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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Rakete durch das Dach in den Abendhimmel von Chicago fliegen.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren und nach oben weiterzufliegen. Lediglich das Schwergewicht meiner Buddhakassette hinderte mich daran.
    Der Aufzug stand. Blitzschnell drückte ich den Knopf »Erdgeschoss«. Aber auch das schien nicht im Sinne des Erfinders zu liegen, denn wie durch Geisterhand wurde die Tür von außen geöffnet. Ich konnte den Mann wegen der Dunkelheit, die auf dem Dachboden herrschte, nicht erkennen.
    »Sie wollen zu Smith & Co. Antiquariat?«, sagte eine eiskalte Stimme. »Dann kommen Sie nur heraus.«
    Ich war im Nachteil. Dieser Mann stand im Dunkeln und konnte jede meiner Bewegungen beobachten, während ich im Strahl der Deckenbeleuchtung auf dem Präsentierteller war.
    »Gut, ich werde kommen. Nur, die Buddhafigur in diesem Kasten hat ihr Gewicht. Können Sie mir nicht tragen helfen?«
    Ich wich bis an die hintere Wand des Aufzuges zurück, vor mir stand die Kassette. Der Unsichtbare zögerte, dann betrat er den Aufzug, eine Pistole in der Hand. Ich hatte nichts anderes erwartet, übersah diese Tatsache und wies auf die Kassette. »Aber behandeln Sie den Buddha ja vorsichtig. Er ist bis an den Rand gefüllt mit Dynamit! Ich an Ihrer Stelle würde die Pistole lieber wegstecken. Ein kleiner Funke reicht aus, um diesen Liliputwolkenkratzer in die Luft zu jagen.«
    Der andere sah mich betreten an, dann ließ er tatsächlich seine Pistole in dem Halfter verschwinden. Die Tür schwang leise zu. Auf diesen Augenblick hatte ich gewartet. Ich hechtete auf den verdutzten Jungen mit der platten Boxernase zu, presste ihn gegen die Seitenwand und drückte wieder den Knopf »Erdgeschoss«. In diesem Augenblick wurde die Tür ein zweites Mal geöffnet, wieder von außen. Ein Mann mit vorgehaltener Pistole sagte laut: »Nun heben Sie mal schön Ihre Händchen hoch, sonst knallt’s, trotz Ihrer Dynamitkiste.«
    Wo zwei Mann waren, gab es vielleicht auch einen dritten und vierten. Also hob ich meine Hände.
    Inzwischen hatte sich der Türöffner Nummer eins wieder erholt. Er schob mich nach vorn. Hände streckten sich mir entgegen, zerrten mich aus dem Aufzug. Es waren bestimmt fünf oder sechs Männer angetreten, mir einen großen Bahnhof zu bereiten.
    Plötzlich spürte ich von rechts und links einen stechenden Schmerz an den Schläfen. Zwei Burschen mussten gleichzeitig geschlagen haben. Die Beine sackten unter mir weg, ich kippte zur Seite. Jemand fing mich auf, ein anderer stülpte mir einen Sack über den Kopf.
    ***
    »Lassen Sie ruhig Ihre Pistole stecken, Mister Decker«, sagte Lemmond, ohne sich umzudrehen, »keinem von uns beiden ist mit einem Zusammenstoß gedient.«
    Phil lehnte sich in die Wagenpolster zurück und sagte: »Ich an deiner Stelle, Lern, würde nicht in der Stadt herumkutschieren. An allen Ecken klebt dein Konterfei, auf dich wartet der elektrische Stuhl.«
    »Und weshalb?«
    »Weil du Donald Sumper umgebracht hast.«
    Lemmond reagierte gar nicht auf diesen Vorwurf. Er fuhr über die Manhattan Bridge, um über die Canal Street die West Side Express Highway zu erreichen.
    »Wenn uns eine Streife stoppen sollte, G-man, dann halten Sie ihr gefälligst Ihren Ausweis unter die Nase, damit wir weiterfahren können. Ist Ihnen das klar?«
    »Hast du vor, mich spazieren zu fahren, Lern?«, fragte Phil.
    »So ähnlich, Mister Decker.«
    »Davon halte ich nicht viel. Weil ich keine Zeit habe.«
    »Haben Sie Diamond-Harthy wenigstens eine Lektion erteilt?«, fragte Lemmond lauernd. Er steckte sich während der Fahrt eine Zigarette an.
    »Wenn du mich jetzt zur 69. Straße bringen würdest, könnte ich deine Konkurrenz noch heute festnehmen«, erwiderte Phil.
    »Das ist nicht nötig G-man. Das erledige ich allein.«
    »Und warum hast du mir nachspioniert?«, fragte Phil.
    »Das wissen Sie selbst gut genug, G-man. Übrigens bei Donald Sumper kam ich zu spät, wenn Sie das interessiert. Ihr könnt mich suchen, aber nicht als Donalds Mörder.«
    »Nichts ist einfacher, als das zu bestreiten.«
    »Ich würde euch raten, euch ein andermal am Tatort ein wenig genauer umzusehen. Aber Sie dürfen mir glauben, Sumper war tot, als ich die Calgary Bar betrat. Jemand muss ein noch größeres Interesse als ich daran gehabt haben, ihm den Mund zu stopfen. Sie sehen also, ganz so leicht ist es nicht, mich auf den Stuhl zu bringen, G-man.«
    »Aber du willst doch nicht etwa abstreiten, auf Inspektor Gatrick

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