035 - Party im Blutschloss
Taschenlampe aufflammen, richtete den Strahl in die finstere Gangöffnung
und beugte sich nach vorn, vorsichtshalber die entsicherte Smith & Wesson
Laser in der Rechten.
»Ich seh mich
mal um ...«
»Paß auf,
Larry«, klang ihm die Warnung Morna Ulbrandson nach. Ihr Auftritt hier im
Schloß Bloody Grave hatte wahrlich mit einem Donnerschlag begonnen.
X-RAY-3
verschwand. Das Stimmengemurmel blieb hinter ihm zurück. Der Strahl der Lampe
wanderte wie ein überdimensionaler Geisterfinger. über die feuchten Wände.
Aber schon
nach zwanzig Schritten fand der Weg ein Ende! Eine dicke Mauer türmte sich vor
ihm auf, und nirgends gab es einen Anhaltspunkt, der daraufhingewiesen hätte,
ob und wie es hier weiterging.
Der PSA-Agent
versuchte alles mögliche. Unverrichteter Dinge kehrte er zurück.
Wright riß
die Augen auf, als Larry aus dem Schacht stieg.
»Schon
zurück?«
»Der Weg ist
nicht mal ein Viertel so lang, wie Sie uns erzählt haben.«
»Aber ...«:,
stammelte Wright, »das ist unmöglich!«
Er überzeugte
sich selbst, in Larry Brents Begleitung.
Wie ein
Gehetzter tastete Wright die Wand ab.
»Aber das ist
vorhin . nicht hier gewesen . bestimmt nicht.« Seine Stimme klang
niedergeschlage n. Resignierend ließ Wright die Schultern sinken.
Nachdenklich
kehrten X-RAY-3 und der Autor zu den anderen zurück.
Ratlos saßen
Gina Peters und Reynolds herum. Die Story, die ihnen Wright erzählt hatte, schien
eher in eine seiner Horror-Anthologien zu passen, als in die Wirklichkeit. Aber
eines zumindest war sicher: Weder McKarring noch Lorette Young waren bis zur
Stunde gefunden worden.
Und nun die
rätselhafte Sache mit der Mauer.
»Das ist
weniger geheimnisvoll, als es auf den ersten Blick erscheinen mag«, bemerkte
Larry Brent. »Es gibt einen Mechanismus, den wir hier vom Roten Salon aus
bedienen können - und der uns den Schacht zu einem Geheimstollen öffnet. Es
gibt sicher noch andere Mechanismen, die von anderer Seite aus aktiviert werden
können und an die wir - im Moment jedenfalls - nicht heran können.«
Er sah sich
aufmerksam um.
»Zahlreiche
Hohlräume . Geheimgänge innerhalb der wuchtigen Mauern ... ein Labyrinth von
Stollen ... und irgend etwas, irgend jemand ist hier, der sich genau auskennt,
der die Anlagen dieses rätselhaften Schlosses kennt wie seine eigene
Hosentasche. Einer, der über unser Vorhaben genau unterrichtet ist, weil es uns
beobachtet und ständig belauert.«
Gina Peters
Augen wurden groß wie Untertassen.
»Sie machen
mir Angst«, flüsterte sie.
Trotz des
ausgezeichneten Make-ups sah sie grau und verfallen aus.
»Wir müssen
uns die Tatsache vor Augen halten«, sagte Larry Brent hart. »Es ist kaum
anzunehmen, daß Mister Wright uns hier eine Gruselgeschichte aufgetischt hat,
nur um seine Freunde zu erschrecken. Er mag zwar über eine ausgezeichnete
Phantasie verfügen - aber es ist da einiges an seiner Schilderung, das mir zu
denken gibt. Ich habe mich mit der Geschichte dieses Schlosses und den
Ereignissen, welche die Bewohner der umliegenden Ortschaften und Städte seit geraumer
Zeit beschäftigen, eingehend befaßt. Und Mister Wright nannte einige Dinge, die
er eigentlich nicht wissen konnte - außer er hat sie gesehen. Wir müssen
Lorette Young und McKarring finden.
Vielleicht
klärt sich dann auch das Schicksal der anderen Menschen...«
»Aber dazu
müssen wir erst einen Eingang zur Folterkammer finden«, warf Reynolds mit
schwacher Stimme ein.
Larry Brent
nickte. »Genau das ist unser Problem, Unser geheimnisvoller Gegner wird die
Falle wieder zuschnappen lassen, sobald es ihm in den Kram paßt.
Diesmal aber
müssen wir ihn überlisten. Es gibt Hinweise, bisher allerdings nur unbewiesene,
die erkennen lassen, daß es immer wieder besonders hübsche und junge Mädchen
waren, die verschwanden - vielleicht hier im Schloß.
Damit sind
wir - ohne daß wir das vielleicht wollten - mitten in die Höhle des
blutdürstigen Löwen geraten! Und das sollten wir uns zunutze machen ...«, er
senkte die Stimme, »... es ist vielleicht unsere einzige Chance, jemals
herauszufinden, was hier wirklich vorfiel.«
Larry Brent
sah die junge Schauspielerin und Morna Ulbrandson an. Beide hatten todernste
Gesichter.
Sie
begriffen, worauf X-RAY-3 hinaus wollte, was für ein gefahrliches Spiel er sich
ausgedacht hatte: Frauen waren der Köder, mit dem er den unheimlichen Gegner
aus der Reserve lockenwollte.
»Einen Geist
aber - kann man nicht packen, Mister Brent«, meldete
Weitere Kostenlose Bücher