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0349 - Brücke der knöchernen Wächter

0349 - Brücke der knöchernen Wächter

Titel: 0349 - Brücke der knöchernen Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mutter. Verlaßt euch darauf.«
    »Was nicht tragisch wäre«, erklärte Aldo. »Wir sind ihre Diener. Wir werden uns…«
    »Hör auf zu reden! Ihr kommt nicht zurück. Ich habe euch gewarnt. Auch der Mann vor euch…«
    »Welcher Mann?«
    Aische wußte, daß sie einen Fehler gemacht hatte, und preßte ihre kaum zu erkennenden Lippen zusammen. Aber Aldo wollte mehr wissen. Er tauchte wieder zu Boden, zog seinen Revolver und drückte die Mündung gegen den faltigen Hals der Frau. »Welcher Mann?« fragte er scharf. »Ich will, daß du redest, verdammt.«
    »Nein…«
    Leila mischte sich ein. »Ist es der, dem wir die Knochen draußen im Hof zu verdanken haben?«
    »Ich glaube schon.«
    »Und wie heißt er?«
    »Was nützt euch der Name? Ich weiß ihn nicht mehr.«
    »Du lügst.«
    »Wenn schon. Ihr werdet ebenso sterben wie ich. Deshalb sage ich euch den Namen des Mannes nicht.«
    »Aldo!« Scharf hatte Leila gesprochen, und der Mann wußte Bescheid. Er nickte.
    Für Leila war es ein Zeichen. Geschmeidig ging sie in die Knie.
    Ihre Lippen waren noch mehr in die Breite gezogen, als sie diabolisch lächelte. Sehr langsam winkelte sie den Arm an, und diese Bewegung machte die lange Klinge mit, so daß sie in das unmittelbare Blickfeld der alten Frau geriet. Sie sah schielend in die Höhe, erkannte das Messer sehr deutlich und dahinter das verschwommene Gesicht der Frau.
    »Es ist so sinnlos, wenn du mich tötest!« flüsterte sie. »Alles so sinnlos. Wenn ihr in die Wand geht, werdet ihr an die Brücke gelangen. Und sie hat noch keiner überquert, wenn die anderen es nicht ausdrücklich erlaubten. Die Brücke der Skelette oder die Brücke zwischen den Welten werdet ihr nicht überwinden könnten…«
    »Und der, der vor uns verschwunden ist?« fragte Leila, wobei sie die kalte Seite der Klinge gegen den faltigen Hals der Frau drückte.
    »Auch er wird nicht zurückkehren können. Ich habe ihn gewarnt, wie euch. Nur wollte er nicht hören.«
    »Warnungen!« zischte Leila. »Davon habe ich die Nase gestrichen voll. Ich kann sie nicht mehr hören. Sie widern mich an, hast du verstanden? Ich will sie nicht mehr hören, ich…«
    »Okay, hör auf«, fuhr Aldo ihr in die Parade. »Das reicht, sie wird uns nichts mehr sagen wollen.«
    »Glaube ich auch. Deshalb ist sie auch nutzlos!« Leila sagte die Worte und stand dicht vor einem Mord. Schon einmal während der letzten Stunde hatte die Klinge ihr grausames Werk verrichtet, und auch jetzt wollte sie töten.
    Nur etwas ließ sie zögern.
    Sie hatte ihren Blick in die Augen der alten Frau versenkt, und darin stand nichts, was sie mit dem Ausdruck Angst hätte umschreiben können. Nicht einmal Überraschung las sie. Aische erwartete ihr Schicksal mit einer nahezu stoischen Gelassenheit.
    Leila wunderte sich darüber. Sie wollte etwas sagen, der anderen Angst machen, aber der Ruf ihres Freundes ließ sie wieder in die Höhe zucken. »Verdammt, da ist etwas!«
    »Wo?« Sie drehte sich.
    »In der Wand!«
    Auch Leila drehte sich jetzt. Und ihre Augen weiteten sich schon, als sie sich noch in der Bewegung befand, während Aldo bereits seinen Revolver hob und böse auflachte.
    »Das ist doch nicht möglich!« hauchte das Halbblut und schaute tückisch auf die lange Messerklinge…
    ***
    Bumerang und Kreuz hatten meinen Ausflug in die Welt des Schreckens nicht überstanden. Die anderen Kräfte waren einfach zu stark für sie gewesen. Sie hatten die Waffen nicht vernichten können, aber sie waren manipuliert worden, so daß sie für mich vorerst als untauglich galten.
    Wehren mußte ich mich mit dem Schwert.
    Und noch eine Überraschung traf mich. Es war ein ferner, unheimlich klingender Schrei. Aus der Unendlichkeit schien er gekommen zu sein, doch ich wußte, daß er in dieser Welt geboren war.
    Und ich kannte die Stimme, die diesen Schrei ausgestoßen hatte.
    Sie gehörte einem Freund.
    Suko!
    Er mußte mich sehen, aber ich sah ihn nicht, obwohl ich in die Richtung schaute, aus der dieser Verzweiflungsruf zu mir herüberwehte. Das kalte Grau dieser ungewöhnlichen und unnatürlichen Dunkelheit hatte alles andere geschluckt.
    Ich stand im Licht, Suko und Claude Renard mußten sich irgendwo in der Finsternis befinden.
    Unerreichbar für mich.
    Schon jetzt hatte ich große Sorgen, und sie wurden noch größer, seit ich diesen Schrei vernommen hatte.
    In ihm war all das nachgeklungen, das mein Freund fühlte. Suko mußte sich in einer schrecklichen Lage befinden. Das Wissen, ihm nicht

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