet alles.
    Er wird keinen von uns löschen, ehe es vollbracht ist, widersprach Hawkens sicher. Der Obere ist ungeduldig. Er wartet schon zu lange. Er will es so schnell wie möglich vollbringen.
    Hast du engeren Kontakt zu ihm? wollte Samara wissen. Sich selbst fragte er, ob er Eifersucht auf Hawkens verspürte. Aber er erkannte, daß es nur Besorgnis war, mehr nicht. Und Neugierde.
    Nicht mehr und nicht weniger als du, Franco. Ich erreiche ihn nicht. Aber ich glaube, daß er informiert ist. Vielleicht kümmert er sich selbst um den Störfaktor.
    Samara zog sich zurück. Letzteres hielt er für unwahrscheinlich. Er rieb die Finger gegeneinander. Die Haut gab ein leises, papierenes Rascheln von sich. Samara fühlte die mächtigen Schläge, mit denen sein Herz sich zusammenzog und ausdehnte. Um das zähflüssige Blut in Bewegung zu halten.
    Die schrittweise Veränderung machte Fortschritte. Zum Konzert würde sie perfekt sein.
    ***
    Jenem, der von Samara und den anderen, die der schleichenden