0344 - Die Kidnapper des Auserwählten
Hilfe der Koordinaten und des eigenen, logischen Verstandes kamen sie zu dem Schluß, daß es in der Felswand eine Höhle geben mußte, in der sich unbekannte Wesen verborgen hielten.
Weiter vermuteten sie, daß vom Sie her ein mit Wasser gefüllter Gang existierte, durch den sie eingedrungen waren. Nun hatten die Dumfries absolut keine Lust, in den dunklen Sie hinabzutauchen und nach dem Gang zu suchen. Sie fanden also eine andere Möglichkeit.
Mit großen, transportablen Energiestrahlern brannten sie Löcher in den Fels. Wie glutflüssige Lava tropfte das geschmolzene Gestein in den Sie und versank zischend in der Tiefe. Immer mehr Löcher entstanden, und es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe der Durchbruch zu der Wasserhöhle geschaffen war. Die Vermutung der Dumfries schien sich zu bestätigen. Es gab eine große Höhle. Und nach ihren Berechnungen mußten sich jene in der Höhle befinden, die mit Energiewaffen um sich geschossen hatten.
Vorsichtig drangen die Wachkommandos ein.
Wenige Minuten später war der Kampf in vollem Gange.
Als Rhodan das Zischen der Energiestrahler hörte, wußte er, daß ihr Versteck entdeckt war. Er weckte seinen Sohn, Ras Tschubai und Marshall.
„Sie bleiben unter allen Umständen bei mir, Ras, was immer auch geschieht. Wer immer uns auch angreift, sie dürfen nicht erfahren, daß Sie Teleporter sind. Notfalls lassen wir uns gefangennehmen.
Wir haben dann immer noch die Chance, mit Ihrer Hilfe zu fliehen. Auf der anderen Seite besteht aber auch die Möglichkeit, daß uns der Stützpunktingenieur verhören möchte. So haben wir wenigstens Gelegenheit, ihn kennenzulernen. Unsere Taktik ist also: Wir verteidigen uns, aber wir lassen uns gefangennehmen, bevor es zum äußersten kommt. Ich glaube, daß es die Dumfries sind, die uns aufgespürt haben. Wir wollen sie nicht töten. Die Strahler also auf Paralyse umschalten."
Sekunden später drangen bereits die Dumfries ein.
Die vier Terraner wehrten sich, so gut sie konnten. Dann aber wurden sie von der Übermacht überwältigt, in eine Ecke gedrängt und gezwungen, die Waffen zu strecken. Sie ignorierten das Erstaunen der Dumfries als diese erkennen mußten, es mit den vier Blauen zu tun zu haben, die sie für tot hielten. John Marshall nutzte die Gelegenheit, Gucky von dem Vorgefallenen in Kenntnis zu setzen.
Die telepathische Botschaft war nur kurz, und John Marshall erhielt nur eine kurze Bestätigung.
Im Verlauf des Kampfes war die Beleuchtung in der Höhle erloschen. Den Dumfries war nur daran gelegen, ihre Gefangenen und sich selbst in Sicherheit zu bringen. So war es kein Wunder, daß sie die Ausrüstungsgegenstände in der Höhle übersahen. Es war Gucky, der später die Kisten und Beutel in Sicherheit brachte und in der Felsennische auf der anderen Seite des Tales deponierte.
Widerstandslos ließen sich Rhodan und seine drei Gefährten ins Freie bringen. Sie beantworteten keine der an sie gestellten Fragen und betonten immer wieder, nur dann zu sprechen, wenn man sie vor den Stützpunktingenieur führte.
Das geschah eine Stunde später.
Die blaue Energiekugel hatte sich noch nicht zur Ruhe begeben, und man konnte ihr auch nicht ansehen, ob sie über die unerwartete Störung ungehalten war oder nicht. Rhodans heimliche Hoffnung, den Ingenieur mit dem blauen Zentrumsleuchten ohne Energieschirm zu sehen, erfüllte sich leider nicht. Die blaue Kugel war so undurchsichtig wie zuvor.
Die beiden Offiziere der Dumfries gaben einen kurzen Bericht. Der Stützpunktingenieur schwebte in seiner Energiekugel von nahezu zwei Metern Durchmesser vor ihnen im Zimmer, sprach den Wachsoldaten seine Anerkennung aus und bat die Offiziere, draußen in der Halle zu warten. Er äußerte die Absicht, sich ungestört mit den vier Blauen zu unterhalten.
Rhodan nickte Roi Danton zu, und wie verabredet übernahm dieser nun die Führung des Gesprächs.
Laut und deutlich drang die Stimme des Stützpunktingenieurs durch den Energieschirm: „Was immer auch Ihr Plan gewesen sein mag, er ist mißlungen. Ich muß zugeben, daß der Absturz des Fluggleiters sehr gut in Szene gesetzt war, aber ich muß auch zugeben, daß ich immer noch nicht begreife, wie Sie sich in Sicherheit bringen konnten. Als Sie starteten, wurde mir berichtet, waren Sie alle vier an Bord. Sie unternahmen keine Zwischenlandung. Der Gleiter prallte gegen den Felsgipfel und löste sich in einer atomaren Explosion auf. Logischerweise mußten Sie ums Leben gekommen sein. Und doch
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