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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind alle verschwunden. Keine Zeugen, keine Spuren. Solche Fälle liebe ich.«
    »Da kann ich doch auch nichts dafür.«
    »Klar.« Cavendish wandte sich wieder an Suko. »Was sagen Sie dazu?«
    »Rätselhaft ist das Ganze schon, das gebe ich zu.«
    »Ein Fall für Sie?«
    »Möglich.« Er deutete auf den Toten. »Lassen Sie erst die Leiche untersuchen, dann sehen wir weiter.«
    »Worauf Sie sich verlassen können.«
    Suko verdrückte sich in den Gang, wo die Toiletten lagen. Seinen Zeugen fand er rauchend in der Küche sitzen. Der Mann nahm hin und wieder einen Schluck aus der Ginflasche. Er war schon leicht angetrunken und faselte ununterbrochen etwas von verschwundenen Frauen.
    Suko ärgerte sich, daß er den anderen nicht mehr vernehmen konnte. Er holte sich nur noch dessen Adresse.
    Wenig später hatte sich Suko empfohlen. Als er das Bierlokal verließ, sah er die Sperre aus Polizisten vor der Gaststätte. Sie war auch nötig, denn noch immer drängten sich zahlreiche Neugierige auf dem Gehsteig zusammen.
    Suko bahnte sich seinen Weg. Seine Gedanken beschäftigten sich mit dem Fall und dem Verschwinden von Shao.
    Es war klar, daß Schwarze Magie mit hineinmischte. Eine seltsame Frau mit einem gefährlichen Stab, ein toter Archäologe, wo gab es da einen Zusammenhang?
    Suko wußte keinen. Doch er wollte alles daransetzen, um Shao wieder zurückzuholen.
    Und wenn er dabei in die Hölle mußte!
    ***
    Der nubische Sklave trug nur einen Lendenschurz. Seinen muskulösen Körper hatte er mit einem Öl eingerieben, so daß die Haut wie eine fettige Schwarte glänzte.
    In der rechten Hand trug er einen schweren Stab, an dessen Ende sich eine Rundung befand. Dieser Stab übernahm die Funktion eines Klöppels, denn der glatzköpfige Nubier mit den gorillaähnlichen Gesichtszügen hielt sich dicht neben einem gewaltigen Gong auf, der bereits die Größe eines Wagenrads angenommen hatte.
    Der Gong schimmerte bronzefarben, und er hing von der Decke einer gewaltigen Säulenhalle.
    Unbeweglich, als wäre er selbst eine Säule, stand der Nubier neben dem Gong. Er war ein furchteinflößender Geselle. Seine Hände konnten Baumstämme umfassen, die Muskeln an den Armen und Beinen sprangen wie Hügel hervor, und die Adern glichen dicken Strängen. Er hatte beim Pyramidenbau geholfen, war sogar Aufpasser gewesen, bis ihn sich eine schöne Frau als Sklave in ihr Haus geholt hatte.
    Er bewachte sie und war ihr treu ergeben. In ihrem Namen hatte er Feinde getötet, und er würde für sie auch in den Tod gehen.
    Noch wartete er, aber er wußte, daß die Stunde des Abschieds nahte. Es sollte kein prunkvolles Fest mehr werden, aber seine Herrin hatte ihm etwas versprochen.
    Was das war, wußte er nicht.
    Aus dem Hintergrund der Halle vernahm er Schritte. Die drei Dienerinnen seiner Herrin näherten sich, und für den nubischen Sklaven war dies das Zeichen.
    Er schwang den Klöppel in die Höhe. Weit holte er aus. Dann schlug er zu.
    Der Klöppel hieb gegen den Gong. Das Metall begann zu zittern.
    Ein mächtiger Ton schwang, wie von unsichtbaren Wolken getragen, durch die Halle und kündete mit diesem Schlag an, daß die Herrin bereit war, ihre drei Dienerinnen zu empfangen.
    Selbst die Flammen der verteilt stehenden Fackeln begannen zu tanzen, als der Gong ertönte und sein Echo nur allmählich verrollte.
    Der Nubier ließ den Klöppel sinken. Er stellte ihn so hin, das sein rundes Ende zwischen seinen Fußspitzen stand und er sich mit seinen breiten Pranken auf dem anderen aufstützen konnte.
    So wartete er.
    Die Schritte wurden lauter. Aus dem Hintergrund der Halle schälten sich drei Gestalten. Sie trugen kostbare Gewänder, sahen aus wie Drillinge, denn jede von ihnen besaß den gleichen Gesichts-und auch Haarschnitt. Gemessenen Schrittes näherten sie sich dem nubischen Sklaven, und ihre Blicke glitten dabei an seiner Gestalt hoch.
    Im gorillaähnlichen Gesicht des Mannes rührte sich nichts. Es blieb wie gemeißelt, und auch als die drei Frauen vor ihm stehenblieben, tat er nichts. Er wurde angesprochen.
    »Ist die Herrin bereit, uns zum letztenmal zu empfangen?«
    »Sie ist es!«
    »Dann dürfen wir zu ihr?«
    Der dunkelhäutige Nubier überlegte einen Augenblick, bevor er nickte und sich umwandte. Neben dem Gong verengte sich die Halle, als befände sich dort eine Bühne.
    Eine vierstufige Treppe führte in die Höhe und endete an einem Vorhang aus kostbarer Seide.
    Der Sklave lief geschmeidig die Stufen hoch, packte mit einer

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