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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gummimasse, die sich von Sekunde zu Sekunde immer stärker verformte.
    Ich ließ meinen Blick nach unten gleiten. Das durchsichtige Gewand flatterte um einen Körper, der ebenfalls nichts mehr von der Schönheit vergangener Zeiten besaß.
    Auch er löste sich auf.
    Die Haut war an einigen Stellen aufgeplatzt, so daß die sich im Körper befindlichen Schlangen freie Bahn hatten und ihn verlassen konnten. Gleichzeitig zerstörten sie auch weitere Teile der Haut, die immer mehr dem Aussehen des Kopfes glich.
    Bei dieser Verwandlung blieb Medusa nicht auf dem Fleck stehen.
    Sie schwang von einer Seite zur anderen, trat mal mit dem rechten Fuß auf, dann wieder mit dem linken. Jedenfalls hatte sie es schwer, sich überhaupt auf den Beinen zu halten.
    Irgendwann wurde die andere Kraft stärker. Das Monstrum Medusa fiel vor meinen Füßen zu Boden. Aus ihrer Gestalt war ein grauer unförmiger Klumpen geworden, zum Teil gnädig von einem hauchdünnen und leichten Gewand bedeckt.
    Ich hatte sie besiegt!
    Aber nicht aus eigener Kraft. Jemand hatte mir zur Seite gestanden, und ich wußte auch, wer es gewesen war.
    Ich drehte mich um, damit ich in die Richtung schauen konnte, aus der mein Helfer eingegriffen hatte.
    In der Luft sah ich einen Punkt. Er erinnerte an einen großen Vogel, der sehr schnell näherkam. Dann erkannte ich, daß es sich bei ihm nicht um einen Vogel handelte, sondern um einen Menschen mit gewaltigen Schwingen.
    Es war der Eiserne Engel!
    Er, der Sohn der stummen Götter, hatte auf der Spitze eines Berges gestanden und die Medusa genau im richtigen Augenblick mit einem großen Spiegel geblendet.
    Der Eiserne war zu meinem Lebensretter geworden, und ich schaute zu, wie er landete.
    Weich setzte er auf. Einen Spiegel sah ich nicht mehr. Wahrscheinlich hatte er ihn auf der Spitze des Berges zurückgelassen. Ich schaute in sein bronzefarbenes Gesicht, in dem die Züge so edel wirkten, und wollte mich bedanken.
    Er ahnte meine Absicht. Im voraus schon schüttelte er den Kopf.
    »Nein, John, es war selbstverständlich, daß ich so reagiert habe…«
    Ich hob die Schultern. »Aber woher wußtest du, daß ich mich in dieser Umgebung befinde?«
    Er drehte sich um, hob den rechten Arm und deutete zu den Bergen hinüber. »Dort leben die, die mich erschaffen haben und denen ich zu Dank verpflichtet bin. Die Großen Alten haben es geschafft und die stummen Götter gebannt. Aber sie schafften es nicht, deren Gedanken zu kontrollieren. Die stummen Götter wußten, daß du dich in Gefahr befandest. Sie selbst konnten nicht eingreifen, aber sie nahmen mit mir Kontakt auf und riefen mich zu Hilfe.«
    »Und du hattest einen Spiegel?« fragte ich.
    »Nein, doch es gibt hier Steine, die eine ähnliche Kraft besitzen. Durch einen dieser Steine gelang es mir, daß Licht über den Bergen so einzufangen, daß ich Medusa blenden konnte. Ihr Blick wurde neutralisiert, und ich gab dir die Chance, sie zu vernichten. Ich selbst konnte die unsichtbare Grenze nicht einreißen, die erst fiel, als Medusa verging. So bin ich zu dir gekommen.«
    Ich streckte dem Eisernen die Hand entgegen.
    Er faßte sie und lächelte. »Manchmal erscheinen die Freunde fern, John Sinclair, dennoch sind sie immer nahe, wenn man sie braucht. Das ist der wahre Wert einer Freundschaft. Und diese Einstellung hat auch die Jahrtausende überdauert.«
    Der Eiserne Engel wußte, wovon er sprach. Schließlich war er so alt wie der Kontinent Atlantis…
    Über die Rückkehr in meine Welt machte ich mir keinerlei Sorgen.
    Für den Eisernen Engel gab es weder Grenzen noch Dimensionen.
    Er war im Kampf gegen das Böse ein absolutes Phänomen…
    ***
    Rücklings war Suko gefallen, hatte die Worte gehört und sich noch in der Luft gedreht, so daß er nicht mehr mit dem Rücken zuerst auf den Boden prallte.
    Dennoch hatte er den Fall nicht richtig berechnet. Er kam auf, knickte weg, ließ sich auch selbst noch fallen, überschlug sich dabei und blieb auf dem Rücken liegen. Er wollte wieder hochkommen, als er über sich das Splittern der restlichen Scheibe vernahm.
    Suko schaute hoch.
    Ein gewaltiger Körper wuchtete sich mit dem Rahmen durch die Fensteröffnung und fiel nach unten. Wenn er aufkam, würde er Sukos Unterkörper treffen.
    Der Inspektor zog im letzten Augenblick die Beine an, und Hermes landete vor seinen Füßen. Er federte den Fall gut aus. Sein Mund stand offen, ein irrer Schrei drang über die Lippen, und mit ausgestreckten Armen wuchtete er sich auf Suko

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