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0346 - Warnung aus dem Jenseits

Titel: 0346 - Warnung aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt. Eigentlich hätten zwischen ihnen ständig gewaltige Eruptionen toben müssen. Aber auf dem Reliefschirm war nichts davon zu erkennen.
    Vonur empfahl den Terranern, sich vor dem L-Austritt anzuschnallen und die Druckhelme zu schließen.
    Ein wenig verwundert befolgten sie diesen Rat. Ein Wechsel vom Linearraum zum vierdimensionalen Einstein-Kontinuum war für sie längst kein aufregendes oder gar gefährliches Abenteuer mehr.
    Sie wurden eines anderen belehrt.
    Als die Verzerrungseffekte des Linearraums verschwanden und an drei Seiten der Panoramagalerie die rotglühenden Höllenschlünde der Parjar-Sonnen auftauchten, lief ein Knirschen, Knistern und Raunen durch die gesamte Schiffszelle. Es war, als würde die MINHAU mit unerträglicher Langsamkeit auseinandergerissen.
    Einer der terranischen Techniker schrie voller Panik auf, und auch Tschai Kulu hatte Mühe, Ruhe zu bewahren. Über den Schaltpulten flackerten die blauen Flämmchen von Elmsfeuern, ein Kribbeln wie von mittleren Stromstößen ging trotz der isolierenden Kampfanzüge durch die Körper der Männer. Die Luft in der Kommandozentrale flimmerte, und ab und zu tauchten tiefschwarze, skurrile Gebilde aus dem Nichts auf und verschwanden ebenso geisterhaft lautlos wieder.
    Major Kulu griff nach einem dieser Gebilde und unterdrückte nur mit Mühe einen Schrei, als seine Hand unsichtbar wurde. Rasch wollte er sie zurückziehen, doch etwas umklammerte sie plötzlich - und im nächsten Augenblick wurde sie heftig zurückgeschleudert.
    „Bewahren Sie Ruhe!" ertönte Atlans Stimme aus den Kopfhörern des Helmtelekoms. „Wir stehen im Schnittpunkt unbekannter Kraftfeldlinien, die anscheinend nur zum Teil dem normalen Kontinuum angehören. Dennoch besteht keine Gefahr. Achten Sie auf die Meßinstrumente!"
    Tschai Kulu befolgte die Anweisung des Arkoniden und stellte fest, daß für die MINHAU tatsächlich keine unmittelbare Gefahr bestand aber offensichtlich nur aus dem einzigen Grund, weil sie sich im genauen Schnittpunkt der Kraftfeldlinien befand. Jede noch so kleine Abweichung mußte das Schiff entweder zerreißen oder in ein unbekanntes Kontinuum schleudern.
    Er schrak auf, als Vonurs Stimme gleichgültig bekanntgab, daß er jetzt die Kompensatorschaltung justieren werde.
    Mit angehaltenem Atem starrte er auf die fremdartigen Kontrollinstrumente...
     
    *
     
    Kitai Ishibashi und Gucky flogen so schnell, daß sie nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnten, als sie die Gefahr bemerkten. Sie wurden durch das Loch hindurchgerissen und fanden sich gleich darauf im Vakuum des Weltraums wieder.
    Aber wie hatte sich der Weltraum verwandelt!
    Die Sterne waren in gewaltige Entfernungen gerückt. Von den Sonnen, zwischen denen die Raumfestung schwebte, war nichts zu sehen - und von der Festung ebenfalls nichts.
    „Das ist doch nicht möglich!" ächzte Kitai.
    „Hm!" brummte Gucky. „Nur ein Glück, daß wir die Anzüge vorschriftsmäßig geschlossen hatten, obwohl wir nicht teleportierten."
    „Bist du sicher, daß du nicht doch teleportiert bist?" fragte Kitai Ishibashi.
    „Selbstverständlich. Wir hatten doch keinen körperlichen Kontakt, Kitai. Folglich hätte nur ich allein teleportieren können. Was sagt denn dein Alph zu der Geschichte?"
    „Andy ist nicht mehr da!" antwortete Kitai entgeistert. „Bei allen Monstren des Universums, wo sind wir nur hingeraten?"
    Der Mausbiber kicherte.
    „Nicht verzagen, Gucky fragen. Der Größte der Ilts hat noch immer eine Lösung gefunden. Agen Thrumb mag vielleicht eine ganze Menge Tricks beherrschen, aber daß er uns über einige Zehntausende Lichtjahre hinweg aus M-87 schleudern kann, bezweifle ich sehr stark."
    „Ja, aber..." begann Kitai.
    Der Mausbiber winkte ab, und infolge der Schwerelosigkeit begann er sich langsam um sich selbst zu drehen.
    „Spiegelfechterei, nichts weiter, Kitai." Er wechselte zur japanischen Sprache über, da er fürchtete, Agen Thrumb könnte inzwischen durch Abhören des Funkverkehrs sowohl Englisch als auch Interkosmo beherrschen. „Ich habe eine Idee. Wir werden Schwimmbewegungen machen, damit der Bursche denkt, wir würden allmählich den Verstand verlieren. In Wirklichkeit jedoch konzentrieren wir uns mit aller Kraft auf seine Gehirnwellenfrequenz. Ich hoffe, du hast sie noch im Gedächtnis..."
    „Natürlich", murmelte Kitai Ishibashi ohne jede Begeisterung. „Und ich erinnere mich noch ausgezeichnet daran, daß dies das einzige war was wir damals aus Thrumbs Gehirn

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