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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachdem er durch eine Tür einen normalen Gang betreten hatte, wo auch die Toilettenräume lagen und ebenfalls die Küche. Auf dem Gang standen vier Männer und eine Frau, die sich so angeregt unterhielten, daß sie Suko nicht sahen.
    Einer sprach mit lebhaften Gesten und deutete ständig auf die Hoftür. »Da hat sie gestanden. Genau dort im Hof, und plötzlich war sie weg. Sie reagierte auch nicht auf meinen Anruf. Und die andere Gestalt erst recht nicht. Das war schlimm, kann ich euch sagen. Wie ein Geist oder so ähnlich…« Ihm fehlten jetzt die Worte.
    Suko hatte die Sätze nicht nur verstanden, er fand sie sogar interessant. Es war von einer Frau gesprochen worden, die plötzlich verschwunden war.
    Er ging näher und wurde erst jetzt von der Gruppe bemerkt. Im ersten Moment schwiegen sie, dann wollten sich die Leute aufregen, doch Suko nahm ihnen den Wind aus den Segeln.
    »Polizei«, sagte er und ließ sie seinen Ausweis sehen.
    »Jetzt schon?«
    »Ja.« Der Inspektor lächelte und deutete auf den Sprecher der Gruppe. »Kann ich mit Ihnen einmal reden, Mister?«
    Der andere wurde blaß. »Weshalb?«
    Suko lächelte, um dem Zeugen die Scheu zu nehmen. »Ihre Beobachtungen sind für mich sehr interessant.«
    »Ach, das ist doch nichts.«
    »Doch, kommen Sie.« Suko nahm ihn am Arm. »Das war doch im Hof, wie ich hörte.«
    »Ja.«
    »Gehen wir hin.«
    Der Zeuge nickte. Schon bald standen die beiden dort, wo auch Shao gestanden hatte. Und Suko hörte sich die Geschichte des Mannes an. Er hatte die Frau noch zurückholen wollen, aber sie kam nicht. Im Gegenteil, mit der anderen verschwand sie plötzlich.
    »Sagen Sie, Mister, wie sahen die beiden Frauen aus.«
    »Die eine komisch.«
    »Wie das?«
    »Sie war ziemlich klein, hatte schwarze Haare, fast wie ein Bubikopf und ein Gewand an, das manchmal golden leuchtete. Und sie hielt so einen komischen Stab fest.«
    »Wie komisch?«
    »Weiß ich auch nicht. An seinem Ende bildete er so etwas wie eine Spirale. Ich glaube auch, daß der aufgeleuchtet hat. Dann waren die beiden verschwunden.«
    »Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?« fragte Suko.
    »Ja, die Haut. Sie war dunkel.«
    »Wie bei einer Negerin?«
    »Nein, anders. Vielleicht blau.« Der Mann verzog das Gesicht.
    »Aber genau weiß ich das nicht mehr.«
    »Okay.« Suko nickte. »Kommen wir zu der anderen Frau. Was ist Ihnen an ihr aufgefallen?«
    »Sie kam nicht von hier. Ich meine, nicht aus Europa, sondern aus Asien. Vielleicht aus China oder Japan…«
    Suko hörte die weiteren Worte des Zeugen kaum, denn nun hatte er eine Bestätigung bekommen. Die ganze Zeit über hatte er es befürchtet. Jetzt wußte er Bescheid.
    Die andere war Shao gewesen!
    Und sie mußte völlig ahnungslos in diese Falle hineingetappt sein. Der Inspektor schüttelte den Kopf. Sofort kamen die Vorwürfe.
    Er hätte sie nicht gehenlassen sollen. Er hätte… er hätte …
    »Die Puppe sah übrigens stark aus«, hörte er den Zeugen weiter sagen. »Wirklich…«
    Suko winkte ab. »Schon gut, das interessiert mich jetzt nicht.« Er hatte es geschafft und seiner Stimme einen normalen Klang gegeben. »Die Chinesin hat sich nicht gewehrt?«
    »Nein, sie sprach mit der anderen. Ich wollte sie noch zurückholen, aber sie hörte nicht.« Der Mann schaute Suko prüfend ins Gesicht. »Sagen Sie mal, Sie sind doch auch Chinese oder so. Kannten Sie die Frau vielleicht?«
    Suko hatte keine Lust, dem anderen die Wahrheit zu sagen, deshalb winkte er ab. »Es gibt in London viele Chinesen. Reiner Zufall, verstehen Sie?«
    »Klar.«
    »Sie werden sich uns zur Verfügung halten, da wir Sie sicherlich noch benötigen. Bleiben Sie also in der Nähe.«
    »Selbstverständlich, Sir.« Er räusperte sich. »War das zunächst alles?«
    »Das war es.«
    Sie gingen wieder zurück, als Suko aus dem Lokal Stimmen hörte.
    Den Anweisungen nach zu urteilen, die jemand gab, konnte es sich bei den Männern nur um die Mitglieder der Mordkommission handeln.
    Suko fragte noch nach dem Namen des Zeugen.
    »Nick Spencer, Sir.«
    »Okay, Nick, wie gesagt, Sie warten.«
    »Ich gehe dann zu den anderen.«
    Damit war Suko einverstanden. Als er wenig später den Vorhang zur Seite zog, schaute er in das überraschte Gesicht eines uniformierten Polizisten. »He, wo kommen Sie denn her?« wurde der Inspektor angesprochen, bevor der Mann sich umdrehte und seinen Chef rief, der soeben zu einer Wanderung durch das Lokal angesetzt hatte.
    Suko kannte den Leiter der Mordkommission.

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