Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
Vom Netzwerk:
andere Adresse. Und ich wusste, dass es die richtige war.
    ***
    Zwanzig Minuten später hielt der Wagen vor der Calgary Bar. Phil hatte zwei Cops mitgenommen, die sich am Eingang postierten.
    Mein Freund betrat die Bar. Hinter der Theke goss Eve - üppig und blond wie immer - Gin und andere Ingredienzien in den Shaker. Die Hälfte der Hocker war besetzt, Phil nahm am anderen Ende der Theke Platz. Er sah sich im Laden um, entdeckte aber keine bekannten Gesichter.
    »Hallo, Eve, einen Gin, wenn ich bitten darf«, sagte mein Freund. Eve warf einen Blick zu Phil hinüber, ließ Eiswürfel in ein Glas gleiten und goss Gin darauf. Ohne einen Ton zu sagen, stellte sie das Glas vor Phil.
    »Danke, Eve. Ist Pete nicht im Lande?«, fuhr Phil unbeirrt fort. Sie antwortete nur mit einem bösen Blick. Die Gäste an der Theke wurden aufmerksam.
    »Ich dachte, Sie wären immer bestens informiert, Eve. Nehmen wir mal die Geschichte mit Sumper. Haben Sie sich das gut überlegt? Ich an Ihrer Stelle würde ein so gut gehendes Geschäft nicht für Monate oder Jahre schließen wollen. Also, wer hat Sumper umgebracht?«
    Einige Barbesucher hielten Phil für betrunken. Sie schalteten sich ein.
    »Lass Eve in Ruhe, wenn du einen im Tee hast. Brabbel dich zu Hause aus! Los, verschwinde!«, sagte ein junger Bursche. Er ließ sich vom Hocker gleiten.
    »Ich an Ihrer Stelle, Gentlemen, würde mich jedenfalls ruhig verhalten. Ich bin FBI-Beamter«, sagte Phil und zückte seine Marke. Die betroffenen Gesichter der Männer auf dem Barhocker bewiesen Phil, dass er nichts mehr zu befürchten hatte.
    Der Jüngling trollte sich davon.
    »Also, Eve Howard, wer ist der Boss und wer hat Sumper umgebracht?«
    Der blonde Vamp hantierte schweigend mit den Gläsern, aber Phil spürte, dass sie bald explodieren würde.
    »Also, wann ist Pete Howard bei Ihnen aufgetaucht?«
    »Fragen Sie ihn doch selbst, G-man«, sagte sie giftig.
    »Das ist im Augenblick nicht möglich, Eve!«, erwiderte Phil vieldeutig.
    Der blonde Vamp starrte mit aufgerissenen Augen meinen Freund an.
    »Bei einem Feuergefecht mit der Polizei am East River…« erläuterte Phil.
    »Ihr Verbrecher, ihr Mörder!«, schrie Eve auf, griff nach der Whiskyflasche und schleuderte sie gegen Phil. Mein Freund duckte sich. Das Wurfgeschoss zerschellte an einem Tischbein hinter ihm. Eve schlug die Hände vor das Gesicht und brach zusammen.
    ***
    Den Roosevelt Drive fuhr ich mit Rotlicht hinunter. Erst an der Fulton Street schaltete ich die Sirene ein. Ich jagte die Fulton Street entlang bis zum West Broadway. In der Greenwich Street ließ ich den Wagen anhalten und stieg aus.
    Über den Express Highway huschten die Autos, die Scheinwerfer erleuchteten hin und wieder die oberen Stockwerke der Häuser in der-Vesey Street.
    Mit schnellen Schritten ging ich an den Häusern entlang. Bei Jeromins Kunsthandlung waren bereits die Gitter heruntergelassen.
    Ich drückte meine Nase gegen die kalten Stäbe, überlegte einen Augenblick und ging weiter.
    Ich bog in die Washington Street ein. Dann nahm ich die nächste Straße rechts, die zur Greenwich Street zurückführte. Ich befand mich jetzt in der schmalen Gasse, auf der ich einst gelandet war, nach dem abenteuerlichen Besuch bei Jeromins No-Masken.
    Jetzt sah ich die Toreinfahrt vor mir. Ich überquerte den Hinterhof, ging durch eine angelehnte Tür und befand mich auf einem zweiten Hinterhof an der Rückseite von Jeromins Laden.
    Die Rollladen waren alt und schadhaft. Ich atmete auf. Es brannte tatsächlich noch Licht im Sitzungszimmer. Ich presste mein Ohr gegen das Holz: Keine Stimmen, keine Geräusche.
    Vorsichtig entzündete ich'ein Streichholz, um den Weg zur Hoftür zu finden.
    Ich durfte keinen Lärm verursachen. Die Hoftür stand einen Spalt offen. Ich betrat den Flur und tastete mich an der Wand entlang. Zur Rechten musste die Tür liegen.
    Ein zweites Streichholz flammte in meiner Hand auf, noch einen Schritt und ich stand direkt vor der Tür. Wieder hielt ich die Luft an und lauschte, wieder waren keine Geräusche zu hören.
    Meine rechte Hand fuhr in die Höhe. Mit dem Knöchel des Zeigefingers schlug ich gegen die Tür.
    Ich wartete drei Sekunden, dann wiederholte ich das Klopfzeichen. Ein Stuhl wurde auf den Boden geschoben, leise Schritte näherten sich. Der Schlüssel drehte sich im Schloss, die Tür wurde geöffnet.
    »Hallo, Mrs. Halster«, sagte ich, »darf ich noch für einige Minuten zu Ihnen hereinkommen? Ich brauche dringend Ihren

Weitere Kostenlose Bücher