0349 - Der Satan fordert Lösegeld
Durch die Wucht des Anpralls geriet Fred aus dem Gleichgewicht. Er konnte sich aber fangen.
Der Gangster setzte wieder zu einem Sprung an, doch diesmal passte Fred auf: Er ließ den Wütenden bis kurz vor sich herankommen, dann wich er geschickt aus.
Der Gangster schlug seine Hände weit ausgestreckt, gegen die Wand.
Fred setzte ihm nach, hielt seinem Gegner die Arme fest und drückte ihn gegen die Wand.
»Die Handschellen, Sergeant!«, rief Fred seinem Kollegen von der Stadtpolizei zu, der sich bisher diskret im Hintergrund bei den »Gästen« aufgehalten hatte.
Nummer eins war erledigt.
Nummer zwei hatte in Dick seinen Meister gefunden. Schnell hatte Dick den Gangster überwältigt. Aber in dem Augenblick, als Dick besorgt zu mir hinter die Theke schaute, riss sich der Gangster hoch und deckte Dick mit einem wahren Hagel von Faustschlägen ein.
Die Pistole des Verbrechers lag einige Yards von Dicks Füßen entfernt. Der G-man hatte sie ihm zu Beginn des Kampfes aus der Hand geschlagen.
Jetzt versuchte der Gangster, mit einem verzweifelten Sprung Dick von den Beinen zu holen, um an sein Schießeisen zu kommen. Dick wich wieder aus und bekam den Gangster diesmal richtig zu packen. Nummer zwei lag geschlagen am Boden, und mein Kollege brauchte ihn nur noch zu fesseln.
***
Während sich die beiden Auseinandersetzungen mit Dick und Fred abspielen, hatte ich mit dem Aschenbecher-Werfer zu tun. Ich hatte mich, nachdem das Wurfgeschoss an mir vorbeigegangen war, geduckt und hinter die Theke gepresst. Nach wenigen Sekunden zog ich mich am Thekenrand hoch 62 und sprang, mit den Füßen zuerst, in hohem Bogen hinter meinem Versteck heraus.
Mit der rechten Schuhspitze traf ich versehentlich die Schulter meines Gegners. Ich stürzte mich auf ihn. Es gelang mir, ihm die Pistole zu entreißen.
Ich warf sie in eine Ecke des Raumes. Genau in den Aufzugschacht!
Der maskierte Gangster, offensichtlich der Anführer des Rackets, hatte sich auf den Boden fallen lassen.
Von meinem Schuhspitzenstoß konnte diese Wirkung nicht herrühren. Der Maskierte blieb reglos am Boden liegen.
Ich bückte mich vorsichtig, weil ich eine Falle witterte.
Dann, plötzlich, kroch der Gangster blitzschnell unter mir weiter. Er rappelte sich hoch und schoss mit drei, vier riesigen Schritten auf den Aufzug zu.
Mit seiner Schulter hatte er den Knopf berührt, der den Aufzug in den Keller fahren ließ.
Ich setzte sofort nach und erreichte den Aufzug, als der Gegner die Tür gerade zuschlug. Ich zog an dem Griff.
Es war zu spät. Die Tür ließ sich nicht mehr öffnen. Der Aufzug setzte sich in Bewegung.
Ich rannte zur Tür, die in den Keller führt.
Verschlossen!
Ich wusste nicht, wo der Schlüssel war. Ich stürzte zur Theke, riss eine Schublade auf und fand nach kurzem Suchen einen Schlüssel, an dem ein Schildchen mit der Aufschrift Keller hing.
Der Gangster war schneller gewesen.
Im Keller kannte ich mich nicht aus, ich hatte es versäumt, mich unten umzusehen, bevor ich die Bar übernahm. Ich wusste nicht, wie viel Ausgänge, es gab, und wo sie lagen.
Ich stieg in den Keller. Ich spürte einen sanften Luftzug. Er kam aus dem vorderen Teil des Kellers. Ich rannte in den Bereich, aus dem der Luftzug kam, und sah eine Tür weit geöffnet. Durch sie musste der Gangster geflohen sein!
Ich stand auf einem großen Hof und konnte meine Hand nicht vor den Augen sehen. Ich drückte mich an die Rückwand des Hauses, um dem Gangster kein Ziel zu bieten. Vorsichtig schob ich mich auf die erste dunkle Ecke zu.
Leise vernahm ich ein metallenes Geräusch. Summend schepperte etwas gegen die Mauer. Ich tastete an der Wand entlang und fand eine Feuerleiter. Sie begann erst ein Stück über meinem Kopf.
Ich hechtete hoch und bekam die erste Sprosse zu fassen. Ich begann mich, unter der Treppe hängend, emporzuhangeln.
Es war ein gefährliches Unterfangen.
Wenn der Gangster merkte, dass ich ihn verfolgte, konnte er mich mit Leichtigkeit abschießen. Denn seine Pistole hatte er im Aufzug sicherlich wieder gefunden.
Eisige Kälte kroch unter meinen dünnen Anzug. Ich hatte das erste Stockwerk erreicht. Dort lag auf der Halterung der Feuerleiter ein dickes Eisenblech, das sich bei einem leichten Druck meiner Hände drehen ließ.
Das war meine Rettung. Ich drehte das Eisenblech mit den Händen und riss mich mit der rechten Hand auf die nächste Stufe hoch.
Für Sekunden hing ich in der Luft. Mit einem Schwung zog ich mich auf die nächste Sprosse,
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