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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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transportieren lassen könnten…«
    Das war Gryf gewesen. Aber auch der mußte jetzt seine eigenen Beine benutzen, während sie durch den Tempel hasteten, um schneller am rückwärtigen Ausgang zu sein als die Verfolger.
    Aber sie schafften es nicht ganz.
    Als sie den Ausgang erreichten, den nicht nur Teri, sondern auch Wang Lee Chan benutzt hatte, wurden sie bereits von zischelnden, wütenden Schlangen-Menschen erwartet…
    ***
    Obgleich sie ihn überwältigt hatten, hatten die Schlangen-Menschen es nicht fertiggebracht, den Mongolen zu entwaffnen. Immer noch umklammerte er den Griff des Schwertes, als er erkannte, in das finstere Burggemäuer gebracht worden zu sein. Neben ihm auf dem harten Steinboden lag Nicole Duval, Zamorras Gefährtin.
    Es wäre Wang ein Leichtes gewesen, sie in diesem Moment zu töten, um einen Höllengegner auszuschalten und darüber hinaus Zamorra einen empfindlichen Schlag zu versetzen. Niemand, auch der Kobra-Dämon nicht, hätte Wang daran hindern können.
    Aber der Mongole war zwar Leonardos Leibwächter und Diener, aber kein Mörder. Er kämpfte, nur, wenn sein Gegner eine Chance hatte. Hätte Nicole ihm bei Bewußtsein und womöglich bewaffnet gegenübergestanden, hätte er vielleicht einen Schlagabtausch riskiert. So aber wartete er ab, was als nächstes kommen würde.
    Der Kobra-Dämon hatte ihn in sein Nest bringen lassen, soviel war Wang klar. Und das war bestimmt nicht geschehen, um Wang dieses Schlangennest zu zeigen. Der Kobra-Dämon wollte irgend etwas von Wang - aber anscheinend auch von Nicole.
    Immerhin - Wang hatte die Zeremonie empfindlich stören können. Es war anzunehmen, daß sie nicht so schnell wieder fortgeführt wurde. Der Kobra-Dämon war verletzt. Es mußte ihm jetzt nur noch klargemacht werden, warum das geschehen war…
    Nicole war immer noch ohne Bewußtsein, als der Kobra-Dämon schließlich erschien. Er glitt durch eine scheinbar feste Wand in den Saal, in den man die beiden Gefangenen gebracht hatte. Allein der Schädel des Dämons war so groß wie ein ausgewachsenes Rind. Nur ein Teil des Körpers kroch aus der Wand hervor. Der Kobra-Dämon öffnete das Maul und starrte seine beiden Gefangenen aus tückischen gelben Augen an.
    »Es gibt Dämonen der Schwarzen Familie, denen dein Vorgeheft nicht gefällt, Schlange«, sagte Wang, ehe der Dämon selbst das Wort ergreifen konnte. »Du brichst uralte Gesetze. Du versuchst deinen Machtbereich zu erweitern auf Kosten der anderen Herren, die dir weichen müßten. Wisse, daß sie es dir nicht erlauben werden. Dies war eine Warnung. Wiederholst du deinen Versuch, ziehst du deine Priester und Diener nicht sofort hinter die Grenzen Indiens zurück, wird man dich vernichten.«
    »Wer sagt das?« zischte der Dämon. »Wer hat dich geschickt? Ich handele mit Einwilligung des Herrn der Hölle selbst!«.
    »Das zählt nicht. Der Herr der Hölle verletzt die Verträge so wie du. Er kann sie nicht einfach aufheben. Dazu muß der Kaiser LUZIFER gehört werden, doch LUZIFER schweigt.«
    »Also ist er einverstanden…«
    »Im Gegenteil«, donnerte der Mongole. Er packte das Schwert fester, hob die Klinge an. »Man läßt dich wissen, daß dieser Warnung keine zweite folgt. Der Herr der Hölle wird dich nicht schätzen können. Ich könnte dich jetzt töten, wenn ich wollte!«
    Der Dämon fauchte. »Ssacah kann man nicht so einfach töten!«
    »O doch. Schmerzt dich nicht der Biß meiner Klinge, Ssacah? So wie ich dich verwundete, kann ich dich töten.«
    »Ich werde dies zu verhindern wissen«, zischte der Schlangen-Dämon. Jäh stieß sein mächtiger Schädel zu, um Wang mit den Giftzähnen zu durchbohren. Doch der Mongole war auf der Hut. Er war zwar geschwächt, nicht so reaktionsschnell wie normal, aber es reichte aus. Denn Ssacah hatte nicht damit gerechnet, daß Wang die Flucht nach vorn antrat!
    Er schnellte sich- vor, unterlief den Dämon förmlich und ließ sich fallen. Gleichzeitig stieß er das Schwert, mit beiden Händen gepackt, senkrecht nach oben. Als Ssacah den Kopf niederstoßen ließ, um Wang dennoch zu erwischen, bohrte sich die Klinge in den Unterkiefer des Dämons.
    Ssacah fauchte schmerzerfüllt und riß den mächtigen Schädel wieder hoch. Schwarzes Dämonenblut sprühte hervor und benetzte auch den Mongolen, der sich blitzschnell seitwärts rollte, die Waffe immer noch fest umklammert.
    »Beherzige meine Warnung, oder ich komme, um dich zu töten!« schrie Wang. Er versuchte, auf die althergebrachte

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