Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
035 - Das Dorf der Kannibalen

035 - Das Dorf der Kannibalen

Titel: 035 - Das Dorf der Kannibalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
ratternden Wagen stand und jetzt eine lange Eisenkette zwischen den Wagen und einen dicken Holzbalken spannte. Der Kannibale rechnete mit einem schnellen und wehrlosen Opfer. Er brauchte nur zuzugreifen.
    Der Mann wirbelte herum, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Er stierte aus vor Entsetzen hervorquellenden Augen auf das Scheusal, sah die unmenschliche Gier in den Augen und wollte schreien. Doch da schossen bereits die klauenartigen Hände vor und griffen blitzschnell nach seinem Hals. Der Traktorenfahrer warf sich zurück, riß die Eisenkette hoch und schmetterte sie dem Kannibalen ins Gesicht. Dieser zuckte aufbrüllend zurück.
    Der Mann ergriff die Flucht und rannte auf seinen Traktor zu, erreichte ihn jedoch nicht mehr. Der Kannibale war schneller. Er geiferte vor Wut und Schmerz, warf sich auf den Traktorfahrer und schlug seine zugespitzten Zähne in den Hals seines Opfers.
    Der Mann gurgelte, wehrte sich, schlug um sich, keilte mit den Beinen aus, doch die übermenschlichen Kräfte des Scheusals nagelten ihn am Boden fest. Mit jedem Herzschlag sprudelte mehr Blut aus dem geschundenen Körper.

    Dorian hatte Schreie gehört. Er blieb sofort stehen und lief hinter die Mauer eines eingefallenen Hauses. Befand sich der Kannibale bereits in der Nähe? Hatte er den Traktorfahrer angefallen?
    Jede Deckung ausnutzend, arbeitete er sich zu der Stelle zurück, an der er den Mann zurückgelassen hatte. Er sah den Traktor, der immer noch im Leerlauf tuckerte, und entdeckte auf dem Boden eine große Blutlache. Der Kannibale lebte also und hatte sich ein weiteres Opfer geholt. Hunter war froh, in dieses Tal zurückgekehrt zu sein. Der Schlußstrich mußte nun endgültig gezogen werden.
    Er hörte ganz in der Nähe die Geräusche, die ihm nur zu gut bekannt waren. Der Kannibale war dabei, sein grausiges Mahl zu verzehren. Hunter stieg mit größter Behutsamkeit über eine Fensterbank, durchquerte ein leeres Zimmer, entdeckte Blutspuren auf dem harten Lehm und sah ihn dann.
    Es hockte neben dem Leichnam des Traktorfahrers. Hunter griff nach einem der herumliegenden Steinbrocken, holte weit aus und schleuderte ihn dem Kannibalen entgegen.
    Der Stein landete auf der Brust des Menschenfressers. Der grunzte überrascht, sprang sofort hoch und stieß einen brüllenden Schrei aus. Er lief auf das Fenster zu, durch das Dorian den Stein geworfen hatte.
    Hunter rannte durch das leere, baufällige Haus zurück auf die Dorfstraße. Hinter sich hörte er das wütende Geifern des Kannibalen. Dorian erreichte den Traktor, riß die Forke hoch, die am Boden lag, und warf sie nach dem Scheusal. Der Kannibale wankte, fiel auf die Knie, rappelte sich mühsam wieder auf.
    Hunter stand hinter dem Traktor und sah sich nach einer weiteren Waffe um. Der Kannibale hielt jetzt einen dicken Holzprügel in der Hand, den er von der Straße aufgelesen hatte. Er stakste auf Hunter zu, wobei er grunzende Laute ausstieß.
    Dorian sprang in den Fahrersattel des Traktors und gab Gas. Er ließ dabei den Motor aufheulen und fuhr direkt auf den Kannibalen zu. Das Scheusal drosch mit dem Holzprügel auf den Kühler des Traktors ein, stemmte sich gegen die Dieselmaschine und wurde zurückgeschoben.
    Dorian steuerte den Traktor auf die nahe Hauswand zu und duckte sich, um von dem Knüppel nicht getroffen zu werden. Er gab immer mehr Gas und drängte das Wesen immer näher an die Hauswand heran.
    Der Kühler war von den wuchtigen Schlägen bereits deformiert, die Windschutzscheibe zersplittert. Verbissen kämpfte der Kannibale gegen die Kraft an, die ihn gegen die Wand drückte. Dann schloß Hunter die Augen, gab nochmals Vollgas. Er hörte Schreie, ein ersticktes Gurgeln und schließlich nur noch das Aufheulen des Dieselmotors und das Mahlen der Stollenreifen.

    Dorian saß am Steuer eines Lastwagens und fuhr in die City. Seit seinen Erlebnissen im Dorf der Kannibalen waren drei Tage verstrichen.
    Natürlich hatte er nicht die Behörden verständigt. Solange das Schicksal Trevor Sullivans ungeklärt war, konnte er sich nicht auf die Hilfe der Inquisitionsabteilung verlassen. Er hatte den toten Kannibalen hinauf zum Hexenhaus geschafft und sich dazu des Traktors bedient. Das Scheusal war jetzt eingeschmolzen im Gestein und würde wohl kaum gefunden werden. Dann war er auf vielen Umwegen zurück in die Stadt gekehrt.
    Dorian trat auf das Bremspedal, als er am Straßenrand ein junges blondes Mädchen ausmachte, das ihm zuwinkte. Hunter schüttelte den Kopf und

Weitere Kostenlose Bücher