0348 - Die kosmische Falle
hatten sie insofern Pech, als sie kurz vor der Messe einem Trupp Dumfries begegneten.
Zum Ausweichen war es zu spät. Die plumpen Schildkröten reagierten schneller, als man es vermutete. Die vorderen rissen ihre Waffen hoch und feuerten auf die beiden Kadetten, die sich sofort zu Boden warfen und in einen Seitengang robbten. Sie hörten die stampfenden Schritte der Verfolger.
„Die erledigen wir."
Auf allen vieren kroch Pszyk zum Hauptkorridor zurück, hielt einen Moment inne, brachte die Waffe in. Anschlag und kroch weiter. Als das Zischen seines Impulsstrahlers ertönte, wurde auch Kadett Möller munter. Er eilte seinem Kameraden zu Hilfe und feuerte auf die heranstürmenden Dumfries. Es gelang ihnen, alle Gegner zu erledigen, wobei Möller einen Streifschuß am linken Arm abbekam. Es schmerzte furchtbar und stank nach verbrannter Haut. Aber die Kadetten hatten jetzt keine Zeit, sich um solche Kleinigkeiten zu kümmern. Sie sprangen auf und liefen in Richtung Messe weiter. Dann blieb Pszyk plötzlich so unvermittelt stehen, daß Möller ihn beinahe umgerannt hätte.
„Was ist denn?" zischelte er.
„Zurück, in Deckung! Sie müssen etwas bemerkt haben! Am besten verstecken wir uns in einer Kabine."
Aber die Türen waren alle verschlossen. Die positronischen Wärmetaster sprachen nicht an.
Außerdem waren sie bemerkt worden. Die Verfolgung begann.
„Zurück in den Hangar!" rief Kadett Pszyk. Möller rannte hinter ihm her.
„Das hast du nun davon! Möchte bloß wissen, wo dein komischer Gucky bleibt. Wir haben ja noch Glück, daß die Dumfries so langsam sind, sonst hätten sie uns schon langst. Aber wenn sie uns kriegen, dann machen sie Hackfleisch aus uns."
„Noch haben sie uns nicht. Im Hangar gibt es genug Verstecke."
Aber sie kamen nicht bis zum Hangar.
Bevor sie ihn erreichen konnten, wurde ihnen der Weg abgeschnitten. Aus einem Seitengang kamen etwa ein Dutzend Dumfries und richteten die Waffen auf sie. Pszyk und Möller sahen ein, daß jede Gegenwehr sinnlos war. Sie ließen ihre Impulsstrahler sinken und auf den Boden fallen. Das war ihr Glück. Die Waffen der Dumfries senkten sich ebenfalls. Dann wurden sie in die Mitte genommen, und der Trupp marschierte mit den verhinderten Helden zur Messe zurück. Ohne jeden weiteren Kommentar wurden sie dann in ihr Gefängnis geschoben, wo sie von den anderen Terranern mit großer Aufregung empfangen wurden.
„Wie sieht es draußen aus?"
„Warum hat man euch erwischt?"
„Was ist mit Rhodan? Habt ihr ihn gesehen?"
Die beiden Kadetten beantworteten die Fragen, so gut sie konnten. Sie begriffen immer noch nicht, warum man sie nicht gleich getötet hatte. Schließlich hatten sie sechs Dumfries auf dem Gewissen.
Sie konnten nicht ahnen, daß man die sechs toten Dumfries noch nicht gefunden hatte. Als das geschah, war es für jede Identifizierung zu spät. Man fragte zwar die Gefangenen in der Messe, wer die beiden Ausbrecher gewesen wären, aber niemand meldete sich. Denn für die Dumfries sah jeder Mensch gleich aus. Und alle dreihundert Gefangenen konnte der Druisant Kibosh Baiwoff auch nicht umbringen lassen, obwohl er Rhodan damit gedroht hatte.
*
Wahrend in der Festung weiterhin unbegreifliche und schreckliche Dinge geschahen, blieb Melbar Kasom nicht untätig. Zwar besaß er nicht den Körper und die Fähigkeiten eines Haluters, aber er hatte eine riesige Gestalt. Wenn man nicht genau hinsah, konnte man ihn sehr gut mit einem Haluter verwechseln, besonders wenn er seinen roten Kampfanzug trug. Er war im Grunde nichts anderes als ein umweltangepaßter Terraner, und er hatte auch nur zwei Beine und zwei Arme. Er war kein Haluter, der die Zellstruktur seines Körpers so verändern konnte, daß er mit ihm Stahlwände durchschlagen konnte. Er war einfach nur groß und stark - das war alles.
Aber es genügte für das Täuschungsmanöver.
Er machte sich wieder unsichtbar und verließ den Hangar IA. Von einem sicheren Versteck aus beobachtete er die Gefangennahme der beiden Kadetten und sah zu, wie man sie in die Messe zurückbrachte.
„Tapfere Burschen", murmelte er. „Aber leider waren ihre Bemühungen umsonst. So einfach ist es nicht."
Die Dumfries, die Pszyk und Möller eingefangen hatten, begaben sich wieder auf ihre Posten. Sie mußten an Melbar Kasom vorbei. Dieser, fest entschlossen, seinen Plan durchzuführen, trat in Aktion.
Er schaltete den Deflektorschirm aus und wurde sichtbar. Im gleichen Augenblick stürzte er sich mit
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