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0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verständnislos. Er pflegte mit Magie und Köpfchen zu kämpfen; Schußwaffen mochte er nicht.
    »Da drin befinden sich Leuchtgeschosse«, sagte Tendyke. »Damit kannst du Zombies und Mumien in Brand schießen. Und ein Dämon dürfte vor einer Ladung Feuer auch zurückschrecken. Normales Feuerzeug am Mann?«
    »Ja«, sagte Zamorra. Er rauchte zwar nicht, aber ein Feuerzeug gehörte zur Standardausrüstung.
    »Dann paß auf, daß du das hier nicht aus Versehen anzündest.« Er streckte Zamorra zwei kleine Patronen in die Tasche, die wie Feuerwerkskörper aussahen. »Was soll das?« wollte der Parapsychologe wissen, während Tendyke Nicole ebenfalls zwei dieser Patronen aushändigte und sich selbst versorgte.
    »Dyamit«, sagte Tendyke gelassen. »Zugegeben, die Ladungen sind arg klein. Aber wir wollen nicht ganz Mexiko in die Luft sprengen. Um eine eiserne Tür aus den rostigen Angeln zu sprengen oder eine Wand zu durchbrechen, reicht es allemal… für diese Mauern, wie sie hier bei den Tempeln üblich sind, empfehle ich aber, mehrere Ladungen einzusetzen.«
    »Einen Eichenpflock und einen Hammer hast du nicht zufällig?«
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Mit einem Vampir habe ich nicht gerechnet. Aber der wird bei Tage ohnehin schlafen, wenn es ihn gibt.« Er holte noch ein vier Finger dickes Seil aus der Tasche und wickelte es sich um die Taille. Das zwanzig Meter lange Seil trug ziemlich dick auf. »Aber damit kannst du einen Elefanten über eine Schlucht blanacieren lassen. Das Ding ist Naturfasser und von Hand gedreht. Vielleicht brauchen wir es.«
    »An was hast du eigentlich nicht gedacht?« fragte Nicole schmunzelnd. »Indiana Jones und Carsten Möbius pflegen statt des Seils eine Peitsche zu verwenden, die ist universeller einsetzbar.«
    »Aber auch kürzer«, sagte Tendyke lakonisch. »Gehen wir.«
    Er rückte den Stetson zurecht und setzte sich in Bewegung. Die beiden anderen rückten auf. Nicole gab die Richtung an. Allerdigs spürte sie keinen magischen Kraftfluß mehr. Nach einer Viertelstunde Weges vorbei an den Tempelruinen, an Bäumen und Sträuchern, an Steinbrocken, begann sie unsicher zu werden.
    »Da ist ein Gemäuer«, sagte Zamorra plötzlich. »Scheint eine kleine Ruine zu sein. Ein gemauertes Gärtchen…«
    »Und seine Gärtnerin«, sagte Nicole. »Wie kommt das Mädchen in diese verlassene Gegend, zu der keine Straße führt?«
    Sie hatte geflüstert. Das schwarzhaarige Mädchen in der kleinen Senke hatte die drei Ankömmlinge bisher noch nicht bemerkt. Es saß auf einem Steinquader, den Wind und Wetter abgerundet hatten, und schien auf etwas zu warten. Den Bewegungen nach mit ziemlicher Ungeduld.
    Unwillkürlich versuchte Zamorra seine latenten telepathischen Fähigkeiten einzusetzen, um die Umgebung zu sondieren. Vielleicht war die Szenerie eine Falle. Aber er konnte niemanden erkennen, der irgendwo in der Umgebung lauerte. Andererseits war er auch nicht stark genug, tatsächlich Gedanken aufzufangen. Die zurückliegenden Strapazen zeigten noch Wirkung. Die Unsicherheit blieb also.
    »Wir sollten sie einfach fragen, was sie hier macht«, schlug Tendyke vor.
    »Es könnte eine Falle sein«, warnte auch Nicole.
    »Deshalb gehe ich allein vor. Ihr könnt mich heraushauen«, sagte der Abenteurer. Er trat zwischen den Sträuchern hervor, in deren Schutz sie sich genähert hatten, und rief das Mädchen an. Es zuckte erschrocken zusammen, wirbelte herum und ging in Fluchtstellung.
    »Nur ruhig«, hörte Zamorra den Abenteurer sagen. »Ich beiße nicht. Aber wer sind Sie, und was machen Sie hier?«
    Die Antwort des Mädchens war alarmierend…
    ***
    Nach dem dritten Versuch, sich zu befreien, gab Gryf es auf. Es hatte keinen Sinn. Er konnte nur darauf warten, daß sich eine bessere Chance ergab, die er zur Flucht nutzen konnte. Wer auch immer ihn hierher entführt hatte, hatte das nicht grundlos getan. Irgendwann mußte er sich mit dem Druiden beschäftigen. Und machte dabei vielleicht einen Fehler…
    Unsichtbare Fesseln hielten den Druiden fest. Er lag auf hartem Stein, unfähig, sich bewegen zu können. An der Wand brannte eine in einer Halterung steckende Fackel. Der Raum war kühl, aber trocken. Den Steinquadern nach schien es das Innere eines Indio-Bauwerkes zu sein. Ob aztekisch oder toltekisch, interessierte Gryf im Moment weniger. Er, der achttausend Jahre Erdgeschichte erlebt hatte, hatte weder für Archäologie noch für Geschichte eine besondere Ader.
    Da Gryf zu keiner Bewegung

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