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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erwischen.
    Dabei waren die Chancen auch so schon schlecht genug. Das verdammte Biest hatte gewaltig aufgeholt und schien auch, soweit das im Sternenlicht erkennbar war, noch weiter gewachsen zu sein.
    Über ihnen erhob sich die Silhouette von Château Montagne. Was, durchfuhr es Pascal siedend heiß, wenn das Portal zur Nacht geschlossen war? Wenn sie nicht hinein kamen?
    Er umklammerte das Lenkrad, als wolle er es zerbrechen.
    Da war die Riesenschlange plötzlich neben dem Wagen! Ihr massiger Leib hämmerte gegen die Seite des Cadillac, vermochte den schweren Straßenkreuzer aber nicht von der Straße abzudrängen.
    Noch nicht…!
    Die nächste Kurve flog heran. Diesmal tippte Pascal die Bremse nur leicht an. Die Schlange blieb zurück, schnellte sich dann an der anderen Seite vor, groß wie ein Elefant! Wenn sie den Cadillac in der Kurve erwischte, nützte auch der niedrige Schwerpunkt und das hohe Gewicht des Fahrzeugs nichts mehr…
    Da war die Kurve! Viel zu schnell raste der Wagen hinein. Pascal riß wie ein Wilder am Lenkrad. Aber diesmal schaffte er es nicht mehr. Der Wagen schoß über die Bankette hinaus. Am Lenkrad gab es einen heftigen Schlag. Der nächste Schlag kam von der rechten Seite. Blech verformte sich. Der Cadillac wurde endgültig von der Straße geschleudert und raste plötzlich nur noch auf zwei Rädern ins Gelände.
    Pascal machte den Fehler, das Vorderrad nicht wieder geradezustellen. Sonst hätte er es vielleicht noch geschafft, den Wagen wieder zu stabilisieren. So aber fehlte die vordere Führung.
    Der Wagen kippte endgültig auf die Seite, rutschte auf dem Blech noch ein paar Meter und kippte dann endgültig aufs Dach. Die Verdeckkonstruktion gab der enormen Belastung nach, das Dach wurde aufgefetzt, das Gestänge verformte sich. Pascal schaffte es gerade noch, die Tür aufzureißen.
    Ein massiger Körper donnerte gegen den Wagen. Die Schlange versuchte ihn aufzuknacken und ihre Opfer herauszuholen.
    Nadine stöhnte verzweifelt. Sie lag halb über Pascal. »Bist du verletzt?« wollte er besorgt wissen.
    »Weiß ich nicht, Pascal… ich habe Angst…«
    Die hatte Pascal auch. Ihre Flucht fand hier ein furchtbares Ende. Alles war umsonst gewesen. Diese verdammte Schlange…
    »Raus«, keuchte er dennoch. Vielleicht gab es noch eine Möglichkeit, das Biest auszutricksen…
    Er schob sich durch die offene Tür ins Freie. Nadine folgte. Die Jacke, die er für sie mitgenommen hatte, blieb im Wagen zurück, auf dessen anderer Seite die Schlange rumorte. Sie begann sich unter das Fahrzeug zu schieben, um es wieder auf die Räder zu stülpen. Das Biest war schlau und hatte genau begriffen, daß es nur dann am besten und einfachsten an die Insassen heran kam…
    Kaum waren die beiden ins Freie gekrochen, als die Schlange den Wagen hochhob! Die Tür sprang krachend aus ihren Scharnieren. Wie ein Gebirge türmte sich das Fahrzeug jetzt auf.
    »Los«, keuchte Pascal. »Lauf, Nadine! So schnell wie nie zuvor… vielleicht schaffen wir es noch…«
    Er sprach nicht weiter. Anscheinend hatte die Kobra noch nicht bemerkt, daß ihre Opfer sich nicht mehr im Wagen befanden. Pascal zerrte Nadine einfach mit sich, den Berghang hinauf, über Stock und Stein. Nadine stöhnte auf, wenn Steine in ihre Fußsohlen schnitten. Aber sie hielt das Tempo, das Pascal vorlegte.
    Trotzdem - bergauf zu laufen ist nicht einfach. Beide ließen sie nach. Wurden kurzatmig. Hinter ihnen krachte es, als der Wagen auf die Räder zurückfiel und die Riesenkobra das eingedrückte Verdeck aufriß.
    Aber da war Château Montagne schon vor ihnen. Noch ein Dutzend Meter, etwas mehr… da schimmerte die große Toröffnung in der schützenden Mauer, die mit Dämonenbannern gespickt war.
    Ein paar Dutzend Meter unterhalb hatte die Schlange bemerkt, daß sie gefoppt worden war. Sie witterte. Die Zunge pendelte hin und her, nahm den Angstschweißgeruch der Fliehenden auf. Nadines Körper glänzte hell im Mondlicht.
    Ruckartig setzte die gewaltige Messingschlange sich in Bewegung. Den Berg hinauf, hinter den Flüchtenden her. Die langen Giftzähne glänzten. Blitzartig schmolz der Vorsprung zusammen. Pascal und Nadine hatten kaum noch eine Chance.
    Die Schlange mußte sie noch vor dem Tor erreichen! Pascal hörte das Zischen und das furchtbare Schaben der gewaltigen Schuppen über dem Boden. Die Schlange walzte Sträucher flach. Schon war sie heran.
    Noch einmal holte Pascal alles aus sich heraus. Riß Nadine mit einem heftigen Ruck

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