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0340 - Sinfonie des Schreckens

0340 - Sinfonie des Schreckens

Titel: 0340 - Sinfonie des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anderen, die inzwischen wohl zu dieser seltsamen Gruppe gehörten!
    Samara stand da, schlenkerte wild die Hand, mit der er das Amulett im Flug gestoppt hatte, und versuchte, die Silberscheibe wieder loszuwerden. Aber die klebte fest, als sei sie mit seiner Hand verschweißt worden!
    Samara beging den Fehler, mit der anderen Hand zuzugreifen, um das Amulett von der Linken zu lösen. Damit klebten beide Hände an der Silberscheibe fest. Und die mußte ihm allein durch ihre Anwesenheit nicht nur Unbehagen, sondern Schmerzen bereiten, denn sonst würde er nicht so brüllen und sich winden!
    Er schlug um sich, hämmerte mit beiden Händen und dem Amulett auf das Dirigentenpult ein. Aber damit wurde er Merlins Stern auch nicht los.
    Hawkens und die drei anderen Sonnenbrillenträger brauchten sich nicht untereinander zu verständigen. Sie verließen die Bühne, legten die eineinhalb Meter Höhenunterschied im Sprung zurück und hetzten auf Nicole zu, die immer noch zwischen den beiden Wachmännern im Gang zwischen den letzten Sitzreihen stand.
    Da erwachten die beiden aus ihrer Trance.
    »Großer Himmel, was haben Sie da angestellt?« keuchte der Mann links von Nicole auf und starrte entsetzt zur Bühne, wo Samara herumhüpfte wie ein Hampelmann. »Haben Sie uns das Paradies genommen?«
    Nicole war fassungslos. Sie sah den bestürzten Gesichtsausdruck des Wachmannes und erkannte, daß der Angst hatte.
    »Sie hat uns das Paradies genommen!« schrie der Mann jetzt und wollte nach ihr schlagen.
    Der andere war etwas nüchterner. Er schob sich dazwischen. »Miß, ich muß Sie festnehmen wegen…«
    Hawkens und die drei anderen waren nur noch ein paar Meter entfernt.
    Nicole entsann sich der unheimlichen Kraft und Schnelligkeit, die Hawkens entwickeln konnte. Und sie wußte, daß diese vier Brillenträger nicht kamen, um ihr zu gratulieren.
    In ihren starren, ausdruckslosen Gesichtern las sie Mord!
    Diesmal würde Hawkens sie nicht einfach fesseln und einsperren. Diesmal würde er sie töten! Und von den beiden Uniformierten hatte Nicole auch keine Hilfe zu erwarten.
    Die waren ja selbst gegen sie - und würden sie auch nicht vor Hawkens und seinen Leuten schützen können!
    Nicole trat dem einen vors Scheinbein, versetzte dem anderen eine schallende Ohrfeige, die ihn zwischen die Sitze schleuderte und damit aus dem Weg der unerbittlich heranstürmenden Sonnenbrillenträger brachte. Nicole war nicht daran interessiert, daß die beiden Wachmänner von den Angreifern niedergerannt wurden, deshalb verzichtete sie darauf, sie so anzuschlagen, daß sie ihnen in die Arme stolperten.
    Sie federte herum und rannte. Hinter ihr war doch der Ausgang gewesen! Schon war sie durch die Tür, schmetterte sie zu und hörte im nächsten Moment, wie vier Körper nebeneinander gegen das massive Holz krachten.
    Dem Anprall hielt das Schloß nicht stand. Die Tür flog wieder auf. Die vier Männer stürmten aus dem großen Zuschauersaal. Nicole rannte schon über den Gang, aber ihr Vorsprung war nicht sonderlich groß. Es hatte auch keinen Sinn, einen der Lifts zu benutzen. Bis die Kabine sich öffnete und wieder schloß, war bereits alles zu spät.
    Im Saal war Samaras Gebrüll verstummt.
    Vor Nicole war eine Glastür. Sie schnellte sich förmlich hindurch. Ihre Verfolger machten sich nicht die Mühe, sie zu öffnen - sie stürmten einfach hindurch und ließen die Glassplitter nach allen Seiten fliegen. Da hatte Nicole eine andere Idee.
    Sie blieb stehen, trat zur Seite, bückte sich und riß heftig am Teppich. Das zog ihren Verfolgern förmlich den Boden unter den Füßen weg.
    Im gleichen Moment tauchten an der Treppe Polizeibeamte auf. Sieben Mann, drei in Uniform und vier in Zivil.
    Sie sahen das Chaos.
    »Aufhören!« brüllte einer. »Sofort aufhören!«
    »Helfen Sie mir!« schrie Nicole auf. »Die wollen mich umbringen!«
    Für einige Augenblicke erstarrte alles. Nicole hielt den Atem an. Sie traute den vier Sonnenbrillenträgern zu, daß sie auch mit den sieben Polizisten kurzen Prozeß machten und sie als unerwünschte Zeugen gleich mit beseitigten. Würden sie soweit gehen? Würden sie alles riskieren, um Nicole ausschalten zu können, die ihren Maestro, den Dirigenten Samara, angegriffen und womöglich verletzt hatte?
    Die Zeit schien stillzustehen.
    ***
    Zamorra wußte, daß sich die Pupillen nach hinten wegdrehen, wenn die Augen gschlossen werden - und er hatte für die Dauer eines Herzschlages gehofft, das würde ihn retten. Seine

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