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035 - Party im Blutschloss

035 - Party im Blutschloss

Titel: 035 - Party im Blutschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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auf. Mit Patsy aber hat das seine besondere
Bewandtnis: Was sie sagt, darf man nicht für bare Münze nehmen. Meine Tochter
ist - schwachsinnig, Mister Brent.«
    »Ich weiß.
Auch das hat man mir erzählt. Aber es gibt da einige Dinge, die mich
interessieren, Mr. McCormick.
    Vielleicht
hat Ihre Tochter doch etwas gehört oder gesehen - das sich tatsächlich
ereignete.«
    »Sie hat es
den anderen Leuten nur nachgeredet«, warf McCormick ein.
    »Das denkt
eben jeder. Ich aber versuche es von einer anderen Seite aus zu sehen. In
dieser Gegend verschwanden junge Mädchen spurlos, nicht wahr?«
    Der Gefragte
nickte.
    »Drei oder
vier. Man hat nie wieder etwas von ihnen gehört.«
    »Es handelte
sich dabei ausschließlich um hübsche und attraktive Mädchen.«
    »Ja. Man
behauptet, Sir McCartney - der »Geist von Schloß Bloody Grave« - hätte sie sich
geholt um mit ihnen eine Party zu feiern. Danach würde er sie umbringen. Sie
kennen die Geschichte von Bloody Grave?«
    Larry ließ
sie sich erzählen.
    »Die Polizei
lacht natürlich darüber«, schloß McCormick. »Bloody Grave ist - ihrer Meinung
nach - ein altes Gemäuer, das die Bewohner hier zu Unrecht fürchten.«
    Larry nickte.
    »Um noch
einmal auf Ihre Tochter zu sprechen zu kommen, McCormick: Wie kam es dazu, daß
Patsy behauptete, Geräusche und Schreie hinter den alten Mauern gehört zu haben?
Von hier bis zum Schloß ist es doch eine ganz schöne Strecke .«
    McCormick
nickte. Er griff zu seinem Glas, leerte den letzten Whiskyrest und ließ den
allerletzten Tropfen genußvoll über die Zunge rollen. Für einige Sekunden
schien er die Frage des PSA-Agenten völlig vergessen zu haben. Er war ganz mit
seinem Whisky beschäftigt, und zum ersten Mal in seinem Leben sah Larry eine
Art »Whisky-Zeremonie«, von der er zwar gehört, der er jedoch noch niemals
beigewohnt hatte.
    Es hieß, daß
selbst der reichste, der eleganteste und vornehmste Schotte eines mit den
Ärmsten der Armen gemeinsam hatte, und zwar dann, wenn es darum ging, auch den
letzten Whiskytropfen aus. einer Flasche oder einem Glas herauszuholen. Der
Behälter wurde wirklich geleert, es blieb kein Tropfen zurück. Mit einem
zitronensauren Gesicht betrachtete McCormick sein Glas, kippte es dann noch
einmal um, hielt es an die Lippen - und wirklich, ein winziger Tropfen kam noch
zustande und wurde von der Zungenspitze des Wirts mit geschlossenen Augen aufgenommen.
    »Ja, Patsy«,
meinte er dann, gedankenverloren. »Das ist so eine Besonderheit mit ihr. In
Vollmondnächten zieht es sie wie eine Nachtwandlerin aus dem Haus. Anfangs
haben wir sie immer angekettet. Aber dann hat sie das ganze Haus zusammen
geschrien, hat getobt und gejammert und sich selbst Verletzungen beigebracht.
Das war eine törichte Überlegung und Handlung von uns gewesen. Patsy ist
schwachsinnig, aber sie ist nicht gefährlich. Mit dem Anketten wollten wir nur
verhindern, daß sie sich etwas antat oder daß sie sich vielleicht in der Nacht
verirrte. Einmal dann ließen wir sie gewähren. Wir fanden heraus, daß sie
einfach durch die Nacht wanderte, durch die mondhelle Nacht. Und mit dem
Morgengrauen kam sie zurück, so als wäre nichts gewesen. Sie legte dabei viele
Meilen zurück. Und vor knapp vier Wochen nun - wieder in einer Vollmondnacht -
kam es zu dem Vorfall, von dem Sie ja wissen. Patsy behauptete, in der Nähe von
Schloß Bloody Grave gewesen zu sein.«
    X-RAY-3
nickte.
    »Einen Tag
später gab eine Familie aus Crianarich eine Vermißtenanzeige auf. Ein Mädchen
war nicht mehr nach Hause zurückgekehrt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »In einem Ort
wie Külin kann man nicht viel geheimhalten. Der nächtliche Streifzug Patsys
wurde bekannt. Auch die Polizei erfuhr davon. Aber niemand brachte die
Wahrnehmungen Ihrer Tochter mit dem Verschwinden jenes Mädchens aus Crianlarich
in Verbindung. Das stimmt doch?«
    »Ja«, sagte
der Schotte wiederum nur.
    »Später fand
man heraus, daß die vermißt gemeldete Angela Donvan an jenem Tag Crianlarich
verlassen hatte und am Abend tatsächlich in Killin gesehen wurde.«
    McCormick
zeigte sich verwundert.
    »Erstaunlich,
wie gut Sie unterrichtet sind.«
    Larry zuckte
die Achseln. »Bei der Zeitung erfahrt man so allerlei. Es gibt da noch die
Aussage eines Autofahrers, der sich trotz der undurchsichtigen Situation
meldete und bei der Polizei zu Protokoll gab, die verschwundene Angela Donvan
am Abend dieses Tages als Anhalterin mitgenommen zu haben.
    Er gab eine
Stelle an, die nur eineinhalb

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