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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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möglich runter«, verlangte Rob Tendyke. »Probier mal aus, ob du die Kufen auf das Dach des Wagens setzen kannst.«
    »Willst du ihn so stoppen?«
    »Nicht nur das. Ich will ihn vom Highway runterhaben, damit nicht andere Verkehrsteilnehmer auch noch gefährdet werden.«
    »Wehe dir, wenn es nicht der Wagen von Bill und dem Dämon ist…«
    Tendyke seufzte. Er griff nach hinten, wo eine flache Aktentasche lag, die er vor dem Start in die Hubschrauberkabine gepackt hatte. Jetzt öffnete er sie und holte eine Pistole und ein Magazin mit Spezialgeschossen heraus.
    »Sind das deine Wunderkerzen?« fragte Nicole.
    Tendyke nickte. »Vielleicht habt ihr die Spuren in Bills Wohnung gesehen. Brandgeschosse, die ihr Feuerpulver beim Aufschlag kreuzförmig versprühen. Auf Dämonen hat das eine verblüffende Wirkung. Sie mögen erstens das Feuer nicht, zweitens verabscheuen sie das Kreuzeszeichen. Der Erfolg ist wahrlich durchschlagend.«
    »Und warum hast du den Dämon damit noch nicht erwischt?«
    »Er duckte sich«, erklärte Tendyke gelassen. Er lud die Waffe und steckte sie in ein Lederholster, das er sich umschnallte. »Hast du ihn jetzt bald, verflixt?«
    »Ich bin dichtauf«, sagte Zamorra. »Die anderen Verkehrsteilnehmer werden uns wohl für eine Highway-Patrouille der Polizei halten.«
    »Bear in the Air , wie es so schön im Jargon heißt«, grinste Tendyke. »Fliegende Bären oder Hubschraubären, wie die Herren in Uniform zumindest von den Truckern genannt werden. Nun lande endlich auf seinem Dach.«
    »Und dann?«
    »Schiebst du dich nach vorn, bis du mit den Kufen vor seiner Frontscheibe hängst. Das kannst du nicht sehen, weil’s unter dir ist, aber du mußt es im Gefühl haben.«
    »Ansprüche stellst du…«
    Tendyke zurrte sich den Hut noch fester auf den Kopf. »Wenigstens bin ich bei dem, was ich vorhabe, gut behütet«, murmelte er. »Ich steige nämlich gleich aus.«
    »Du bist verrückt.«
    »Ich will dem Dämon keine Chance lassen. Was sagt dein Amulett?«
    »Das hat immer noch Urlaub…«
    »Dann los. Machen wir’s kurz.«
    Zamorra ließ den Hubschrauber noch ein Stück vorwärtsgleiten und senkte ihn dann ab. Wahrscheinlich glaubten auch die Insassen der Corvette an einen Polizeihubschrauber und warteten auf die Lautsprecherdurchsage zum Anhalten.
    Plötzlich beschleunigte die Corvette.
    Schneller als die erlaubten 55 Meilen pro Stunde war sie ohnehin gewesen. Jetzt aber wurde das Gaspedal eine Kleinigkeit tiefer gedrückt. Der Wagen jagte davon wie eine Rakete.
    »Hinterher!« schrie Tendyke. »Laß ihn nicht entkommen! Unsere fliegende Kaffeebohne ist schneller!«
    Der Wagen mußte auf wenigstens 120 Meilen beschleunigt haben und legte noch weiter zu. Aber Zamorra holte jetzt wieder auf. Er dirigierte den Hubschrauber wieder heran. Der Highway führte durch eine langgezogene Kurve. Weiter vorn tauchten zwei Trucks auf, die sich ein langgezogenes Überholmanöver lieferten. Nur die Rücklichter der Sattelauflieger waren zu erkennen.
    Rechts war die Böschung, links der mit Sträuchern bepflanzte Mittelstreifen. Es konnte nicht gutgehen!
    Mit rasender Geschwindigkeit fegte die Corvette auf die Trucks zu, die beide Richtungsfahrstreifen des Highways blockierten.
    »Ist der wahnsinnig? Der rauscht voll hinein…«
    Der Fahrer der Corvette bremste nicht! Der Hubschrauber fegte ebenso schnell hinterher. Nicole schloß die Augen.
    Da geschah das Unwahrscheinliche.
    Die beiden Truckfahrer mußten den Wagen gesehen haben und zogen rechts und links an den Fahrbahnrand. Die Corvette schoß irrsinnig schnell zwischen ihnen hindurch.
    Zamorra schaffte es gerade noch, den Hubschrauber hochzureißen, ehe die Kufen gegen die Sattelauflieger knallen konten. Das wäre das Ende der Maschine und ihrer Insassen gewesen.
    Die Signalhörner der Trucks brüllten ein schauriges Lied, als auch der Hubschrauber über die Kolosse hinwegjagte.
    »Dort hinten muß eine Ausfahrt kommen«, sagte Tendyke gelassen. »Den Lichtern nach… vielleicht fährt er da ab, verdunkelt sich und versucht zu verschwinden. Oder er versucht sich in einer Ortschaft zu verkriechen.«
    Der Hubschrauber war jetzt wieder dran. Zamorra senkte ihn tiefer. Er spielte mit den Hebeln. Er kam etwas zu ruckartig herunter. Es krachte dumpf, als die Kufen des Hubschraubers das Autodach etwas eindrückten. Der Wagen, der dadurch tief eingefedert wurde, geriet aus der Spur und raste in einem wilden Zickzackkurs über beide Fahrstreifen hin und her, bis der

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