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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Stimmt das?«
    »Nein, das ist eine Lüge«, stieß sie hervor. »Es war das letzte Mal vor zwei Wochen hier. Aber nur, um sich Geld zu pumpen.«
    »Gehen die Geschäfte mit Buddhafiguren so schlecht?«, fragte ich scharf. Wieder klappten die dunkel getuschten Wimpern auf und zu. Diese Frau musste schön gewesen sein - vor zwanzig Jahren. Dabei war sie erst neununddreißig.
    »Ich verstehe Sie nicht«, murmelte sie.
    »Nun, ich dachte, Sie beteiligen sich nach wie vor an den Geschäften Ihres Mannes«, sagte ich.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was mein Mann treibt!« Sie kippte den zweiten Whisky hinunter und goss nach. Ich hielt die Hand über mein Glas und dankte.
    »So, Sie sind also sicher, dass Lemmond diesen Sumper umgebracht hat?«, begann ich von vom.
    Eve betrachtete mich argwöhnisch. Dann begehrte sie auf: »Das hört sich nach einem Verhör an!«
    »Das ist es auch«, bestätigte Phil. »Wir sind bereits mitten drin.« Er zückte seine FBI-Marke und hielt sie in ihre Sichtweite. Als Eve zögerte, fragte er: »Wollen Sie auch noch unsere Ausweise sehen?«
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Sie sind uns noch eine Antwort schuldig. Mein Freund hat gefragt, ob Sie sicher sind, dass Dick Lemmond der Mörder ist.«
    Evelyn wischte sich kleine Schweißperlen von der Stirn. Ihre Hände zitterten.
    »Ja«, sagte sie tonlos, »es war Lern.«
    »So. Haben Sie schon einmal einen Wagen gesehen, der die Strecke von New Arlington am Abend bei stärkstem Verkehr zur Calgary Bar in Sekunden zurücklegen kann?«, fragte ich scharf.
    »Lern ist gekommen, um Sumper zu erledigen«, sagte sie leise.
    »Aber da war die Arbeit schon getan«, fügte ich hinzu.
    Der Hieb saß. Ich brauchte Evelyn nicht mehr zu erklären, dass die Obduktion den Zeitpunkt gut einkreisen konnte.
    »Das ist'aber unmöglich«, stotterte sie.
    »Suchen Sie sich schnell eine andere Ausrede, sonst müssen wir Sie unter Mordverdacht festnehmen«, sagte ich. »Außerdem hat es keinen Zweck, irgendwelche Hilfe herbeizulocken.«
    Phil drehte sich in Richtung zur Tür.
    »Es ist niemand im Haus«, sagte die Frau tonlos.
    »Auch hinten im ›Kühlschrank‹ nicht?«, fragte ich.
    »Nein, auch da ist niemand.«
    »Also, wer ist Sumpers Mörder?«, fragte Phil.
    »Ich… ich weiß es nicht«, sagte Evelyn. Schweißtropfen bildeten Rinnsale auf der Puderschicht ihres Gesichts.
    »Besitzen Sie einen Waffenschein?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Aber einen kleinen, niedlichen Damenrevolver?«, bohrte ich weiter.
    »Nein.«
    »Mit einer solchen Waffe wurde Sumper nämlich erschossen, und zwar lange, bevor Lemmond den Laden betrat. Da war Ihr Freund schon mausetot.«
    »Wer war vorgestern Abend im Haus?«, mischte sich Phil ein.
    »Wenige Stammgäste und einige weniger bekannte Gäste.«
    »Und wer von der Gang?«
    »Niemand… nicht, dass ich wüsste.« Ihre Stimme zitterte unsicher.
    »Ach, dann wussten Sie auch nicht, dass Sumper im Haus war, obwohl Sie gegen sechs Uhr abends noch eine heftige Auseinandersetzung mit ihm hatten«, sagte ich.
    »Ja, aber was hat das mit dem Mord zu tun?«, warf sie ein.
    »Und wer war nach Lemmonds Verhaftung der Boss? Wer hat den Schmuck geraubt und wer den Erpresserbrief geschrieben, Evelyn?«
    Die Fragen aus Phils Mund prasselten auf sie nieder.
    »Ich weiß von nichts«, stammelte Eve, und jetzt war es offensichtlich, dass sie log.
    »Sie haben doch nicht vor, in den nächsten Tagen zu verreisen?«, fragte ich und warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Es könnte nämlich sein, dass wir einige Rückfragen haben«, sagte ich gedehnt. Ich zahlte, und wir gingen.
    Phil war überrascht, dass wir das Verhör abbrachen, auf die Haussuchung verzichteten und uns verabschiedeten, ohne einen Blick in den »Kühlschrank« geworfen zu haben.
    »Du bist überzeugt, dass sie unschuldig ist?«, fauchte Phil mich im Wagen an.
    »Unschuldig vielleicht nicht. Aber mit dem Mord hat sie nichts zu tun.«
    »Trotzdem hätten wir sie mitnehmen sollen.«
    »Um sie nach wenigen Tagen aus Mangel an Beweisen wieder laufen zu lassen?«
    »Wahrscheinlich haben wir bis dahin die Beweise«, sagte Phil.
    »Dann können wir uns den Paradiesvogel immer noch holen. Ich glaube nicht, dass Eve ihren Standort verändert. Sie rechnet damit, dass sie überwacht wird. Außerdem bin ich überzeugt, dass wir weder im Haus noch im ›Kühlschrank‹ etwas gefunden hätten. Hast du mal nachgeforscht, wie das Führungszeugnis ihres geschiedenen

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