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035 - Das Dorf der Kannibalen

035 - Das Dorf der Kannibalen

Titel: 035 - Das Dorf der Kannibalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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jenseits der Berge in den nächsten Linienbus gestiegen.«
    »So wird es sein«, meinte Dorian.
    »Haben Sie sich dort umgesehen?« wollte der Lastwagenfahrer wissen und musterte Dorians Kleidung.
    Der Dämonenkiller schüttelte den Kopf. »Nachdem ich in einen Sumpf geraten war, hatte ich die Nase voll.«
    Dorian sah zum Fenster hinaus und versuchte herauszufinden, wo die Ruine gestanden hatte, konnte die Stelle aber nicht mehr finden. Wahrscheinlich hatten sie das Tal der Hexe bereits weit hinter sich gelassen.
    Dann dachte er an den Kannibalen.
    Wo mochte der Mann jetzt sein? War er seinen schrecklichen Brandverletzungen erlegen? Oder war er im Sumpf umgekommen? Was war, falls dieses Scheusal sich erholte? Es brauchte Menschenfleisch, um existieren zu können. Und falls sich nicht zufällig ein Mensch in diese Gegend verirrte, war der Kannibale gezwungen, sich seine Opfer jenseits der Täler zu holen.
    »Halten Sie an!« bat er den Lastwagenfahrer.
    »Was ist denn los, Mann? Bis zum nächsten Ort sind es noch gut und gern sechs Meilen.«
    »Spielt keine Rolle. Ich habe meine Brieftasche im Wagen vergessen.«
    »Die ist noch da«, versicherte ihm der Fahrer und ließ den schweren Lastwagen langsam ausrollen. »Hier in der Gegend wird nicht geklaut.«
    »Vielen Dank!« sagte Hunter und stieg aus dem Fahrerhaus.
    Er winkte dem Mann noch einmal zu und wartete, bis der Lastwagen in einer Talsenke verschwunden war. Dann wandte er sich ab und verließ die Straße. Er wollte in das Tal der Hexe zurückkehren, denn er mußte diesen Kannibalen finden, tot oder lebendig. Erst dann konnte er sicher sein, daß dieser gräßliche Spuk endgültig vorüber war. Dorian machte sich ernste Vorwürfe, nicht schon früher daran gedacht zu haben.
    Hunter hatte ein leicht abfallendes Gelände vor sich, das mit Sträuchern und Büschen bewachsen war. Es endete in einem immer enger werdenden Tal, durch das ein kleiner Bach floß, wie er von hier oben aus feststellen konnte. Er entdeckte auch die Mauerreste eines kleinen verlassenen Dorfes. Dorian machte der Fußmarsch nichts aus. Er war froh, sich nicht unterhalten zu müssen.
    Nach einer halben Stunde erreichte er einen schmalen Feldweg neben dem Bach. Im weichen Untergrund waren Reifenspuren zu sehen, die noch recht frisch wirkten. Sie führten um eine Biegung herum und dann direkt in das Tal, in dem die verlassenen, halbverfallenen Häuser eines kleinen Dörfchens standen. Irgendwo tuckerte ein Traktor im Leerlauf.
    Hunter ging auf ihn zu, schaute sich suchend um und bemerkte dann den großen, hageren Mann in der Arbeitskleidung. Er hielt eine Forke in der Hand und musterte Dorian mißtrauisch.
    »Hallo!« rief Hunter freundlich. »Geht's hier zum Hexenhaus?«
    »Hallo«, erwiderte der Mann mürrisch. »Wie kommen denn Sie hierher?«
    »Kann es sein, daß ich ein großes Feuer gesehen habe? So etwa vor knapp einer Stunde?«
    »Kann schon sein.« Der Mann schob seine Kappe zurück und rieb sich seine Glatze. Hunter stellte fest, daß der Mann über sehr große Ohren verfügte, die allerdings nicht spitz waren. Bevor er sie sich jedoch genau ansehen konnte, rückte der Mann die Kappe bereits wieder zurecht.
    »Haben Sie das Feuer auch gesehen?« erkundigte sich Hunter.
    »Kann schon sein«, lautete die Antwort erneut. »He, bleiben Sie stehen, Mann! Sonst ramme ich Ihnen die Forke in den Leib. Ich möchte noch ein paar Jährchen leben.«
    »Sehe ich etwa gefährlich aus?« Hunter lächelte, um das Mißtrauen des Mannes zu zerstreuen.
    »Hier in der Gegend spukt's«, sagte der Mann. »Gehen Sie weiter! Ich will mit Ihnen nichts zu tun haben.«
    »Dann passen Sie mal schön auf sich auf.« Dorian nickte grüßend und ging weiter, verfolgt von den mißtrauischen Blicken des Mannes.

    Der Kannibale stand hinter einer Mauer. Er hatte das Gespräch genau verfolgt und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Er wußte, wo die Menschen gelandet waren. Der Gedanke daran ließ ihn den fürchterlichen Hunger noch mehr spüren.
    Er war von dem Lastwagen abgesprungen, nachdem Hunter ausgestiegen war. Geschickt hatte er damit gewartet, bis das seltsame Gefährt in eine Talsenke hinabgefahren war. Sein Opfer durfte nicht wissen, wie dicht er ihm bereits auf der Spur war. Doch da war erst einmal dieser bohrende Hunger, der ihn fast schreien ließ.
    Vorsichtig blickte er über den Rand der Mauer und sah Hunter auf der Dorfstraße. Dann schaute er hinüber zu dem Mann, der vor diesem stinkenden und

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