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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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geschossen zu haben«, konterte Phil.
    »Ich kann mich nicht genau erinnern, G-man, auf keinen Fall aber habe ich Gatrick umgebracht. Also auch hierbei Fehlanzeige. Im Übrigen erfreue ich mich meiner Freiheit und denke nicht daran, mich wieder hinter Gitter bringen zu lassen, lebend auf keinen Fall, G-man.«
    »Verbrechen hat sich noch nie bezahlt gemacht. Du solltest dich stellen, dann sind deine Aussichten größer, den Kopf zu retten.«
    »Seien Sie um Ihren eigenen Kopf besorgt G-man, auf meinen pass ich schon allein auf. Weiterhin würde ich Ihnen raten, die Hände schön sichtbar auf die Lehne zu legen und keine Dummheiten zu machen.«
    »Nervös, Lemmond?«, fragte Phil, »ich weiß so gut wie du, dass man mit einer Kugel im Kopf nicht ein Auto mit 90 Meilen über den Highway lenken kann. Im Übrigen scheinst du bei deiner Gang abgemeldet zu sein, oder täusche ich mich?«, fragte Phil herausfordernd.
    »Abwarten«, brummte Lemmond. Er steuerte nach rechts, und Phil erkannte die Absicht, er wollte den Holland-Tunnel nehmen, um sich nach Westen, nach New Jersey abzusetzen.
    Phil überlegte: Dick Lemmond hatte kaltblütig die Situation genutzt, als der Taxifahrer sein Gefährt verließ, um vielleicht einen Hamburger in einer Imbisshalle zu sich zu nehmen.
    Entweder hatte der Taxifahrer sofort Alarm geschlagen, als er den Diebstahl seines Wagens bemerkte, oder er hatte aus Angst geschwiegen.
    Im ersten Fall hatte Lem einen Vorsprung von etwa zehn Minuten. Nach dieser Zeitspanne war die Diebstahlsmeldung an sämtliche Streifenwagen weitergegeben. Und nichts fiel im Straßenverkehr in New York mehr auf als ein knallgelbes Taxi. Demnach würden sie spätestens am westlichen Ufer des Hudsons gestellt.
    Dick Lemmond fuhr wie der Teufel. Er hatte zudem noch unerhörtes Glück. Der nördliche Tunnel, der den Exit-Verkehr aufnahm, war vollständig frei. Das kam äußerst selten vor. Phil beobachtete im Rückspiegel wieder das Grinsen des Gangsterbosses. Lem schloss mit der linken Hand wegen des Lärms und der Abgase das Fenster. Er überschritt die zulässige Geschwindigkeit ohne die geringsten Hemmungen. Der Wagen preschte über die asphaltierte Fahrbahn.
    Dann wurde der Ausgang des Tunnels sichtbar. Lem kniff die Augen zusammen, sie mussten sich wieder an das milchige Novemberlicht gewöhnen.
    Phil sah gespannt in die halbkreisförmige Öffnung des Tunnelausgangs.
    Er hatte sich nicht getäuscht.
    Fünfzig Meter vor ihnen leuchtete das Stoppsignal der Polizei auf.
    Lemmond warf einen Blick auf Phil und trat das Gaspedal durch.
    ***
    Ein paar Sekunden konnte ich noch denken. Ich hielt die Luft an, um dem Ätherrausch zu entgehen. Aber es nützte nichts, sie mussten mir dieses scheußliche Zeug kübelweise über den Kopf gegossen haben. Ich war nach wenigen Augenblicken unfähig, mich zu wehren. Meine letzte Wahrnehmung war: Ich falle in eine tiefe Grube, das Fallen hört nicht auf. Dann verließ mich das Bewusstsein.
    Als das Erinnerungsvermögen zurückkehrte - es muss eine große Zeitspanne dazwischen gelegen haben - hörte ich Stimmen aus großer Entfernung. Fragen prasselten auf mich ein, aber ich war nicht in der Lage, meine Lippen zu bewegen. Eine Tür klappte zu, dann wurde es still um mich.
    Meine Augenlider waren zentnerschwer. Ich versuchte, mich auf die andere Seite zu drehen und zu schlafen.
    Aber es gelang mir nicht, und ich wollte es nun auch nicht mehr. Ich öffnete unter großen, körperlichen Anstrengungen die Augen, und sah doch nichts. Ich hatte das Gefühl, meine Hände seien bleischwere Bärentatzen. Trotzdem fanden sie zu meinem Gesicht, fuhren über die Augen.
    Dann war ich wieder da. Die Erinnerung kam zurück. Ich war mit dem Aufzug zum Dachboden gefahren, dann hatte der freundliche Empfang stattgefunden. Ich schüttelte den Kopf, rieb noch einmal die Augen mit dem Handrücken und kam immer zum gleichen Ergebnis: kein Lichtschimmer. Oder war ich erblindet?
    Mit den Händen tastete ich den Boden ab: Kunststoff. Ich rutschte auf dem Rücken darauf herum, bis die Füße die Wände berührten.
    Ich stellte fest, dass der Raum etwa sechs bis sieben Fuß im Quadrat maß. Es war also nicht mehr als eine bessere Zelle.
    Als ich mich aufrichtete, übermannte mich das Schwindelgefühl, wohl eine Folge des Ätherrausches. Ich lehnte mich gegen eine Wand und atmete tief durch. Dann stellte ich mit Beruhigung fest, dass meine Sinnesorgane, bis auf die Augen, wieder vorzüglich funktionierten.
    Ich ging drei

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