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0340 - Sinfonie des Schreckens

0340 - Sinfonie des Schreckens

Titel: 0340 - Sinfonie des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder einholen würde. Eine Verfolgung war sinnlos.
    Zamorra fragte sich, was inzwischen mit Nicole geschehen war. Er hielt das Amulett immer noch in der Hand -brauchte sie es nicht mehr, oder war sie nicht mehr in der Lage, es wieder zu rufen ? Das bedeutete, daß sie bewußtlos oder tot war…
    Zamorra bedauerte, daß seine Para-Kräfte nicht stark genug waren, um Näheres feststellen zu können. Sicher, es bestand eine innere und innige Verbindung zwischen ihnen. Aber dennoch konnte er nicht mit Sicherheit erfühlen, was ihr in diesem Moment geschah.
    »Zuerst einmal«, sagte er zu sich selbst, »muß ich herausfinden, wo ich bin. Ein feuchter muffiger Keller deutet darauf hin, daß es ein recht lange leerstehendes Haus ist. Spinnweben vorm Kellerfenster… na ja…«
    Er verließ den Keller. Überall lag Staub und Unrat. Erstaunlicherweise waren nirgendwo Mäuse und Ratten. Nur ein paar daumennagelgroße Spinnen entfernten sich hastig aus Zamorras Reichweite.
    Das fehlen der Nager deutete darauf hin, daß sich hier eine dämonische, auf jeden Fall fremdartige Kreatur niedergelassen hatte, deren bösartige Aura die Tiere vertrieb. Zamorra grinste freudlos.
    »Wir werden uns diesen freundlichen, schwarzäugigen Herrn patentieren lassen - als Rattenvertreiber.«
    Verschiedene Kleinigkeiten deuteten tatsächlich darauf hin, daß dieses Haus von dem Insektenhaften bewohnt wurde, allerdings bestimmt noch nicht seit langer Zeit. Immerhin schien er kein Interesse daran zu haben, aufzuräumen, also wollte er auch nicht mehr lange bleiben.
    »Diesen Aufenthalt werden wir noch weiter verkürzen. Du wirst keinen Spaß mehr daran haben, hier zu wohnen, alter Freund.«
    Zamorra präparierte Türen und Fenster des Hauses sehr sorgfältig mit magischen Symbolen, die den Unheimlichen abschrecken sollten - indessen: die Dämonenbanner an der Music Hall hatten wohl weder ihn noch die Sonnenbrillenträger aufhalten können. Das gab Zamorra zu denken. Der Insektenhafte schien auf Zamorras Weiße Magie nur sehr schwerfällig anzuspechen. Nur das Amulett selbst ließ sich als Waffe benutzen - aber es reagierte kaum auf seine Anwesenheit. Die verhalten lauernde Magie in Franco Samara hatte es wenigstens noch gemeldet. Bei dem Insektenhaften hatte Zamorra nichts gewarnt. Das Amulett reagierte einfach nicht auf ihn.
    Zamorra nahm ein paar der dünnen Hautplättchen auf, die noch im Keller lagen und von den Handgelenken des Schwarzäugigen abgeplatzt waren, als sich seine Insektenfinger Bahn brachen.
    »Fühlt sich an wie Chitin«, murmelte Zamorra dann draußen im Tageslicht. »Schimmert auch so… also doch ein Insekt?«
    Das menschliche Aussehen als Puppe, aus der irgendwann das Insekt völlig hervorbrechen würde?
    »Wenn ich nur wüßte, was das für ein Typ ist«, murmelte Zamorra. Der Insektenhafte konnte einfach kein Dämon aus der Hölle sein. Nichts paßte zusammen. Er war weder ein Angehöriger der Schwarzen Familie noch ein Dämon, der »auf eigene Rechnung« arbeitete. Er schien von weit her zu kommen. Der Angehörige einer Weltraumrasse? Zamorra versuchte die Empfindungen zu analysieren, die er während des kurzen, vorübergehenden Kontaktes gespürt hatte.
    Ungeduld und Zorn… und das dringende Bedürfnis, diese Welt zu verlassen! Ein Fremder, der gestrandet war?
    »Aber, wie zum Teufel paßt Stonehenge da hinein? Warum habe ich Stonehenge in seinen Augen gesehen?«
    Er verließ das Grundstück und erreichte eine wenig befahrene Straße. Langsam ging er weiter. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Immerhin war ihm schon soviel klar, daß dieser Insektenhafte der eigentliche Drahtzieher des Geschehens war. Die Sonnenbrillenträger waren kaum mehr als Sklaven.
    Sklaven, die sich anhand von Fachbüchern darüber informierten, wie man die menschliche Psyche mit Hilfe der Musik manipulieren kann…
    Zamorra seufzte. Er sah ein Taxi auftauchen und winkte. Der Wagen war tatsächlich leer und hielt an.
    »Zum Civic Center, bitte«, verlangte Zamorra. Er sorgte sich um Nicole.
    ***
    Am Civic Center erfuhr Zamorra von Nicoles Fetnahme und wäre um ein Haar selbst ebenfalls verhaftet worden; man warf ihm die Brandstiftung in Samaras Garderobe vor. Immerhin erfuhr er, wo Nicole derzeit festgehalten wurde. Er war erleichtert, daß ihr anscheinend weiter nichts zugestoßen war, obgleich die Verhaftung natürlich sehr ärgerlich war.
    Selbst auf die Gefahr hin, vor Ort noch erhebliche Schwierigkeiten bereitet zu bekommen, fuhr Zamorra

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