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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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nicht gerade intelligent aus. Deshalb erläuterte ich weiter: »Er hält nicht etwa im dritten Stock, sondern er fegt durch bis zum Dachboden. Da oben haben sie mich in Empfang genommen. Du wirst gut daran tun, deine 38er zu entsichern.«
    Mit entsicherten Pistolen in den Händen gingen wir dicht an die Wand gepresst nach oben.
    Die Etagentür im dritten Stock war nur angelehnt. Kein Wunder, Smith hatte auch seine neuen Gorillas zum Dachboden hinaufgejagt, um den Besuch gebührend zu empfangen.
    Wir stießen die Etagentür vorsichtig mit dem Fuß auf. Ein schmaler Flur trennte uns von den Zimmern. Aus einem Raum drang Licht. Hinter der Tür hörten wir. Stimmengewirr. Es mussten drei oder vier Männer sein, die aufgeregt über irgendetwas verhandelten.
    Ich blickte Phil an. Mein Freund nickte. Darauf drückte ich blitzschnell die Klinke herunter und stieß die Tür mit dem Fuß auf.
    »Hände hoch - FBI!«, brüllte ich.
    Vier Männer saßen am Tisch. Drei von ihnen kannte ich. Sie standen auf und reckten ihre Hände in die höheren Regionen des Konferenzzimmers, die von dichten Rauchwolken gebildet wurden. Nur ein bartloses Jünglingsgesicht verkannte den Emst der Lage. Die Hand des Jungen flutschte unter den Tisch. Dann kam sie mit einer Pistole wieder zum Vorschein. Aber ehe er den Lauf auf uns gerichtet hatte, krachte ein Schuss. Phil hatte dem Jüngling die Pistole aus der Hand geschossen.
    »Ich glaube, wir brauchen uns nicht vorzustellen«, sagte ich und warf Harthy wie auch Lemmond einen Blick zu. »Und, habe ich nicht gesagt, Pete Howard, dass wir uns Wiedersehen? Du scheinst nicht nur mit Elektrogeräten, sondern auch mit gestohlenem Schmuck zu handeln.«
    Er brummte wieder etwas Unverständliches.
    Auf keinen Fall aber handelte es sich um eine freundliche Erwiderung.
    »Meine Herren, Sie kennen die üblichen Formalitäten. Gesicht zur Wand, zwei Schritte zurück und so weiter«, sagte Phil mit schneidender Stimme.
    »Ja, auch du, mein Junge.«
    Ich betrachtete den Jungen, der auf seine blutende Hand stierte. Er war Diamond-Harthy wie aus dem Gesicht geschnitten.
    »Ich protestiere über die Behandlung«, sagte Howard.
    »Das hat Sumper auch getan, als ihm jemand von euch eine Kugel in den Kopf jagte. Kein Mensch hat sich damals um den Protest gestört«, erwiderte ich.
    Phil machte sich an die Arbeit.
    Die vier waren im Handumdrehen entwaffnet. Trotzdem ließ ich sie in der wenig bequemem Haltung stehen. Denn wir hatten immerhin noch mit den Gorillas zu rechnen, die vom Trockenboden mit verdutzten Gesichtem zurückkehren mussten. Es dauerte länger, als wir dachten.
    Ich horchte auf den Flur. Auch Lemmond und Harthy spitzten ihre Ohren. Aber man hörte keine Schritte.
    »Du hättest mich doch gleich mit nach Chicago nehmen können, Lern. Bist du mit deinem Taxi wenigstens gut angekommen?«, fragte Phil.
    »Zur Hölle hatte ich Sie schicken sollen«, knurrte Lemmond.
    »Ja, man ärgert sich manchmal über verpasste Gelegenheiten«, gab Phil zu. »Diamond-Harthy wird davon ein Lied singen können. Er war wenigstens klug genug, die Beute frühzeitig in Sicherheit zu bringen. Hallo, Mister Harthy, können Sie uns verraten, wo Sie den unechten Schmuck…«
    Das Licht verlöschte, ohne dass jemand die Hand nach dem Schalter ausgestreckt hatte. Mein Freund hielt mitten im Satz inne.
    »Niemand macht eine Bewegung«, sagte ich laut. Im Grunde traute ich diesem Haus nicht mehr. Es hatte mehr Tücken als eine mittelalterliche Burg mit versteckten Fallgruben.
    Phil und ich stemmten uns mit dem Rücken gegen die Tür. Sie öffnete sich nicht. Trotzdem spürten wir einen Luftzug. Blitzschnell gingen wir in die Hocke.
    Der Feuerstoß aus einer Maschinenpistole markierte die Stelle, wo sich vor Bruchteilen von Sekunden noch unsere Köpfe befunden hatten. Holz splitterte.
    Ich zielte auf das Mündungsfeuer. Ein erstickter Schrei und dann war es wieder still. Wir krochen zum Schreibtisch.
    Dann kam der zweite Feuerstoß, diesmal bedeutend niedriger. Wieder zerfetzte das Holz, klatschend schlug der Kugelregen in den Flur.
    Mein zweiter Schuss genügte, um die Gangster zum Rückzug zu bringen. Etwas Schweres schlug hin - offenbar eine Maschinenpistole. Wir hielten den Atem an. Füße scharrten über den Boden. Es war die Atmosphäre eines Geisterschlosses.
    Plötzlich umgab uns Grabesstille. Vorsichtig atmeten wir aus. Unsere Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. So viel konnten wir ohne Licht feststellen: Außer uns

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