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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an Bord des jeweiligen Flugkörpers eine meßbare Zeit ablief, materialisierte er praktisch im gleichen Augenblick da er auch in den Hyperraum eingetaucht war. Dieses Phänomen war eines der großen Rätsel, die die Menschheit bisher noch nicht zu lösen vermocht hatte.
    Tako Kakuta trat an die Kontrollen und machte eine Bewegung, als wollte er sie alle auf einmal umfassen.
    „Wenn wir nicht bald aus dem Hyperraum herauskommen, müssen wir etwas unternehmen", sagte er. „Ich glaube, Tro Khon hat beim Hinfallen diese beiden Schalthebel berührt."
    Redhorse beobachtete mißtrauisch die Kontrollhebel, auf die Kakuta zeigte.
    „Vielleicht weiß Olek etwas damit anzufangen", sagte er.
    „Ja", bestätigte Olek. „Wenn ich mir Zeit lasse, die Zentrale genau zu studieren, komme ich vielleicht damit zurecht. Aber an unserem jetzigen Flug wird sich nicht viel ändern lassen."
    „Weshalb nicht?" erkundigte sich Redhorse.
    „Ganz einfach, Sir. Jeder Schaltvorgang am Dimetranstriebwerk schließt einen kompletten Hyperraumflug in sich ein. Das heißt, daß der Flug des Dolan genau vorprogrammiert wird. Der Dolan wird an einem bestimmten Punkt in unserem Universum herauskommen. Daran ist jetzt nichts mehr zu ändern. Erst wenn wir aus dem Hyperraum heraus sind, kann ich an den Schaltungen manipulieren.
    Außerdem dürfen wir die Exekutoren nicht vergessen. Ich glaube kaum, daß sie bei Tro Khons willkürlicher Programmierung eingeschaltet waren. Der Zweitkonditionierte hatte zu diesem Zeitpunkt überhaupt keinen Kontakt zu den Bewußtseinshütern."
    Redhorse lachte trocken.
    „Je länger Sie reden, desto überzeugter bin ich davon, daß wir nur unter Schwierigkeiten zurückkehren können", sagte er.
    Olek berührte einen der Hebel mit dem Zeigefinger.
    „Ich bin sicher, daß Tro Khons Schaltungen programmiert wurden. Das bedeutet, daß der Ausgangspunkt unseres Fluges den Maschinen und vielleicht auch den Exekutoren bekannt ist. Wir können also jederzeit dorthin zurückkehren, von wo aus wir gestartet sind."
    „Hoffentlich bestätigt sich Ihr Optimismus", sagte Tako Kakuta.
    Die Bildschirme flammten so plötzlich auf, daß Redhorse unwillkürlich einen Schritt zurückwich.
    Vor ihnen im Raum stand eine grünleuchtende Sonne.
    Weitere Sterne waren im Hintergrund zu erkennen. Sie standen jedoch weit auseinander. Auf einem anderen Bildschirm sah Redhorse ein glitzerndes Band.
    „Die Milchstraße!" stieß er hervor. „Der Anblick ist unverkennbar für jemand, der sie bereits vom Leerraum aus gesehen hat."
    Tako Kakuta befeuchtete seine Lippen nervös mit der Zunge.
    „Es ist unsere Galaxis, Oberst", bestätigte er. „Wir müssen uns irgendwo in einem Seitenarm befinden."
    Redhorse war erleichtert darüber, daß sie in ihrer eigenen Galaxis materialisiert waren.
    Die Bilder auf den Beobachtungsschirmen wechselten ständig. Der Exekutor für Ortung und Funk kam seinen Pflichten nach.
    Die drei Männer erkannten, daß die grüne Sonne von drei Planeten umkreist wurde. Im Augenblick raste der Dolan auf die zweite Welt zu.
    „Es sieht so aus, als hätten wir ein bestimmtes Ziel", stellte Redhorse fest. „Vielleicht war Tro Khons Programmierung nicht so willkürlich, wie wir bisher annahmen."
    Sie wichen von den Kontrollen zurück, als der Zweitkonditionierte sich ächzend erhob. In gebückter Haltung starrte Tro Khon auf die Bildschirme. Sein Symboflex-Partner leuchtete jetzt purpurfarben.
    „Wir müßten herausfinden, ob er unter dem Einfluß des Symbionten steht", sagte Redhorse leise.
    „Sprechen Sie mit ihm, Oberstleutnant."
    „Tro Khon!" rief Camaron Olek.
    Er wiederholte den Anruf dreimal, ohne daß der Zeitpolizist reagierte.
    Der Dolan wurde immer schneller.
    Er schoß dem zweiten Planeten des unbekannten Sonnensystems entgegen.
    Tako Kakuta strich mit einer Hand über seine Stirn.
    „Ich habe ein ungutes Gefühl", sagte er. „Es sieht nicht so aus, als wollte Tro Khon im richtigen Augenblick abbremsen."
    Und genauso war es.
     
    *
     
    Die obere Hälfte der Planetenkugel schimmerte wie dunkelblaue Tinte. Dichte Wolken verhinderten daß die Terraner einen Blick auf die Oberfläche dieser Welt werfen konnten. Noch immer wechselten ständig die Bilder.
    „Ich glaube, dieser Planet ist eine dampfende Urwaldhölle", vermutete Redhorse, der mit verschränkten Armen vor den Bildschirmen stand und ab und zu einen mißtrauischen Blick zu Tro Khon hinüberwarf. Der Zweitkonditionierte hatte sich völlig aufgerichtet,

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