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0340 - Sinfonie des Schreckens

0340 - Sinfonie des Schreckens

Titel: 0340 - Sinfonie des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Muskeln arbeiteten gegen den Druck an, den der Finger des Unheimlichen ausübte, als er das Lid hochschob. Aber es half nichts. Ein Reflex sorgte dafür, daß Zamorras Pupille sich eindrehte.
    Er starrte mit dem jetzt offenen Auge direkt die schwarzen Augen seines Gegners an, aus denen jeden Moment der Tod kommen mußte.
    Die Sekunde dehnte sich zu hundert Millionen Jahren.
    Deutlich sah Zamorra, daß die Augen seines Feindes nicht völlig schwarz waren. Sie wurden von unzähligen winzigen Linien überzogen, die die Flächen in winzige Sechseckfelder tauchten.
    Facettenaugen?
    Insektenaugen! Und dazu die Hände, die aus den Armen förmlich herausgeplatzt waren! War diese seltsame Kreatur, die immer stärker Bösartigkeit ausstrahlte, ein Insekt?
    Erinnerungen an die Meeghs flammten in Zamorra auf, aber nur ganz kurz, weil die Meeghs niemals wirkliche Insekten gewesen waren.
    Wann kam der Tod?
    Wann kam der Moment, der Zamorras Leben auslöschte, damit er ein paar Stunden später als eine Art Zombie wieder aufstehen konnte, der eine Sonnenbrille zu tragen hatte, um seine verdickten Augen damit zu tarnen?
    Das Amulett, durchfuhr es ihn. Nur Merlins Stern kann noch etwas ausrichten… aber Nicole muß es gerufen haben… sie muß es dringend benötigen, sonst hätte sie es mir nicht abgefordert…
    Aber kann sie es nicht auch wieder zurück rufen, wenn es mir geholfen hat? Das geht doch innerhalb von Sekunden…
    Zamorra ahnte nicht, daß sich Nicole kurz vorher genau dieselben Gedanken gemacht hatte. Aber trotzdem war Zamorra unsicher. Durfte er Nicole das Amulett wirklich wieder abforden?
    Aber er war es doch, der gleich hier sterben würde … er brauchte es in diesem Augenblick!
    Wie lange hatte dieser Denkprozeß gedauert? Zehn Stunden? Eine Zehntelsekunde?
    Zamorra hatte sich entschieden.
    Er sandte den Ruf aus.
    Und das immer noch aktivierte Amulett kam. Von einem Moment zum anderen materialisierte es in seiner rechten Hand. Er spürte den leichten Schlag, den es ihm versetzte, als es innerhalb einer Sekunde von einer Wahnsinnsgschwindigkeit auf Tempo Null abbremste.
    Es glühte grell auf!
    Es strahlte grünes Licht ab, das sich rasend schnell über Zamorra ausdehnte, und zugleich griff silbriges Leuchten den Unheimlichen an, dieses verkappte Insekt, das sich in der Maske eines schwarzäugigen Menschen zeigte!
    Der Fremde kreischte.
    Er verschwand in einer silbrigen Flammenhölle. Er raste in weiten Sprüngen davon. Der grellsilberne Feuerschein wehte hinter ihm her, als er unsichtbar wurde und aus dem Kellerraum verschwand. Zamorra hörte polternde Schritte auf einer knarrenden Holztreppe.
    Dann wurde es ruhig.
    Auch das Kreischen war nicht mehr zu hören.
    Wieder einmal war der Fremde geflohen und spurlos verschwunden, genauso wie in der vergangenen Nacht.
    Zamorra atmete tief durch. Merlins Stern fest in der Hand, rutschte er an der Wand herunter bis zum Boden, wo er eine Weile kauernd sitzen blieb.
    Er mußte es erst einmal begreifen, daß er noch am Leben war.
    Und er mußte noch etwas begreifen.
    Warum hatte er das Gefühl, in den Facettenaugen des Insektenhaften Stonehenge gesehen zu haben?
    ***
    Franco Samaras Schmerz in den Händen ließ nach. Das Amulett war spurlos verschwunden und brannte nicht mehr. Samaras Angst, die sekundenlang aufgeflammt war und die den Schmerz noch überstrahlt hatte, schwand wieder. Samara Gefühlskälte kehrte wieder zurück. Die Gedanken arbeiteten normal.
    Er betrachtete seine Hände.
    Sie waren ausgedörrt. Die Haut schloß sich eng um den Knochen. Als er die Finger gegeneinander bewegte, schabten sie hart aufeinander. Aber bewegen konnte er sie nach wie vor unbehindert. An den Gelenken war die Beweglichkeit der Haut geblieben.
    Samara versuchte Kontakt zu dem Oberen zu erhalten, aber es gelang ihm nicht.
    Gleichzeitig aber hatte er geistige Verbindung zu den anderen seiner Art. Und er sah, was sie sahen, und er entschied, kein Aufsehen mehr zu erregen. Es war schon genug passiert.
    Er gab die entsprechenden Anweisungen.
    Keine weiteren Aktionen mehr! Es gibt andere, unauffälligere Möglichkeiten, sich der Gegner zu entledigen!
    Man gehorchte ihm. Er war neben Hawkens derjenige, der am weitesten fortentwickelt war. Damit war er der Befehlsgeber, solange der Obere nicht selbst Anweisungen erteilte.
    Samara preßte die dünn gewordenen Lippen zusammen.
    Samara sah seine vier Helfer in die Halle und zur Bühne zurückkehren. Sollte er die Proben abbrechen?
    Die Störung war

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