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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zeitlose und ihre Herrschaft erzählt hatte.
    »Wenn das Negative in ihr eines Tages doch durchbricht, wird sie mich bekämpfen. Ich muß damit rechnen. Ich müßte eigentlich vorbeugende Maßnahmen treffen. Aber ich kann nichts tun, was sich gegen sie richtet. Denn ich liebe sie auch heute noch, wie ich nie ein anderes Lebewesen liebte. Und so bin ich nicht fähig, mich gegen sie zu wehren. Ich kann nur eines tun: einen Nachfolger beauftragen, der meine Stelle einnimmt. Entweder für immer, wenn ich tot bin. Lebe ich aber auf irgend eine Weise noch, so mag dieser Stellvertreter auf meine Rückkehr warten und mein Erbe solange verwalten. Ahnst du es, dunkler Bruder? Dieser Nachfolger - wirst du sein. Du hast dich in Caermardhin eingelebt. Du kennst dich aus, und was dir fehlt, wirst du hir im Saal des Wissens lernen. Benutze die Bildkugel. Sie wird dir zeigen, was du zu tun hast, bis du es von selbst beherrscht. Du wirst auf den anderen Welten, über die ich wache, gleichartige Einrichtungen wie Caermardhin finden. Verwalte mein Erbe gut, dunkler Bruder. Führe es in dem Sinne, wie ich es im Sinne meines Vorgängers führte. Ich wünsche dir alles Glück der Welt…«
    Merlins aufgezeichnete Gedankenstimme verhallte.
    Sid Amos stand wie erschlagen da.
    »Das«, murmelte er, »ist genau das, was mir gerade noch fehlt. Merlins Nachfolger zu werden! Konnte das keinem Dümmeren passieren?«
    Er holte tief Luft.
    Dann fuhr er zu dem flirrenden Eisgespinst herum, in dessen Inneren sich Merlin befand.
    »Du verdammter alter Narr!« brüllte er. »Die Bildkugel benutzen! Wie stellst du dir das vor, Alter? Sie ist zerstört! Zerstört! Hast du das nicht voraussehen können in deiner verdammten Weisheit, mit deiner verdammten Präkogniton? Ich will nicht dein Nachfolger sein! Ich will diese Last nicht!«
    Er trat näher an das entsetzlich kalte Gebilde heran.
    »Falls du noch lebst, da drinnen, laß dir folgendes gesagt sein: Ich werde eine Möglichkeit finden, dich da wieder hauszuholen! Und wenn die Magie der Zeitlosen tausendmal einzigartig war - ich finde den Gegenpart! Und der Teufel soll mich holen, wenn ich es nicht schaffe…«
    Er stutzte, verzog das Gesicht, schüttelte den Kopf. »Hoppla«, murmelte er leise. »So bin ich schon geworden? So verteufelt menschlich? Auch das noch… mir bleibt auch nichts erspart…«
    Immer noch kopfschüttelnd, verließ er den Saal fast fluchtartig. Verwirrt murmelte er vor sich hin: »Ich werde das vertrackte Gefühl nicht los, daß ich der sprichwörtliche ›arme Teufel‹ bin… zur Hölle damit!«
    Und er brach in ein fast hysterisches Gelächter aus.
    ***
    Zamorra betrat den großen Burghof. Es hatte nicht viel Sinn, sich zur Wehr zu setzen… fieberhaft suchte er nach einer Möglichkeit, Leonardo doch noch auszutricksen. Es war ihm doch früher immer irgendwie gelungen… Bitter dachte er daran, wie viele Triumphe die Hölle in diesen Tagen feiern konnte. Dieser makabre Siegeszug mußte gestoppt werden.
    Unbedingt…
    Gryf und Teri tauchten auf. Sie hatten sich im Rittersaal mit Schwertern ausgerüstet. Zamorra wußte, wie gut sie beide damit umgehen konnten. Gryf war in einer Zeit aufgewachsen, in der Keule und Schwert die universellen Waffen waren. Und auch Teri war gut im Training.
    Von Wang Lee ganz zu schweigen.
    Bill Fleming, der zwischendurch immer wieder versuchte, ein Kreuz zu formen, trat zu Zamorra. Er drückte ihm das Amulett in die Hand.
    »Sag mir die Wahrheit«, murmelte er. »Tandy Cant - war sie wirklich eine Dämonin? Bitte, Zamorra. Ich habe nicht mehr viel Zeit. Lüge mich nicht an.«
    Zamorra sah ihm in die Augen.
    »Ja«, sagte er. »Sie war es wohl, die dich auf diesen Weg gebracht hat.«
    »Diesen verdammten Weg in die Hölle«, murmelte Bill. Er atmete tief durch.
    »Zamorra, ich hielt dich für einen Mörder. Ich tat alles, um dich dafür zu bekämpfen. Ich weiß nicht, ob du mir verzeihen kannst. Ich verlange es auch nicht. Aber… ich möchte es irgendwie wieder hinbiegen, verstehst du?«
    Zamorra nickte. »Ja, Bill… alter Freund.«
    »Ich wünsche dir alles Glück der Welt«, sagte Bill und wandte sich ab. Er mühte sich wieder mit den beiden Schwert-Fragmenten ab.
    »Welch rührselige Szene«, höhnte Leonardo. »Zwei Feinde, die als Freunde aus dem Leben scheiden… nun los! Ich will Funken sprühen sehen!«
    Funken, dachte Zamorra. Etwas zündete in ihm. Funkeln… funkeln… Diamanten… Kristalle… da war doch der Dhyarra in seiner

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