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0346 - Warnung aus dem Jenseits

Titel: 0346 - Warnung aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begriffen. Der Unterschied zwischen ihrer und. Kulus Handlungsweise bestand lediglich darin, daß bei ihm ein falscher Knopfdruck den sicheren Tod für mehr als hundert intelligente Lebewesen und den Verlust der Heimkehrchance für die Besatzung des terranischen Flottenflaggschiffes bedeuten würde.
    Wenige Sekunden nach der Übernahme der Kommandogewalt begannen auf den Schirmen der Panoramagalerie die gefilterten Leuchtscheiben der drei Parjar-Sonnen zu verblassen. Es schien, als hätte eine überirdische Gewalt sie ausgeschaltet wie drei normale Gasglühlampen.
    Die MINHAU hatte sich in eine Paratronblase gehüllt, die sie von den energetischen Existenzbedingungen des Einstein-Universums abschirmte und im nächsten Augenblick gleichsam in den Hyperraum gleiten ließ.
    Tschai Kulu hatte das Empfinden, als würde die MINHAU einen gewaltigen Satz nach oben machen.
    In Wirklichkeit bewegte sich das Schiff um keinen einzigen Millimeter von der Stelle. Die optische Täuschung ließ sich am ehesten mit den Eindrücken vergleichen, die mikroskopisch winzige hypothetische Lebewesen haben würden, wenn sie mit einem Glasbehälter über aufgewühlter Sie schwebten und soeben von einer haushohen Woge freigegeben worden wären.
    Auf den Spezialortungsschirmen sah Major Kulu tief unter der MINHAU ein Riesenmolekül von strahlend blauer Färbung schweben. Es hing ebenso verloren im Nichts wie die MINHAU.
    „Mein Gott!" flüsterte der Offizier zu Atlan gewandt. „Welch ein Anblick! Und das soll die Riesengalaxis M-87 sein...!"
    Der Arkonide war sehr blaß geworden. Aber seine rötlichen Augen leuchteten im Feuer jugendlich wirkender Begeisterung für den uralten Galaktonauten war dies ein Höhepunkt seiner Laufbahn.
    „Zum erstenmal existiere ich bewußt im Hyperraum", flüsterte er.
    „Zum erstenmal erlebe ich dieses Kontinuum ohne Materialauflösung und kann hinüberblicken ins Einstein-Universum! - Kulu, wenn wir jetzt den Dimetransantrieb aktivieren, würden wir einen Linearflug im Hyperraum praktizieren!"
    Vonur wandte den Kopf und musterte den Arkoniden aufmerksam.
    „Das ist nur ein Testübergang, Sir", erklärte er dann mit leidenschaftsloser Stimme. „Wir dürfen nicht einfach beschleunigen, denn die Rückkehr zum Kompensationspunkt Parjar wäre dann fast unmöglich.
    Sie würden den Paratronkonverter überbeanspruchen. Wir müssen schnellstens wieder in den Normalraum zurück."
    Atlan nickte.
    „Werfen Sie noch einen Blick hinaus, Kulu, und schalten Sie danach sorgfältig zurück."
     
    *
     
    Fancan Teik hatte das Raumschiff in eine exakte Kreisbahn um die drei Sonnen des Parjar-Systems gesteuert. Die Bahn verschob sich automatisch durch die Bewegung der roten Riesensterne, die langsam um den gemeinsamen Schwerpunkt kreisten.
    Der Haluter nahm komplizierte Messungen vor. Am meisten interessierte ihn die Gravitationsstrahlung des Sonnenschwerpunktes, deren Qualität eigentlich nur aus den Massen der Parjar-Sonnen resultieren durfte, sich aber als um einen Faktor acht größer herausstellte.
    Teik brauchte nicht lange zu überlegen, warum das so war. Sein Planhirn rechnete die ermittelten Meßwerte durch und kam zu dem Schluß daß die Gravitationsstrahlung der drei Sonnen infolge der großen Nähe der Komponenten zu einer Art Energiemutation geführt hatte.
    Diese Energiemutation wiederum, so folgerte Fancan Teik in kalter Logik, machte das Parjar-System automatisch und ohne technische Nachhilfe zu einem Schnittpunkt übergeordneter Kraftfeldlinien - und diese wiederum schirmten innerhalb eines unsichtbaren Kugelfeldes jedes Objekt gegen die blaue Zentrumsstrahlung von M-87 ab, die ansonsten das Funktionieren eines Dimetransantriebs unmöglich machte.
    Fancan Teik verzog seinen Rachenmund zu dem typischen Haluterlächeln, das beinahe jedes andere intelligente Wesen beim erstenmal schockierte.
    Die Kompensatorschaltung mußte demnach bedeutend einfacher funktionieren, als die Konstrukteure des Zentrums es hinstellten. Möglicherweise diente sie überhaupt nur dem einzigen Zweck, das betreffende Raumschiff genau in den Schnittpunkt der Kraftfeldlinien hinein zu manövrieren. In diesem Fall wäre die so auffällige strenge Geheimhaltung lediglich ein Täuschungsmanöver, das andere Intelligenzen von der Benutzung des natürlichen Kompensationspunktes zwischen den Parjar-Sonnen abhalten sollte.
    Dennoch war dem Haluter klar, daß diese Hypothese nur theoretischen Wert besaß. Wollte man sie beweisen, würde man zu

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