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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Rille hat eine Chance zu entwischen, so lange sie noch lebt.
    »Ich werde jetzt die Gasflaschen aufdrehen und Zusehen, wie du einschläfst, G-man«, knurrte er gehässig. »Und über dein Begräbnis mach dir keine Sorgen, Cotton, es sind schon viele Männer unter falschem Namen beerdigt worden. Bisher hat sich keiner von ihnen beschwert.«
    »Schade, du versäumst die letzte Chance, deinen Kopf zu retten, Berry. Bis jetzt halte ich alles für einen geschmacklosen Scherz. Ich gebe dir mein Wort, bei der nächsten Gelegenheit werde ich an dich denken.«
    Ich stellte mich mit dem Rücken zur Wand.
    »Es wird keine nächste Gelegenheit geben. Ich bücke mich jetzt, um die Gasflaschen aufzudrehen.«
    Von der Decke her vernahm ich ein leises Zischen. Das Gas strömte durch Düsen aus. Ich überlegte, wie lange es etwa dauerte, bis der Raum mit Gas gefüllt sein würde. Die Zelle war immerhin über zehn Fuß hoch. Aber Berry nahm mir die Arbeit ab.
    »Du hast nur noch eine Minute zu leben«, sagte er. Offenbar sah er dabei auf den Sekundenanzeiger seiner Uhr. »Noch fünfzig Sekunden…«
    Das Rauschen über mir wurde stärker.
    Ich roch nichts. Das war kein gutes Zeichen.
    »Noch vierzig Minuten, Nun, Cotton, wozu hast du eigentlich deine Pistole?«
    »Das wirst du früh genug sehen, Old Berry.« Ich warf mich auf den Boden, denn dorthin würden die Gasschwaden zuletzt dringen.
    »Noch dreißig Sekunden…«
    Stille.
    »Noch zwanzig Sekunden…«
    ***
    Dick Lemmond sah verbissen auf die flimmernde Straße. Die tief stehende Sonne blendete. Trotzdem fuhr der Gangster wie in einem Rennen. Vor Philippsburg erreichte das gelbe Taxi den Highway 22.
    Phil wusste längst, warum Lemmond ihn spazieren fuhr. Dieser Gangster brauchte jemanden, der sich bei den Kontrollen auf dem Highway ausweisen konnte.
    Phil kämpfte mit sich. Aber bei 90 Meilen gab es keine Möglichkeit auszusteigen. Zudem erkannte er genau, dass Dick Lemmond selbst seine Freiheit aufs Spiel setzte, um mit seinen Rivalen abzurechnen. Und diese Rivalen saßen in Chicago, und wo, das wollte Phil herausbekommen.
    Trotzdem verspürte Phil keine rechte Lust, sich bis nach Chicago fahren zu lassen. Bei der nächsten Tankstelle musste sich eine Gelegenheit bieten.
    Die kleine Stadt Easton flog vorbei.
    Der Gangster hatte die Straßenkarte genau im Kopf, er schien in dieser Gegend jeden Winkel zu kennen. Er wusste auch, dass die 22 nördlich von Lebanon endete. Nur über die Tumpike Road konnte er unter Umgehung von Pittsburgh und Cleveland sein Ziel erreichen.
    Der Gangster achtete nicht mehr auf seinen Beifahrer, er nahm auch die Umgebung nicht wahr. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft an einem Plan.
    In Allentown bog Lern von dem Highway ab und ging auf Kurs Süd. Vor Reading tauchte auf der linken Seite eine Tankstelle auf. Geschäftig eilten die Männer in Overalls zwischen den Zapfsäulen hin und her; drei Wagen warteten darauf, abgefertigt zu werden. Kurz entschlossen bog Dick Lemmond nach links ab. Er stoppte das Taxi vor einer freien Zapfsäule, kurbelte das.Fenster herunter und brüllte: »Wo bleibt die Bedienung?«
    Irritiert stürzte ein Mann aus dem Glashaus und fragte nach den Wünschen. Dick Lemmond ließ den Motor laufen, die rechte Hand hielt er am Schalthebel. Der Gangster befahl: »Volltanken!«
    Schon rauschte das Benzin. Phil sah, dass Lemmond ihm im Rückspiegel beobachtete. Deshalb blickte mein Freund uninteressiert zur anderen Seite hinaus. Das Zählwerk der Zapfsäule rotierte. Im Geiste zählte Phil mit, dreißig Liter, fünfunddreißig… vierzig.
    In diesem Augenblick sah Dick Lemmond auf seinen Kraftstoffanzeiger. Blitzschnell tauchte Phil nach unten weg, stieß die Tür auf und hechtete hinaus.
    Im gleichen Augenblick ließ der Gangster die Kupplung ruckartig los. Der Wagen machte einen wilden Sprung nach vorn und sauste los, im Einfuhrstutzen steckte der abgerissene Zapfhahn. Das Benzin strömte im tuckernden Pumprhythmus auf den Boden der Tankstelle.
    Phil sah die Hinterreifen des Taxis. Er wälzte sich auf die Seite. Die 38er Special in der Hand meines Freundes bellte zwei Mal auf. Er traf, er sah es genau.
    Aber ehe der Reifen vollkommen platt war, hatte eine Spezialmasse, die innen rotierte, das Loch verschlossen. Nach wenigen Sekunden, jagte das gelbe Taxi in Richtung Reading davon.
    »Nicht schießen, nicht schießen! Das Benzin!«, brüllte der Tankstellenbesitzer. »Sonst fliegen wir in die Luft.«
    Phil sprang auf die Beine. »Ich muss

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