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0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
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dann konnte ich mich auf das Eisenblech stellen.
    Mein Rücken war an die Hauswand gelehnt. Meine Exkursion hatte Kraft gekostet. Ich musste erst einmal verharren.
    Ich erklomm die Leiter, indem ich mich wieder unter die Treppe hing und weiterhangelte.
    Dadurch hatte ich dem Gangster die Möglichkeit genommen, auf mich zu schießen. Da er auf der Vorderseite kletterte, wehrten die Tteppen jede Kugel ab.
    Ich hatte keinen Augenblick zu früh gehandelt. Das Vibrieren der Feuerleiter hatte auf gehört, ein Zeichen dafür, dass der Gangster nicht mehr weiter stieg. Er hatte gemerkt, dass ich ihn verfolgte. Prompt peitschte der Schuss auf.
    Das konnte mir nur recht sein! Sollte er sein Magazin ruhig leer knallen!
    Er tat mir den Gefallen nicht.
    Plötzlich spürte ich deutlich, wie das Vibrieren der Leiter stärker wurde.
    Die harten Schwingungen, die bis zu mir heruntergeleitet wurden, zeigten mir an, dass er seine Flucht hastiger als zuvor fortsetzte.
    Dann war es wieder ruhig. Hatte der Gangster das Dach bereits erreicht? Ich konnte es nicht erkennen.
    Ich musste Gewissheit darüber haben. Eilig kletterte ich bis zum nächsten Stockwerk, dann schwang ich mich wieder auf das Eisenblech und lief die Stufen empor.
    Langsam pirschte ich mich weiter.
    Wenn der Gangster am Rand des Daches stehen blieb und wartete, bis mein Kopf auftauchte, brauchte er nur abzudrücken.
    Ich musste jetzt jedes Geräusch vermeiden. Wegen der Dunkelheit würde mich der Gangster erst dann bemerken können, wenn ich den obersten Teil der Leiter erreicht hatte.
    Von unten erklang der Ruf: »Ich komme nach, Jerry.«
    Es war Dick Martin.
    Ich gab keine Antwort.
    Ich war oben angekommen. Noch zwei Sprossen, dann konnte ich mit den Händen den Dachrand erreichen.
    Die linke Armbeuge klammerte ich an eine Sprosse fest, mit der rechten Hand knöpfte ich die Jacke auf und zog sie aus. Die Smith & Wesson steckte ich in meine Hosentasche. Ich knüllte die Jacke zusammen und hielt sie über den Kopf.
    Sofort peitschte der Schuss auf. Die Wucht der Kugel riss mir das Stoffbündel aus der Hand. Ich stieß einen lang gezogenen Schrei aus.
    Der Gangster auf dem Dach lachte grässlich. Seine Schritte entfernten sich.
    Mein Bluff war gelungen. Der Gangster dachte, ich sei abgestürzt.
    Ich wagte einen Blick über das Dach. Zahlreiche Schornsteine ragten wie Baumstümpfe aus einem gespenstischen Dunkel. Die Schornsteine boten mir eine ausgezeichnete Deckung.
    Als ich mich auf das Dach schwingen wollte, rutschte meine Hand aus. Das Dach war eine riesige Eisfläche, und auch der Regen der letzten Stunden hatte das Eis nicht vollends auftauen können.
    Ich versuchte es noch einmal. Mit der Wärme meiner Hand ließ ich die Eisschicht schmelzen. Dann raffte ich mich auf, krümmte meine Beine und schwang mich hoch.
    Die Pistole! Sie war mir aus der Hosentasche gefallen und sauste in die Tiefe.
    Auf allen vieren bewegte ich mich vorwärts. Von Kamin zu Kamin. Von meinem Gegner war nichts zu sehen.
    Ich spähte in die schwarze Nacht.
    War der Anführer der gefährlichen Bande entwischt?
    Da, nicht weit von mir entfernt, meinte ich einen Schatten zu sehen. Eine Silhouette hob sich gegen eine weiß getünchte Wand ab. Die Wand trennte das Flachdach von einem höheren Haus ab.
    Vorsichtig kurvte ich näher. Der Mann hatte eine Pistole, ich war ihm also restlos ausgeliefert. Ich musste noch näher an ihn heran und schlug einen Bogen, um ihn von der Seite zu überraschen.
    Dann sah ich, wie sich der Bursche umdrehte.
    Hatte er mich bemerkt?
    Drei Yards trennten mich noch von ihm.
    Er zog seine Pistole. Für Zehntelsekunden wurde die Dunkelheit von dem Mündungsfeuer zerrissen. Die Kugel peitschte in meine Richtung, doch schoss sie weit über mich hinweg.
    Mit zwei Sätzen war ich bei ihm. Mit ausgestreckten Händen fiel ich ihn an, denn ich wollte ihm seine Pistole aus der Hand schlagen.
    Er war durch den unerwarteten Angriff so überrascht, dass er zu Boden ging. Weil das Dach vereist war, konnte er mich mitreißen.
    Verbissen kämpften wir.
    Er schnürte mir mit beiden Händen die Luft ab. Fest hatte er meinen Hals gepackt.
    Ich zog die Beine an und gab ihm einen Stoß.
    Er fiel bis zur Mauer zurück, die schräg nach oben lief.
    Die wenigen Sekunden benutzte ich, um in Hockstellung zu gehen.
    Zwei Schritte trennten uns.
    Plötzlich lief er nach links, wo die Mauer niedriger war. Dort drehte er sich noch einmal um.
    Was hatte der Gangster vor? Ich schlich langsam näher.

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