0348 - Die kosmische Falle
Gebrüll, das den schreckenerregenden Kampfschreien der Bestien glich, auf die zwölf Dumfries.
Die völlig überraschten Schildkröten erstarrten vor Entsetzen, obwohl Melbar Kasom keineswegs die berüchtigten Zellstrahlungs-Impulse der Bestien ausstrahlte, die fast alle Dumfries auf der Stelle lähmen konnte. Allein sein Erscheinen genügte, die Dumfries zu bewegungslosen Statuen werden zu lassen. Aber darauf nahm Melbar Kasom in diesem Stadium der Ereignisse keine Rücksicht. Wie ein Berserker stürzte er sich auf die Dumfries. Allerdings sorgte er dafür, daß es zwei Überlebende gab, die er flüchten ließ. Er wollte, daß sein Erscheinen so schnell wie möglich überall bekannt wurde. Das gehörte zu seinem Plan. Die Dumfries, die er getötet hatte, taten ihm leid. Im Grunde genommen führten die armen Geschöpfe nur die Befehle ihrer Meister aus. Aber schließlich stand das Leben von fünftausend Terranern auf dem Spiel. Melbar Kasom war entschlossen, noch weitere Dumfries zu töten wenn er damit den Eindruck hervorrufen konnte, daß sich an Bord der CREST „Bestien" aufhielten.
Wenn die Dumfries von der Existenz der Bestien überzeugt waren, dann würden selbst die schlimmsten Drohungen der Stützpunktingenieure sie nicht davon abhalten können, ihr Heil in der Flucht zu suchen.
Kasom machte sich wieder unsichtbar und nahm den Antigravlift, der hinauf zum Kommandodeck führte. Unterwegs begegnete er einem dumfriesischen Offizier, der entsetzt zurückwich und dann nach seiner Waffe griff. Kasom hatte sich wieder sichtbar gemacht, stürzte sich auf ihn und zerbrach mit bloßen Händen die Rückenschale des Dumfrie. Er ließ ihn aber leben, denn er wollte, daß er von dem Überfall berichten konnte.
Als Melbar Kasom endlich das Kommandodeck erreichte, befanden sich bereits überall im Schiff die Dumfries auf der Flucht vor dem Ungeheuer, das so plötzlich aufgetaucht war. Vergeblich versuchten einige beherzte Offiziere, ihre Untergebenen aufzuhalten. Sie wurden einfach überrannt. An mehreren Stellen der CREST wurden die Schleusen geöffnet, wobei die Dumfries in ihrer Hast sogar vergaßen, ihre Raumanzüge anzulegen oder die Helme zu schließen. Eine unbeschreibliche Verwirrung brach aus.
Als Kibosh Baiwoff von diesen Ereignissen erfuhr, gab er Großalarm.
Er glaubte nun, daß Perry Rhodan nicht geblufft hatte.
8.
„Dieser Melbar Kasom macht ja ein ganz schönes Faß auf", sagte Gucky, als die drei Freunde eine Verschnaufpause einlegten. Sie hatten soeben ein mittleres Energiewerk in die Luft gesprengt und sich in ein sicheres Versteck zurückgezogen. Ras Tschubai hielt es für ratsam, für eine Weile nichts zu unternehmen. „Ich kann seine Gedanken deutlich empfangen. Er hat den Hangar verlassen und spielt einen Haluter. Er spielt ihn so echt, daß er sich bald selbst für einen Haluter hält."
Als Gucky alles berichtet hatte was in der CREST inzwischen geschehen war, meinte Iwan Goratschin: „Wenn das nur gut geht. Wenn dieser Kibosh Baiwoff die Nerven verliert, wird er Gegenmaßnahmen ergreifen. Er könnte sogar auf den Gedanken verfallen, Rhodan umbringen zu lassen. Hoffentlich hat Kasom daran gedacht."
Gucky nickte.
„Er hat daran gedacht. Er ist davon überzeugt, daß Baiwoff von den Konstrukteuren des Zentrums den Befehl erhalten hat, auf keinen Fall die führenden Terraner zu töten. Rhodan ist also sicher. Aber die Dumfries gehen stiften. Sie sind nicht mehr zu halten."
„Wohin wollen sie denn?" fragte Ras Tschubai. „Wenn sie erfahren, daß sich hier in der Festung auch Haluter aufhalten, können sie nur noch in ihre Schiffe steigen und losfliegen. Und daran werden sie die Stützpunktingenieure ganz bestimmt hindern. Eine eigenartige Situation, in der wir uns befinden.
Wir haben genau das erreicht, was wir erreichen wollten - und trotzdem sitzen wir in der Klemme. Es ist unmöglich, Rhodan und die anderen zu befreien. Es hat jetzt keinen Zweck aufzuhören - und es hat noch viel weniger Zweck, weiterzumachen."
Diesmal widersprach Gucky.
„Natürlich machen wir weiter. Wir müssen sie so verwirren, daß sie nicht mehr ein noch aus wissen.
Ich bin sogar dafür, daß wir den Antrieb dieser Festung so beschädigen, daß sie nicht mehr weiterfliegen kann. Ihr werdet ja bemerkt haben, daß wir inzwischen Fahrt aufgenommen haben und in den Linearraum gegangen sind. Zumindest müssen wir dafür sorgen, daß die Festung wieder in das Normaluniversum zurückkehrt. Dann verlieren
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