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0340 - Sinfonie des Schreckens

0340 - Sinfonie des Schreckens

Titel: 0340 - Sinfonie des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mein Chef, Professor Zamorra, wurde hier in diesem ausgebrannten Raum abgefertig… und ich will jetzt selbst wissen, woran ich bin!«
    »Wollen Sie nicht das Eintreffen der Polizei abwarten, damit die diese Geschichte aufklärt?«
    »Ich laufe der Polizei und Ihnen nicht davon, aber wenn Sie mir nicht helfen wollen, finde ich die Bühne, auf der die Proben stattfinden, auch allein…«
    Sie wandte sich um und setzte sich in Richtung Treppenhaus und Lift in Bewegung. Ein Mann wollte sie festhalten. Das war sein Fehler. Nicole hatte sich zwar heiser geschrien, aber ihre Judo-Kenntnisse hatte sie dabei nicht verloren. Der Wachmann merkte es Augenblicke später und machte eine unsanfte Landung auf dem Korridorteppich.
    Nicole setzte ihren Weg ungerührt fort.
    Allein ließ man sie nicht gehen. Sie wurde von zwei Wachleuten flankiert, die sie nicht mehr aus den Augen lassen wollten, aber auch keinen Versuch mehr machten, sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Sie zeigten ihr den Weg. Im Korridor forderte ein anderer über Funk die Polizei an, um einen Gewaltakt gegen eine Besucherin des Hauses aufzuklären. Auch die Brandursache sollte untersucht werden. Das Ganze begann sich bereits zu einer größeren Aktion auszuweiten, die Nicole in dieser Form nicht weiter interessierte.
    Sie wollte jetzt wissen, warum Hawkens und Samara laut Aussagen der Wachleute oben probten, gleichzeitig aber hier unten für trouble sorgen konnten. Dabei dachte sie auch an Hawkens’ ungewöhnliches Überleben eines Sturzes aus dem achten Stock des Hotels.
    Vielleicht war es besser, sich zu schützen…
    Irgendwo mußte Zamorra sein. Der besaß sein Amulett. Nicole konnte es zu sich rufen, wenn es erforderlich war. Wenn es aktiviert war, genügte ein konzentrierter, an das Amulett gerichteter Gedankenbefehl. Nur Nicole und Zamorra besaßen diese Möglichkeit, weil sie eine sehr enge Beziehung zu Merlins Stern entwickelt hatten. Wenn der Ruf erging, bewegte sich das Amulett über größere Distanzen und durch feste Wände hindurch innerhalb von Sekundenschnelle in die Hand des Rufers.
    Sicher - wenn sie es zu sich rief, brachte sie damit vielleicht Zamorra in Gefahr. Aber er konnte es auf dieselbe Weise wieder zu sich zurückbeordern, wenn er es brauchte. Deshalb war Nicole bereit, dieses Risiko einzugehen.
    Und zwar schon jetzt. Wenn Zamorra es zurück rief, fand sie auf dem Weg zur Bühne noch Zeit, sich etwas anderes auszudenken.
    Sie sandte den geistigen Ruf aus.
    Und das Amulett erschien, aus der Wand kommend, in ihrer leicht nach hinten ausgestreckten Hand! Den beiden Wachmännern fiel’s nicht auf, weil sie nicht darauf achteten.
    Nicole atmete tief durch.
    Merlins Stern verblieb in ihrer Hand. Zamorra rief das Amulett nicht zu sich zurück!
    Zamorra betrachtete seinen Gegner ein wenig überrascht. Der Schwarzäugige zuckte, machte dabei aber den Eindruck der geistigen Abwesenheit. Seine Hände waren teilweise weggeschmolzen. Fasziniert starrte Zamorra sie an. Da waren völlig glatte, nicht strukturirte Flächen. Es roch auch nicht verbrannt. Es war, als habe jemand Weichplastik auf eine glühende Herdplatte gedrückt und wegschmelzen lassen. War das »Innere« dieser unheimlichen Gestalt etwa eine einzige, unterschiedslose Masse?
    Tief atmete der Professor durch.
    Im Augenblick konnte der Schwarzäugige ihm nicht gefährlich werden. Zamorra wollte dessen Stirn berühren, um einen telepathischen Kontaktversuch zu erleichtern. Im letzten Moment entsann er sich, welch verheerende Wirkung sein immer noch flirrender Magieschirm auf den Schwarzäugige hatte, und unterließ es.
    Er wollte statt dessen versuchen, ihn zu hypnotisieren. Mit der Hilfe des Amuletts war das auch möglich, während der Schwarzäugige geistig weggetreten war. Zumindest konnte Zamorra den Grundstein legen für sein Erwachen, bei dem er sofort in den hypnotischen Zustand gleiten sollte.
    Als Parapsychologe kannte Zamorra so einige Möglichkeiten, Mensch und Tier unter seinen Willen zu zwingen, und er beherrschte auch eine Form der »Schnellhypnose«. Das ging aber nur, wenn er sein Gegenüber überraschen konnte. Schon der leiseste Widerstand vereitelte den Versuch im Allgemeinen.
    Hier aber gab es keinen Widerstand. Zamorra ließ Amulett-Energien strömen. Sein grünflirrender Magieschirm wurde dadurch etwas schwächer, weil die dazu nötigen Kräfte umverteilt wurden, aber das reichte immer noch, vor Überraschungen gefeit zu sein. Ein magisch-hypnotisches Kraftfeld baute

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