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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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immer offen. Komm einfach rauf. Wir überlegen uns dann, was wir mit dem späten Abend anfangen.«
    »Verlaß dich drauf - ich bin pünktlich«, sagte Pascal.
    Ehe er wußte, wie ihm geschah, hatte Nadine ihm einen Kuß auf die Wange gehaucht und entschwebte. Mit großen Augen sah Pascal ihr nach. Es hatte also nicht nur bei ihm, sondern auch endlich bei ihr gefunkt! Vielleicht wurde ein Traum wahr…
    Zunächst aber hatte er es mit einem Alptraum zu tun. Einem Alptraum, der bittere Wirklichkeit war.
    Er sah auf seine Uhr. Es war gleich acht. Etwas über eine Stunde noch… eine halbe konnte er getrost opfern, den Versuch zu wagen.
    Im Cadillac befand sich ein Feuerlöscher. Den nahm er heraus, las die Bedienungsanleitung und stellte den roten Zylinder griffbereit auf. Dann betrachtete er wieder die Schlange.
    Es würde Brandspuren auf dem weißen Lack geben. Aber das ließ sich wieder ausbessern. Auf jeden Fall leichter, als ein Stück Blech herauszuschweißen und dieses Loch später wieder auszugleichen. Denn an eine neue Motorhaube, die komplett war, würde er kaum herankommen. Nicht bei diesem über ein Vierteljahrhundert alten Modell.
    Er ging ins Haus und kam wenig später mit einem Besenstiel zurück, den er an einem Ende mit Zeitungspa pier und Pappe umwickelt hatte. Zu nahe wollte er bei seiner Aktion nicht an die Schlange heran kommen. Er hatte gesehen, welchen Aktionsradius diese Messing-Figur hatte, sobald sie zum Leben erwachte.
    Mit dem Feuerzeug setzte er das Papier in Brand. Hell loderte es auf.
    Er senkte den Stiel, streckte ihn aus, auf die Figur zu.
    Unterlasse das gellte es in ihm auf. Die Königskobra sprach wieder zu ihm!
    Er berührte sie mit dem Feuer.
    In seinem Kopf gellte ein wildes Zischen und Kreischen. Du sollst es lassen, befehle ich dir! ertönte die unhörbare Stimme wieder.
    Plötzlich wurden seine Arme schwer. Er vermochte den Besenstiel kaum noch festzuhalten. Er keuchte auf. Schmerz explodierte in ihm, und er glaubte, selbst in hellen Flammen zu stehen.
    Hatten sich so die Ketzer und Hexen des Mittelalters gefühlt, wenn sie auf dem brennenden Scheiterhaufen standen?
    Pascal preßte die Zähne zusammen. Er wollte nicht schreien. Das lockte nur Leute an. Wer zufällig aus dem Fenster schaute, würde sich ohnehin seine Gedanken über den verrückten Burschen machen, der da versuchte, sein Auto in Brand zu setzen.
    Er zitterte. Immer entsetzlicher wurde der Schmerz. Aber Pascal rief sich in Erinnerung, daß dieser Schmerz nur eingebildet sein konnte. Die Kobra-Figur suggerierte ihm ein, daß er selbst brannte!
    »Diesmal zwingst du mich nicht unter deine Kontrolle, du verfluchtes Biest«, keuchte er verzerrt und stieß wieder mit der Flamme zu. Gleichzeitig konzentrierte er sich darauf, ob der Lack der Motorhaube Schaden nahm. Aber noch schien da nichts zu passieren.
    Eine Kateridee, Messing verbrennen zu wollen! schrie die Königskobra wütend in ihm. Glaubst du im Ernst, du hättest Erfolg damit? Dieses lächerliche Papierfeuer reicht bei weitem nicht aus, mich einzuschmelzen…
    »Aber dieses lächerliche Papierfeuer verursacht dir Schmerzen, nicht wahr? Und sie werden immer stärker…«, keuchte er.
    Schmerzen, die ich auf dich übertrage… .
    Ihn wunderte nichts mehr, aber er machte sich auf einen harten Kampf gefaßt, der ihn selbst an den Rand seiner Kräfte oder darüber hinaus bringen würde. Du oder ich! dachte er verbissen und sah Flammen an der Messingfigur lecken, die sich plötzlich in hektischen Zuckungen wand und durchaus lebendig wirkte.
    Feuer gegen Schwarze Magie… war das nicht ein uraltes Patent-Rezept?
    Lieber Himmel, laß es gelingen, bevor das Biest mich wieder unter seine Hypno-Kontrolle nimmt! dachte Pascal und berührte die Schlange immer wieder. Aber die schien mit den Flammen und der Hitze genug zu tun zu haben, zuviel, um Pascal wirklich bezwingen zu können.
    Und da - war sie plötzlich von der Motorhaube verschwunden, über deren Lack jetzt Flammen züngelten und der bereits stellenweise rund um den Sockel der Figur Blasen warf.
    Pascal sah die Kobra. Die Messing-Figur bewegte sich jetzt wie eine echte Schlange über den Boden und ergriff die Flucht! Aber sie kroch nur langsam, als sei sie verletzt oder sonstwie behindert.
    Die Gedankenstimme in seinem Kopf war verstummt. Den entsetzlichen Schmerz des Verbrennens gab es auch nicht mehr. Pascal war hin und her gerissen. Was sollte er tun? Der fliehenden Königskobra folgen oder seinen Wagen retten,

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