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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch es tat sich nichts bei ihm. Er blieb verschlossen wie eine Auster.
    Im Hintergrund hörte ich das Halbblut Leila scharf atmen. Okay, wenn er mich nicht ansprechen wollte, würde ich es tun. Mir wollten schon die Worte über die Lippen dringen, als meine Augen groß wurden und ich die Sätze verschluckte.
    Ich hatte ihn mir genauer angesehen, und mein Blick war dabei auch auf seinen Gürtel gefallen.
    Dort steckte etwas, das ich kannte.
    Zuerst wollte ich es nicht glauben. Das war eigentlich verrückt, der nackte Wahnsinn, aber es gab keinen Zweifel. Der Eiserne Engel war nicht nur mit seinem bekannten Schwert ausgerüstet, sondern auch mit anderen Waffen, die ihm nicht gehörten.
    Aus dem Gürtel schaute etwas hervor, das ich gut kannte. Es war der Griff der Dämonenpeitsche, und knapp daneben schaute etwas anderes hervor.
    Ebenfalls ein Griff, nur wesentlich schmaler als der der Peitsche.
    Auch ihn kannte ich.
    Es war Sukos Stab, die Waffe, die ihm eine große Macht verlieh, denn durch sie war er in der Lage, die Zeit für fünf Sekunden anzuhalten, um während dieser Spanne in seinem Sinne zu handeln.
    Für einen Moment hatte ich das Gefühl, in einem wilden Kreislauf zu stecken. Zwar befand sich nach wie vor noch der Boden unter meinen Füßen, aber ich glaubte daran, daß irgendwelche Kräfte dabei waren, ihn mir unter den Füßen wegzuziehen.
    Das war wirklich eine Überraschung.
    Tief atmete ich ein, der Schwindel verschwand, nur der Eiserne Engel nicht. Nach wie vor stand er regungslos vor mir und starrte mir ins Gesicht. Es gelang mir nur schwer, meine Blicke von Sukos Waffen zu lösen und in das Gesicht des Eisernen zu schauen. Dabei sah ich auch in seine Augen, deren Pupillen die gleiche Farbe aufwiesen wie auch die grau schimmernde Haut.
    Schon öfter in meinem Leben hatte ich den Eisernen Engel angeschaut. Ich kannte alles an ihm, auch den Blick der Augen, aber noch nie hatte ich so etwas gesehen wie hier.
    Dieser Blick war grauenhaft, er war kalt, ohne jegliches Gefühl.
    Ich kam nicht herum, ihn als feindlich zu bezeichnen.
    Der Eiserne Engel mein Feind?
    Bisher hatte ich es nicht wahrhaben wollen. Als ich ihm aber in die Augen schaute, wurde mir klar, daß er und ich auf verschiedenen Seiten standen.
    Wieder wäre ich am liebsten im Erdboden versunken, denn dieses Wissen hatte mir einen regelrechten Schlag versetzt. Hinzu kam, daß der Eiserne sich Sukos Waffen angeeignet hatte und demnach wissen mußte, wo sich mein Freund befand.
    Aber nicht allein das. Er war sogar bei ihm gewesen, um Suko zu berauben.
    So und nicht anders sah ich es!
    Was hatte nur den Eisernen Engel dazu getrieben, sich selbst und seine große Aufgabe zu verraten?
    Ich wußte es nicht, ich konnte nicht einmal darüber spekulieren, aber ich wollte ihn fragen.
    »Weshalb bist du gekommen, Eiserner?« Meine Stimme klang rauh und selbst für mich fremd. »Was hat dich dazu getrieben, in eine andere Dimension zu reisen und dort die Waffen an dich zu nehmen, die dir nicht gehören? Ich will es wissen!«
    Zum erstenmal, seit wir uns so gegenüberstanden, erkannte ich bei ihm eine Reaktion. Er senkte den Kopf, öffnete den Mundspalt, und ich vernahm seine Antwort.
    »Ich habe ihm die Waffen abgenommen, weil er sie nicht mehr benötigte. Er ist ein Verlorener, ein Gefangener einer Welt, die für Menschen ungeeignet ist. Deshalb.«
    »Dann warst du also bei ihm?«
    »Ja.«
    »Und er lebt.«
    »Auch das.«
    Ich atmete tief ein und aus. Dabei schüttelte ich den Kopf. »Wenn du bei ihm gewesen bist und wenn es dir gelungen ist, den Weg in die andere Dimension zu finden, weshalb hast du ihn dann nicht befreit? Er steht auf unserer Seite, das weißt du!«
    »Ich brauche ihn nicht!«
    »Wie?« fragte ich erstaunt.
    »Suko ist wertlos«, hörte ich die Antwort des Eisernen Engels.
    »Völlig wertlos, glaube es mir.«
    »So hast du früher nicht geredet!« fiel ich ihm ins Wort. »Du warst ein anderer, Eiserner, oder bist ein anderer geworden. Ich habe dich oft genug kämpfen sehen. Du hast auf der Seite des Lichts gestanden und dich den Mächten der Finsternis entgegengestemmt. Nie hätte ich mit einer solchen Reaktion von deiner Seite aus gerechnet. Was ist in dich gefahren?«
    Er lachte mich an, und es war das gleiche Lachen, wie ich es auch von ihm kannte.
    Verdammt, es mußte der Eiserne sein.
    »Ich habe vieles eingesehen«, erklärte er mir. »Ich weiß jetzt, daß der große Kampf für die Mächte des Lichts nicht zu gewinnen

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