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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Mannes aussieht?«
    »Ja. Die Akte ist vorhin aus Chicago gekommen. Er scheint ein gut gehendes Geschäft zu haben. Sonst könnte er nicht alle vierzehn Tage nach New York fliegen.«
    »Um sich von seiner Frau Geld zu pumpen«, fügte ich hinzu. »Im Übrigen: So viel wirft die Calgary Bar nicht ab, um einen anspruchsvollen Mister Howard zu ernähren. Der Mann hat wahrscheinlich auch nach der Scheidung seinen Lebensstil nicht geändert.«
    »Vor drei Jahren wurde er aus dem Zuchthaus entlassen. Er hat seine Strafe wegen Opiumschmuggels verbüßt. Seit der Zeit führt er sich straffrei«, dozierte mein Freund, während ich den Wagen über die Washington Bridge steuerte. Der Regen hatte nachgelassen.
    »Gut, Phil, Howard ist also drei Jahre mit dem Gesetz nicht in Konflikt geraten. Dann wird der Bursche langsam wieder interessant, denn Howard ist ein Kerl, der sich auf keinen Fäll lange in gutbürgerlichen Bahnen bewegt«, sagte ich.
    »Nun - trotz allem Schein ist Besserung nicht ausgeschlossen. Er betreibt in der Gegend des Schlachthofes einen Großhandel in Elektrogeräten.«
    »Dann wird wohl der Staat noch einmal zwei Flugkarten nach Chicago spendieren müssen«, sagte ich. Phil rieb sich die Hände. Er brannte darauf, Harthy und Lemmond in Chicago wiederzusehen.
    ***
    Das Viertel um die Schlachthöfe machte einen verkommenen Eindruck, aber es war weit genug von der Innenstadt entfernt, mehr als zwanzig Autominuten. Über hohe Mauern drang pausenlos das Brüllen der Tiere.
    Mit einem gemieteten Chevy fuhren Phil und ich durch das Schlachthofviertel. Ich hatte die Adresse der Elektrogroßhandlung Peter Howard im Telefonbuch gefunden. Wir befanden uns bereits in der Straße. An einem Haus klebte ein schmuddeliges Schild. Wir waren am Ziel.
    Ich stieg aus. Phil bezog Warteposten, er sollte in spätestens fünf Minuten nachkommen.
    Howards Büro war sparsam eingerichtet. Nicht einmal die Birne an der Decke besaß einen Lampenschirm. Es gab nur zwei Stühle im Raum, und auf einem hockte Peter Howard.
    »Hallo, Pete, wie geht das Geschäft?«, fragte ich.
    »Ich kann mich nicht erinnern, Sie zu kennen«, knurrte er wie eine Bulldogge. Er trug ein ärmelloses Unterhemd, darüber eine zerfranste Strickjacke. Seine Bewegungen waren schwerfällig.
    »Das liegt gewiss an deiner kümmerlichen Beleuchtung«,- sagte ich. »Dass ich kein Tourist bin, der sich hierher verlaufen hat, kannst du dir vorstellen. Ich soll dir Grüße von deiner Frau bestellen.«
    Er richtete seinen vorgebeugten Oberkörper auf und schien einige Zentimeter zu wachsen.
    »Von welcher Frau? Ich bin nicht verheiratet«, knurrte er.
    »Du warst es aber. Und überdies hast du sie vor erst zwei Wochen in der Calgary Bar wiedergesehen. Oder täusche ich mich da?«
    Pete hatte das unverständliche Brummen ausgezeichnet gelernt. Jedenfalls hütete er sich, laut zu schimpfen.
    »Lassen Sie mich in Frieden. Ich bin ein ehrlicher Mensch, der sich recht und schlecht durchs Leben schlägt. Das sehen Sie doch.« Das Knurren ging in ein Winseln über.
    »Und trotzdem springt alle vierzehn Tage ein Flug zur Küste raus, nach New York?«
    »Meine geschiedene Frau hängt eben an mir. Sie schickt mir das Geld oder gleich das Ticket. Ja. So ist das.«
    »Ich hoffe, dass ich Eve auch von Ihnen Grüße bestellen darf?«, sagte ich. Ohne mich weiter um das verdatterte Aussehen dieses Mannes zu kümmern, verabschiedete ich mich und ging.
    Als ich zu Phil in den Wagen stieg, war ich beinahe überzeugt, dass entweder Pete oder Eve die Fäden in der Hand hielten. Aber wir mussten es ihnen erst beweisen…
    ***
    Es ist eine alte Gewohnheit von mir, dass ich Häuser, in denen ich mich kurze Zeit wohlgefühlt habe, immer wieder aufsuche. So auch den kleinen Wolkenkratzer in der Monroe Street Ecke La Salle Street.
    Die Kollegen hatten den geheimnisvollen Mister Smith noch nicht erwischt. Deshalb entschlossen wir uns, einmal selbst nach dem rechten zu sehen.
    Der Pförtner schien immer noch über der gleichen Buchseite zu dösen, obgleich vierundzwanzig Stunden vergangen waren.
    Ich zog Phil zum Aufzug. Wir hatten Glück, die Kabine stand unten. Wir stiegen aber nicht ein, sondern ich drückte nur den Knopf zum dritten Stock. Dann ließ ich die automatische Tür wieder ins Schloss fallen.
    Der Aufzug bewegte sich nicht.
    »Warte - in dreißig Sekunden«, flüsterte ich Phil zu. Es dauerte nur fünfundzwanzig Sekunden. Der Aufzug setzte sich wie eine Rakete in Bewegung.
    Phil sah

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