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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber aus anderen Gründen…
    ***
    Sid Amos spürte den Eishauch der Zeitlosen. Er öffnete die Augen wieder. Der Abwehrschirm, in den er sich gehüllt hatte, hatte ihn bei der Explosion der Bildkugel vor dem Ärgsten bewahrt. Er war schwer angeschlagen, aber er lebte noch.
    So leicht, dachte er grimmig, läßt sich einer meiner Art nicht umbringen…
    Er sah die Zeitlose. Sie taumelte. Sie hatte sich ebenfalls verausgabt, um Merlin zu bezwingen. Und wie sie ihn bezwungen hatte! Selbst der hartgesottene Ex-Teufel erschauerte, als er den Anblick gewahrte, den Merlin ihm jetzt bot.
    Er sah aus, als wäre der Zauberer in ein Netz eingesponnen, in riesige Schleier aus Spinnweben — doch das waren keine Spinnweben. Es waren Fäden aus Eis! Sie hüllten ihn vollständig ein, umgaben ihn so dicht, daß von ihm selbst nur noch ein kaum wahrnehmbarer Schemen zu erkennen war. Von diesen Eisfäden ging die Kälte aus, die selbst Amos bis ins Mark traf.
    Merlin war verloren.
    Amos bezweifelte, daß er es schaffen würde, dieses Eis abzutauen. Selbst dem Höllenfeuer würde es nicht gelingen. Und gerade dorthin wollte er nicht zurück. Durfte er nicht zurück, nicht jetzt… nicht später… Ihm war anderes bestimmt.
    Langsam erhob er sich. Er fühlte sich schwach. So, als hätte er in alten Tagen einen Kampf gegen seinen damaligen Erzgegner Zamorra ausgefochten.
    Er sah die Zeitlosen an.
    Sie staunte, als sie ihn erkannte. Sie hatte ihn wohl für tot gehalten, für vernichtet bei der Explosion, die ihr Reittier verschlungen hatte. Jetzt weiteten sich ihre Augen. Sie schleuderte Amos einen Zauberspruch entgegen, der ihn fast tötete. Mühsam hielt er sich aufrecht. Einen weiteren Schlag würde er nicht überstehen.
    Aber die Zeitlose nutzte ihre Chance nicht. Wahrscheinlich konnte sie es nicht mehr. Sie war ebenfalls geschwächt. Was sie jetzt brauchte, war wieder eine Erholungsphase in der Tiefschlafkammer, die Merlin in einer Dimensionsfalte eingerichtet hatte.
    Doch nur Merlin hätte ihr den Zutritt dorthin gewähren können…
    So war ihr Schlag gegen den Zauberer von Avalon zum Bumerang geworden.
    »Rache ist immer ein zweischneidiges Schwert«, murmelte Amos. »Sie trifft den, der sie forderte, ebenfalls…«
    Die Zeitlose wandte sich wortlos um und verließ den Saal des Wissens. Amos folgte ihr. Er machte einen weiten Bogen um Merlin, der eingefroren da stand, auf unbestimmte Zeit, vielleicht für immer, zur Reglosigkeit verdammt.
    Vielleicht war er tot…
    Die Zeitlose floh. Sie eilte den Weg durch Caermardhin zurück, den sie gekommen war. Sie schien zu ahnen, daß sie in ihrem augenblicklichen Zustand gegen Amos nichts aufzubieten hatte, und sie konnte nicht schätzen, wie stark er — noch - war. So ergriff sie die Flucht, nachdem Merlin ausgeschaltet war.
    Doch Sid Amos verfolgte sie nicht. Er suchte seine eigene Unterkunft auf. Dort befand sich etwas, das er hütete wie einen Schatz.
    Er fand es im gesicherten Versteck.
    Drei Amulette…
    Drei von sieben, die es ingesamt gab. Eines, das stärkste, besaß Zamorra. Eines hatte Lucifuge Rofocale an sich gebracht, ein weiteres befand sich im Besitz von Magnus Friedensreich Eysenbeiß. Das letzte war noch nicht wieder aufgefunden worden.
    Sid Amos grinste schwach. Selbst Merlin hatte nur von einem der drei Amulette gewußt, die Amos mittlerweile besaß. Merlin, der sie einst nacheinander geschaffen hatte, eines stärker und besser als das andere, aber erst das siebte, das Zamorra besaß, geformt aus der Kraft einer entarteten Sonne, war zu Merlins Zufriedenheit ausgefallen.
    Man munkelte, die sechs anderen könnten das siebte zwingen. Aber niemand konnte sagen, ob das auch wirklich stimmte, oder ob nur ein Gleichgewicht entstehen würde. Und Merlin selbst hüllte sich in Schweigen. Vielleicht hatte er es selbst nie gewußt…
    Amos aktivierte die drei Amulette nacheinander. Dann fügte er ihre Energien zusammen, verband sie. Es war das erste Mal, daß er die silbrigen, handtellergroßen Scheiben in dieser Form benutzte.
    Er fühlte die Energie wachsen. Und er glitt in den geistigen Rapport mit den drei Amuletten.
    Schlagartig fühlte er sich wieder stark.
    Er schwebte durch Caermardhin. Er folgte der Zeitlosen…
    ***
    Aus, dachte Nicole. Wir haben uns alle in Bill getäuscht. Er ist ein Verlorener… Die Schwertspitze fuhr herab.
    Und sie verfehlte Nicoles Hals um Zentimeter, fuhr auf Leonardo de-Montagne nieder! Doch der Dämon reagierte blitzschnell. Er drehte sich um

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