0343 - Der Berater des Teufels
war unglaublich reaktionsschnell, so schnell wie ein Gedanke. Und er war mit seiner Magie weitaus stärker, als Eysenbeiß jemals geglaubt hatte. Leonardo hatte stets nur einen Teil seiner Macht gezeigt…
Als der Fürst zurückschlug, hatte nur die schnelle Reaktion des Amuletts Eysenbeiß gerettet. Jetzt taumelte er seinen Gemächern entgegen, wo die EWIGE auf ihn wartete. Eysenbeiß wußte, daß Leonardo ihn hetzen ließ. Er wußte auch, daß er keine Chance mehr hatte, wenn er dem erbosten Fürsten in die Hände fiel.
Es würde ihm auch nichts nützen, aus der Hölle zu entfliehen. Wohin auch immer er ging - irgendwann und irgendwo würden Leonardos Schergen ihn finden.
Es gab nur eine Möglichkeit.
Er mußte eine Machtposition erringen, in der er noch über dem Fürsten der Finsternis stand.
Die Rothaarige sah ihm entsetzt entgegen.
»Ich habe wieder versagt, nicht wahr?« stammelte die EWIGE.
»Diesmal nicht«, knirschte Eysenbeiß. »Doch Leonardo war schneller. Komm mit. Uns steht noch ein anderer Kampf bevor. Eine Schlacht ist verloren, aber nicht der Krieg. Jetzt geht es erst richtig los.«
Er fand den Ju-Ju-Stab in seinem Versteck und verbarg ihn unter seiner Kutte.
»Du wirst mir mit deinem Kristall den Fluchtweg ebnen und den Rücken freihalten«, befahl Eysenbeiß. »Jeder Verfolger, jeder Fallensteller wird erbarmungslos vernichtet, wer auch immer es ist. Los!«
»Wohin gehen wir?« keuchte die Rothaarige.
»Zum Gipfel der Macht«, verkündete der Verräter. Er war entschlossen, alles zu wagen. Denn er hatte nichts mehr zu verlieren.
***
Als das Flugzeug auf dem Rollfeld des Flughafens von Alamogordo aufsetzte, wußte der in Leder gekleidete Mann, daß er die Gesuchte überholt hatte. Er hatte nun sogar noch Zeit. Denn so schnell fuhr ein Auto niemals, wie ein Flugzeug sich bewegen konnte.
Als Letzter stieg er aus. Professor Zamorra und Nicole Duval waren bereits weit voraus. Der Ledermann fragte sich, welche Spürnase Zamorra hatte. Oder war sein Amulett wieder aktiv?
Es war dunkel geworden.
Nach der Abfertigung eilten Zamorra und seine Begleiterin zum Hertzschalter um einen Mietwagen zu beschaffen. Der Mann in Leder dagegen schritt zu einem anderen Schalter ganz in der Nähe.
»Ich brauche einen Hubschrauber«, sagte er. »Ohne Pilot. Die Fluglizenz habe ich. Ich brauche die Maschine so schnell wie möglich.«
Ein Dutzend Meter weiter horchten zwei Menschen auf, als sie den Klang der Stimme hörten.
Sie sahen herüber.
»Jetzt, bei Dunkelheit? Wohin möchten Sie fliegen?« fragte die Frau am Schalter.
»Irgendwohin«, sagte der Mann.
»Aber das geht nicht so einfach, Mister…«
»Tendyke!« schrie Nicole Duval entgeistert durch die große Halle.
***
Sie stürmten beide auf ihn zu. »Bist du es wirklich?« stöhnte Nicole auf. Sie faßte nach seinem Arm. Zamorra stand da, schüttelte nur den Kopf. Ungläubiges Staunen stand in seinem Gesicht geschrieben.
»Natürlich bin ich es«, sagte Tendyke ruhig.
»Aber wie ist das möglich? Du…«
»Später, bitte«, verlangte er. »Erst mal brauche ich den Hubschrauber.«
»Wozu?«
»Zum Fliegen«, sagte Tendyke. Er wandte sich wieder der Frau am Schalter zu. »Ich weiß, daß es dunkel ist. Trotzdem muß es sein. Ich suche jemanden, den ich nur per Hubschrauber erreichen kann.«
»Sie müssen einen Piloten…«
»Der Pilot bin ich selbst«, beharrte der Abenteurer. »Und dieser fassungslose Mann hier neben mir ist mein Copilot. Ich hinterlege Kaution. Muß ich Ihnen auch noch eine Versicherungsbestätigung meiner Haftpflicht vorlegen, bevor ich die Maschine bekomme?«
»Ich muß erst Rückfrage halten…«
»Halten Sie«, sagte Tendyke. »Und zwischendurch können Sie schon einmal dafür sorgen, daß eine schnelle Maschine aufgetankt wird. Wir möchten hier keine Wurzeln schlagen.«
»Bitte, warten Sie, Sir. Ich beeile mich.«
Sie drehte sich mit ihrem Sessel zu einem Terminal und begann zu telefonieren.
»Ich kann es immer noch nicht glauben«, sagte Nicole. »Rob, du warst tot! Du warst schon in der Pathologie. Du hattest einen Steck- und zwei Durchschüsse! Was ist damit?«
»Wie bist du überhaupt als Toter so spurlos verschwunden?« fragte Zamorra.
»Würde es dir gefallen, auf deine Obduktion zu warten? Mir nicht. Da bin ich gegangen.«
»Und wie? Und wohin?«
»Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir später. Ich glaube, mein Hubschrauber kommt.«
Die Frau war wieder »da«.
»In Ordnung, Mister
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