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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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geblendet. Auch mein Freund Phil schlug die Hände vor die Augen.
    Wir waren in die Falle getappt.
    »Na, G-men? Die Hände hoch und lasst eure Waffen hübsch zu Boden fallen«, sagte eine Stimme. Ich hätte sie aus Tausenden herausgekannt: Pete Howard.
    »Dein Versteckspiel hat wenig Sinn, Pete«, sagte ich. »Mach keinen faulen Zauber. Die ganze Bruchbude ist umstellt. Knips deine Taschenlampe aus und gib auf!«
    »Schade, dass ihr nicht auf den fahrenden Zug gefallen seid. Das wäre für uns wesentlich einfacher gewesen«, knurrte Pete.
    »Ich hoffe, wir können dir deine Mühe eines Tages vergelten«, sagte Phil.
    »Dazu werdet ihr keine Gelegenheit mehr haben«, erklärte Pete.
    »Lass den Bluff«, erwiderte ich, »du weißt, dass ein G-man nie ohne Rückendeckung arbeitet.«
    Wir hatten vor dem Aussteigen unserer Zentrale den Standort bekannt gegeben.
    Ich musste jetzt Zeit gewinnen.
    »Es ist gut, dass ihr uns selbst zur Eile antreibt«, zischte Pete. »Kommt her zu mir, auf die Scheinwerfer zu. Wer nur einen Schritt vom Weg abgeht, wird durchlöchert auf die Schienen geworfen. Und hier verkehren nur Güterzüge in regelmäßigem Drei-Minuten-Abstand.«
    Wir gingen auf die Scheinwerfer zu. Als wir einen Meter von den Leuchtkörpern entfernt waren, verlöschten sie, rötlich wie eine hinter dem Hudson untergehende Sonne.
    Wir waren derart geblendet, dass wir nichts mehr sahen.
    Hilfreiche Hände streckten sich uns entgegen. Im Nu waren Phil und ich zu handfesten Paketen verschnürt. Für jeden von uns waren drei Mann vorgesehen, die uns in wasserdichtes Tuch einwickelten.
    Dann trugen uns je zwei Mann wie ein Paket aus dem Zimmer. Es war nicht allzu schwer zu ahnen, was diese Burschen mit uns vorhatten.
    Schließlich war der Hafen keinen Steinwurf von hier entfernt.
    ***
    Auf Mister Highs Schreibtisch lag unsere letzte Standortmeldung. 55. Straße, erstes Haus auf der rechten Seite, hinter der Eisenbahnbrücke. Unser Chef stand auf und trat vor die Stadtkarte New Yorks, auf der jede auch nur drei Fuß breite Gasse eingezeichnet war. Mister High legte den Finger auf das Haus und überlegte einige Sekunden.
    Das FBI bekam seit einiger Zeit von den Bauämtern Listen über die Abbruchhäuser, weil es ein offenes Geheimnis war, dass sich in diesen Bauten Gesindel einnistete.
    Mister High erinnerte sich, dass dieses Haus in der 55. Straße auf der Abbruchliste stand. Und er sah, dass der Hafen mit dem Pier 95 direkt vor der Haustür lag. Mister High gab Alarm.
    Wenige Sekunden später fuhren zwei voll besetzte FBI-Wagen mit Rotlicht und heulenden Sirenen zum Tor hinaus.
    ***
    So ein Buick ist recht geräumig, wir konnten bequem zu zweit im Fond liegen. Vor uns nahmen unsere Gastgeber Platz. Ich versuchte, mit meinen Zähnen an Phils Fußfesseln heranzukommen, aber das war ausgeschlossen. Unsere Gastgeber hätten getrost als Fesselkünstler in jedem Zirkus auftreten können.
    Pete selbst steuerte den Wagen. Er sprach kein Wort. Auch die beiden anderen Begleiter machten den Mund nicht auf.
    Wenn mich mein Gefühl nicht täuschte, fuhren wir auf der West End Avenue in nördlicher Richtung. Nach einigen Minuten bogen wir links ab, dann wieder rechts.
    Die Beleuchtung wurde spärlicher. Wir befanden uns wahrscheinlich in einem der kleinen Villenviertel in der Nähe der Columbia University.
    Der Buick hielt. Man warf uns schwarze Tücher über unsere Köpfe und zerrte uns unsanft ads dem Wagen Als Pakete wurden wir in ein Haus geschleppt. Das Vorgartentor quietschte, Schritte hallten auf dem Pflaster. Dann kamen sechs Stufen. Als wir auf Stühle gesetzt wurden und der Schleier von unseren Augen fiel, wusste ich, wo wir waren - in Jeromins Villa.
    Auch Phil konnte sein Erstaunen nicht unterdrücken. War Jeromin tatsächlich der Boss gewesen? Zumindest musste er mit diesem schmutzigen Geschäft zu tun gehabt haben…
    Ich reckte mich, so gut es ging, aber die Fesseln saßen wie angeschmiedet.
    Pete Howard hatte uns der Obhut von zwei Gorillas überlassen, die lässig an der Tür lehnten, die Maschinenpistole unter dem Arm.
    Aus dem Nachbarraum drangen gedämpfte Stimmen. Zeitweise hörte sich das wie ein Streit an. Eine leise Stimme redete, dann widersprachen laute Stimmen.
    Uns konnte diese Uneinigkeit der Vereinsleitung nur recht sein, umso besser waren unsere Überlebenschancen.
    Mit den Gorillas zu plaudern, hatte wenig Sinn. Unter Umständen waren sie nicht einmal der amerikanischen Sprache kundig. So zwinkerte ich

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