Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
035 - Wettlauf gegen die Zeit

035 - Wettlauf gegen die Zeit

Titel: 035 - Wettlauf gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
Lachen aus. Meeraka also. Die Vereinigten Staaten. Seine Reiseroute erweiterte sich rasant. Er würde sich also von Europa verabschieden müssen. Von Jennifer Jensen. Und Daanahs Grab.
    Lass fahren dahin, dachte er fatalistisch, deine untergegangene Welt. Daanah, Jenny, England lass alles los. Auch dein schönes Flugzeug.
    Über den Atlantik kann dich Lady Spitfire sowieso nicht tragen…
    Er kratzte ein paar deutsche Worte zusammen und sagte: »Ich muss nach Washington fliegen.«
    »Wohin?« Honnes begriff nicht.
    »Nach Meeraka, wie ihr das nennt.« Er fasste Honnes' Arm. »Dazu brauch ich den Jet dort unten im Hof.«
    »Den Feuervogel?«
    Dave nickte. »Außerdem benötige ich eine Startbahn. Wahrscheinlich auch Sprit. Und alles muss sehr schnell gehen. Denn wenn dieser schräge Haynz zurückkommt, wird er den Jet mit Klauen und Zähnen verteidigen.«
    Honnes schwieg einen Augenblick. Dann beugte er sich an Daves Ohr. »Auch jetzt sind gut sechzig Dysdoorer Kämpfer im Dorf«, sagte er mit gesenkter Stimme.
    Dave hielt ihn fest und sah ihn an. »Ich muss nach Meeraka«, flüsterte er. »Ich brauche den Jet. Siehst du einen Weg?«
    Diesmal schwieg Honnes länger als nur einen Augenblick. Als würde er die Antwort im Tanz der Flammen suchen, starrte er ins Feuer. So verstrichen ein paar Minuten.
    »Ja«, sagte Honnes endlich. »Ich seh einen Weg.« Er löste seinen Blick von den Flammen und sah Dave wieder an. »Du bekommst deinen Feuervogel. Lass mich nur machen…«
    ***
    »Adeshlu oynomamalijiz!« Einer der Türks packte seine Stachelkeule mit beiden Händen und trat einen Schritt vor. »Adeshlu oynamamalijiz! Adeshlu! Adeshlu!«
    »Was sagt er?«, fragte Krautz.
    Haynz hinter ihm schob ihn, Ärwyn und die anderen beiden Schritt für Schritt den wartenden Türks entgegen. »Wie soll ichs wissen?«, sagte er. »Wer versteht das Kauderwelsch? Verstehts einer von euch?« Je näher sie den Türks kamen, desto bedrohlicher wurde deren Haltung. Einige hoben ihre kurzen Lanzen über die Schultern, andere legten Pfeile in die Bogensehnen.
    »Wir sollen verschwinden, ist doch klar«, sagte Ärwyn.
    »Ha! Verschwinden! Da muss der gute Haynz aber gleich furchtbar lachen!« Er schob Ärwyn und Krautz auseinander. »Ihr verschwindet!«, brüllte er. »Los! Abhauen! Das ist mein Eisenvogel!«
    »Adrisch kawirlere kardschi bish yardim!«, schrie der bärtige Türk zurück. »Kardschi, kardschi!« Er schüttelte die Keule über dem schwarzen Lockenkopf. Seine Krieger hinter ihm fielen teilweise in das Geschrei ein und deuteten auf den Fluss.
    »Könnt ihr nicht reden wie unsereins?! Könnt ihr das nicht, he?!« Haynz schob sich zwischen Krautz und Ärwyn und trat einen Schritt nach vorn.
    Die Türks waren der einzige Stamm weit und breit, mit dem man sich nicht verständigen konnte. Niemand konnte das, nicht einmal die Poruzzen, so weit Haynz wusste.
    »Mein Ratatata! Kapiert? Meins! Meins! Verschwinden oder Prügel, kapiert?!« Er legte einen Pfeil in die Bogensehne. »Abhauen oder aufs Maul kapiert, Türk?!«
    Der Anführer der Türks drehte sich zu seinen Leuten um. »Amu koruschmak da lazim!« , schrie er, oder jedenfalls etwas, das so ähnlich klang.
    »Mein Ratatata! Abhauen oder aufs Maul!«, brüllte Haynz, und der Türk brüllte: »Amu koruschmak da lazim!« So ging das ein paar Mal hin und her. Drei Speerwürfe entfernt drängten sich die Wakudas zwischen den kahlen Büschen und Bäumen, hinter den Türks lag der Eisenvogel im Gras und der Türkhauptmann schrie: »Amu koruschmak da lazim!« , und Haynz schrie zurück »Mein Ratatata!«, und: »Abhaun oder aufs Maul!« Immer mehr Dysdoorer fielen in Haynz'
    Drohung ein und immer mehr Türks in das Gebrüll ihres Anführers. Irgendwann schüttelten alle Männer Dysdoorer und Türks Fäuste, Keulen, Äxte und Lanzen. Und alle brüllten im Chor. Die Wakudas zogen sich tiefer und tiefer in den Wald zurück.
    So lange ging das, bis Ärwyn sich endlich an seinem Hauptmann vorbei drängte und sagte:
    »Tun wirs doch einfach…«
    Er stürmte auf die Türks los. Johlend spurteten die Dysdoorer hinterher, Haynz mittendrin. Pfeile schwirrten den Türks entgegen, Speere rauschten durch die Luft, einige trafen den Eisenvogel hinter den Türks.
    Wie ein Mann machten die kehrt und rannten ans Flussufer zu ihren Kähnen. »Sie hauen ab!«, schrie Krautz. »Sie hauen tatsächlich ab!«
    »Sicher hauen die ab! Sicher doch!«, krähte Haynz. »Was hast du erwartet?! Dass sie sich

Weitere Kostenlose Bücher