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035 - Party im Blutschloss

035 - Party im Blutschloss

Titel: 035 - Party im Blutschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Vorhang. Dahinter glaubte er einen schwachen
Lichtstreifen wahrzunehmen.
    Reynolds wies
auf das schmale Plakat, das links im Fenster hing.
    Auf einem
bewaldeten Hügel, von Buschwerk und Bäumen umgeben war ein mit zahlreichen
Türmen und Erkern versehenes Schloß abgebildet. Wie ein Klotz, schwer und
wuchtig, paßte es sich in die Landschaft ein und schien mit dem Berg verwachsen
zu sein.
    »Genau das
was wir suchen«, murmelte der Produzent. »Ich glaube, unsere Geduld hat sich
gelohnt. Die Motivsuche dürfte, so glaube ich, bei Mr. McKarring zu Ende sein.«
    Pit Wright
leckte sich über die Lippen.
    »In dieser
Umgebung und in diesem Schloß also willst du mein wertvolles Drehbuch
verfilmen.« Er nickte eifrig. »Und wenn ich mir dieses Gemäuer so betrachte,
dann fällt mir schon wieder was Neues ein. Vielleicht sollten wir mal einen
ganz neuen Weg gehen, Harry«, meinte er. »Daß wir Sex und Horror mischen, das
hatten wir schon. Also noch ein bißchen härter werden. Die Leute sind verwöhnt!
    Wie wäre es
mit: Frankenstein, das Porno-Biest?«
     
    ●
     
    Nachdem
Reynolds einmal gegen die Scheibe geklopft hatte, bewegte sich der dunkle
Vorhang im Hintergrund des Ladens.
    McKarring
schloß die schmale Ladentür auf.
    »Reynolds«,
sagte der Produzent und stellte dann seine Begleiter vor.
    »Erfreut, Sie
zu sehend entgegnen McKarring. Er war ein junger Mann, sympathisch, voller
Elan. Obwohl er erst dreißig war, hatte er schon eine Halbglatze, was ihn älter
wirken ließ.
    »Sie müssen
schon entschuldigen«, sagte Reynolds, während McKarring sie einließ und die Tür
hinter ihnen verschloß. »Ich hasse Unpünktlichkeit, aber unsere Verspätung .«
    Mit seinem
Abwinken unterbrach der Schotte die Ausführungen des Amerikaners. »Ich bitte
Sie! Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen. Von London hierher, das ist
schließlich kein Katzensprung. Es hat mir nichts ausgemacht, auf Sie zu warten.
Ich hatte zu tun. Büroarbeit. Ich schiebe diesen notwendigen Kleink ram immer vor
mir her. Wenn ich erst mal zu Hause bin, dann will ich vom Geschäft nichts mehr
wissen, aber solange man sich noch hier aufhält .«
    Das Büro war
klein. »Es ist ein wenig unbequem hier«, meinte McKarring. »Ich schlage vor,
wir sehen uns die Bilder an, und alles Weitere regeln wir dann zu Hause, falls
das Interesse an Bloody Grave dann noch bestehen sollte.«
    »Seltsamer
Name für ein Schloß«, murmelte Pit Wright.
    McKarring
lachte, während er seinen Gästen Drinks servierte. Die Bar in dem kleinen Büro
war beachtlich. Es gab allein zwölf verschiedene Whiskysorten. Und alle aus
bestem Hause.
    »Ursprünglich
hieß es anders . «, sagte der Inhaber des Reisebüros.
    Ausführlich
berichtete er von der bewegten Geschichte des unheimlichen Schlosses.
    Die vier
Amerikaner hörten aufmerksam zu. Reynolds sah sich die großformatigen Fotos,
die Details von Bloody Grave zeigten, eingehend an.
    »Ich bin
begeistert«, sagte er schließlich. »Während der letzten zehn Tage habe ich mehr
Schlösser und Burgen als in meinem vorangegangenen Leben gesehen. Aber das hier
ist der Clou. Ich glaube, wir kommen ins Geschäft, Mr. McKarring.«
    Er griff
mechanisch nach einem neuen Zigarillo und fuhr dann fort: »Sie sind der
Verwalter von Bloody Grave, nicht wahr?«
    »So kann man
es bezeichnen, Mister Reynolds. Bloody Grave liegt praktisch brach. Niemand
wollte es haben, als es verkauft werden sollte. Es gibt einen Eigentümer, ein
gewisser Henry Cumberland. Er lebt in Frankreich. Was das Schloß durch die
Vermietungen, die nur sehr spärlich vorkommen, abwirft, wird dem Herrn dort zum
Jahresende überwiesen.«
    Harry P.
Reynolds schüttelte den Kopf, während er die Innenaufnahmen von Bloody Grave
studierte.
    »Und das
alles ist echt?«
    »Ja«,
bestätigte der Schotte nickend.
    »Ihre Mieter
lassen dort auch alles stehen?
    »Niemand will
etwas von Bloody Grave haben. Das Schloß ist verrufen.«
    Pit Wright
schüttelte grinsend den Kopf.
    »Nur wegen
des angeblich spukenden Sir McCartney?«
    »Ja«, sagte
McKarring. »Die Leute jedenfalls glauben daran.
    »Und Sie?«
Wright blickte den Inhaber des Reisebüros herausfordernd an. Der Autor hatte
schon so viele unheimliche Geschichten geschrieben, daß ihn vor nicht mehr
grauste. Er konnte sich trotz seiner ungemein lebhaften Phantasie keine
Situation vorstellen, in der ihn persönlich auch nur ein Hauch von Gruselgefühl
überkam. Er hatte in Gedanken schon alle Register gezogen, alle

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