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0346 - Warnung aus dem Jenseits

Titel: 0346 - Warnung aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herausbekamen."
    „Weil der Stützpunktingenieur auf parapsychische Angriffe gefaßt war. Diesmal wird er ahnungslos sein. Paß auf!" Er erläuterte dem Suggestor seinen Plan, und Ishibashi stimmte zu, obwohl er nicht davon überzeugt war, daß sie Erfolg haben würden.
    Der Mausbiber grinste verstohlen. Er glaubte nicht an eine wirkliche Gefahr; Agen Thrumb mußte sich hüten, den Waffenstillstand zu brechen, wenn er nicht die Vernichtung seiner Schaltstation herausfordern wollte. Folglich war alles nur ein raffiniert eingefädeltes Spiel, möglicherweise auch ein Test, mit dessen Hilfe der Stützpunktingenieur die psychische Stabilität seiner Gegenspieler abzutasten versuchte.
    „Diesmal wird er sich die Finger verbrennen!" kicherte Gucky.
    Gleichzeitig mit Kitai begann er unbeholfene Schwimmbewegungen auszuführen. Seine telepathischen Sinne tasteten verstohlen nach dem Gehirnwellenmuster Agen Thrumbs, wobei er Verwirrung und Angst aussandte, um den Stützpunktingenieur über seine wahren Absichten zu täuschen. Er hoffte, daß seine Vermutung, Thrumb könne telepathische Tastversuche genau definieren, zutraf.
    Der Parasektor seines Gehirns empfing zur gleichen Zeit die Gedankenimpulse Kitais. Auch der Suggestor dachte in den Bahnen der Panik. Da er jedoch keine telepathische Kraft besaß, konnte Agen Thrumb wahrscheinlich nichts davon bemerken. Aber er würde sicher neugierig sein und seinen Gedankenblock öffnen, um über Guckys telepathische Ströme das Denken des Suggestors zu erforschen.
    Der Augenblick kam schneller, als Gucky zu hoffen gewagt hatte. Er spürte plötzlich unverhüllten Spott und schadenfrohe Erwartung.
    „Jetzt!" schrillte er.
    Die Wucht von Kitais suggestivem Angriff bekam sogar er noch zu spüren. Gleichzeitig erkannte er in Agen Thrumbs Geist helles Entsetzen und den Gedanken an Flucht.
    Gucky kämpfte gegen die wahnsinnigen Kopfschmerzen an, die er von Kitai Ishibashi über Agen Thrumbs Gehirn empfing. Es gelang ihm, den Standort des Stützpunktingenieurs anzupeilen. In der nächsten Sekunde schlug er mit aller telekinetischen Energie zu, die ihm zur Verfügung stand.
    Schlagartig wechselte die Szenerie. Die Dunkelheit des leeren Raums verschwand ebenso wie die fernen Sterne. Blauweiße Entladungsblitze zuckten durch eine Transformerhalle. Ein schriller Schmerzensschrei erscholl. Dann flackerten die Energiebögen eines Transmitters auf und erloschen wieder.
    Etwas preßte Guckys Gehirn zusammen wie eine Zitrone, bevor er in einen samtdunklen Abgrund stürzte...
     
    *
     
    Der runde Bildschirm über dem Dimetrans-Schaltpult leuchtete auf. Ein Diagramm bildete sich auf der nur dreißig Zentimeter durchmessenden Bildfläche. Drei verschiedenfarbig flimmernde Linien ordneten sich parallel zueinander ein.
    „Schaltung zur Kompensation des Zentrumsleuchtens ist justiert!" gab der Blaue namens Vonur bekannt. „Ich übergebe an Major Kulu!"
    Tschai Kulus Stirn hatte sich schon wieder mit einem Netz feiner Schweißperlen überzogen.
    Dennoch mußte der Afro-Terraner unwillkürlich lächeln. Die Formalitäten liefen ab wie auf einem terranischen Raumschiff, was die MINHAU zwar im Grunde genommen war, aber Vonur war eben alles andere als ein Offizier der Solaren Flotte. Die Verhaltensweise von militärisch ausgebildeten Lebewesen glichen sich offenbar überall im Universum.
    „Danke, ich übernehme!" antwortete er.
    Durch eine automatische Schaltung wurden die beiden Kontursitze so verschoben, daß der Major nun unmittelbar vor dem Kommandopult mit dem angeschlossenen Dimetranssektor saß. Vonur hielt sich eingreifbereit.
    Aber er brauchte nicht einzugreifen. Tschai Kulu schaltete, als hätte er seit Jahren nichts anderes getan als Dimetransschiffe geflogen. Im Grunde genommen gab es ja auch weiter nichts für ihn zu tun als Tasten niederzudrücken, Werte abzulesen und vorkalkulierte Korrekturdaten durch Knopfdrücke zu aktivieren - entscheidend dabei war lediglich die richtige Reihenfolge und der jeweils richtige Zeitpunkt.
    Daß der Major dabei keine Ahnung hatte, welche Vorgänge seine Fingerbewegungen jeweils in dem monströsen, verkapselten Paratronkonverter und seinen Nebenaggregaten auslöste, stand auf einem anderen Blatt. Im Grunde genommen hatten die Terraner seit dem Beginn der stürmischen technischen Entwicklung Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrer Masse oft nichts anderes getan als die Knöpfe und Hebel von Maschinen zu bewegen, deren Funktionsweise sie kaum annähernd

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