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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heran. In irgendeinem der Lokale mußte etwas passiert sein. Suko dachte automatisch an Shao. Gleichzeitig reagierten die Leute hinter ihm. Die im Lokal waren entsetzt, diejenigen, die nicht wußten, was vorgefallen war, nur mehr neugierig.
    Und sie rannten. Suko wurde in den Rücken gestoßen, geschoben und sah sich eingekeilt von Vergnügungssüchtigen.
    Er mußte mithalten, ob er wollte oder nicht, und so schaffte er es in Rekordzeit, die Straße zu überqueren.
    Auf der gegenüberliegenden Seite war ebenfalls der Teufel los.
    Aus einem Lokal, das rechts vor Suko lag, kamen die Gäste gestürmt. Dabei nahmen sie keine Rücksicht auf den engen Gehsteig.
    Sie liefen auf die Fahrbahn, so daß einige Fahrer Vollbremsungen machen mußten.
    Es glich schon einem Wunder, daß es zu keinem Unfall kam.
    Auch in den anderen Lokalen war man aufmerksam geworden.
    Zahlreiche Gäste saßen draußen vor der Tür. Sie waren ebenfalls aufgesprungen und liefen in die Richtung, wo das Schreckliche geschehen sein mußte.
    In diesem Chaos aus Menschenleibern nach Shao zu suchen, war für den Chinesen so gut wie unmöglich. Obwohl er einer der ersten war, die die andere Seite erreichten, schaffte er es nicht. Wiederum sah er sich eingekeilt und mußte sich seinen Weg bahnen.
    Wer von den Leuten aus dem Lokal kam, konnte Suko an den Gesichtern ablesen, die all die Schrecken zeigten, die die Menschen hinter sich hatten. Sie waren blaß geworden, hatten die Augen weit aufgerissen und schüttelten die Köpfe. Dabei sprachen sie Worte, die sie wohl kaum selbst verstanden. Es waren aus der Panik geborene Reaktionen.
    »Er ist tot!«
    »Verdammt, man hat ihn gekillt…«
    Diese und ähnliche Sätze vernahm Suko, so daß er sehr rasch Bescheid wußte.
    Es hatte also einen Mord gegeben!
    Suko schluckte ein paarmal, bevor er sich mit den Ellenbogen einen Weg zu dem entsprechenden Tatort bahnte. Einfach war dies nicht. Manche Gaffer standen wie der Teil einer Mauer, und Suko sah sich gezwungen, die Hindernisse regelrecht aus dem Weg zu räumen.
    Schließlich mußte er klettern, denn die Gäste hatten in ihrer Panik die vor dem Lokal stehenden Tische und Stühle umgeworfen, so daß auch sie Hindernisse bildeten, die zunächst überwunden werden mußten.
    Auch die übrigen Zuschauer hatten inzwischen vernommen, was dort gelaufen war. Der Schock darüber war größer als ihre Neugierde. Deshalb blieben sie vorerst stehen, schauten sich an und trauten sich nicht, das Lokal zu betreten.
    Auch Rufe nach der Polizei wurden laut.
    »Ist schon alarmiert!« hörte Suko eine Stimme. Genau in dem Augenblick, als er sein Hindernisrennen hinter sich hatte und das Lokal betreten konnte.
    Dort herrschte ebenfalls das reine Chaos. Kein Stuhl stand mehr so, wie er hätte stehen müssen. Mit den Tischen verhielt es sich ebenso.
    Nur eine Ausnahme gab es.
    Im Hintergrund, nahe eines Vorhangs und sogar ein wenig erhöht, entdeckte Suko einen kleinen runden Tisch, vor dem jemand saß und nach vorn gesunken war. Er lag mit dem Kopf auf der Tischplatte. Das konnte der Inspektor deutlich erkennen.
    Bevor er den Tisch erreichte, stellten sich ihm zwei Männer in den Weg. Sie trugen Schürzen und gehörten zum Personal. In ihren Gesichtern sah Suko die Angst.
    »Da können Sie nicht hin. Der ist tot, man hat ihn ermordet. Die Polizei wird…«
    »Die Polizei ist hier«, erklärte Suko und zeigte den beiden seinen Ausweis, den sie staunend betrachteten.
    »So schnell?«
    »Ich hielt mich zufällig in der Nähe auf.«
    »Ja, dann…« Sie hoben die Schultern und gaben den Weg frei.
    Suko schaute sich die Leiche an. Der Ermordete war in seinem Stuhl zusammengesunken. Mit der Stirn lag er auf der Tischplatte.
    Eine Blutlache hatte sich auf dem Tisch ausgebreitet. Sie war aus der Wunde im Nacken geströmt, in der noch die Mordwaffe steckte.
    Im ersten Moment dachte Suko an ein Messer. Bis er genauer hinschaute und eine spitze Nadel oder eine Scherbe erkannte, die jemand in den Nacken gestoßen haben mußte.
    Und das sehr raffiniert, denn Suko konnte gar nicht anders, als auf den Vorhang zu schauen, der sich direkt an den Tisch anschloß.
    Er sah auch den Spalt.
    Der Inspektor war ein Mann rascher Entschlüsse. Ein schneller Griff, und er hatte den Spalt so weit offen, daß er hindurchschlüpfen konnte. Er betrat den Raum, in dem sich auch Shao ohne sein Wissen kurz zuvor aufgehalten hatten.
    Vom Killer keine Spur. Dafür vernahm er Stimmen. Er konnte die Sprecher erst sehen,

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