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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen.
    „Kämpfen Sie!" hörte er Olek schreien. „Lösen Sie sich aus der Tyrannei."
    Die Wut des Zweitkonditionierten wurde übermächtig. Die Aufwallung dieses Gefühls übertraf für einen Augenblick die Kräfte des Symbionten. Der Zweitkonditionierte fiel förmlich auf die Kontrollen zu.
    Im Vornüberfallen griff Tro Khon nach einigen Schaltungen.
    Er spürte, wie der Symbiont ihn mit panikartigen Impulsen überfiel.
    Zwei Schalthebel kippten nach unten.
    Im Hinfallen sah Tro Khon, daß die Bildschirme dunkel wurden. Ein bläuliches Flimmern geisterte durch die Zentrale.
    Tro Khon begriff, daß er das Dimetranstriebwerk eingeschaltet hatte. Der Dolan raste durch den Hyperraum. Niemand konnte vorhersehen, wo der Flugkörper herauskommen würde, denn Tro Khon hatte die Schaltungen vollkommen willkürlich vorgenommen.
    Der Symbiont griff voller Erbitterung an, und Tro Khon wälzte sich am Boden hin und her.
    Von irgendwoher kam die Stimme Camaron Oleks.
     
    *
     
    Die Bildschirme waren erloschen.
    Die Gewebelappen, die sie normalerweise bedeckten, waren jedoch nicht nach unten geklappt.
    Die Dimoschützen standen wie erstarrt auf ihren Plätzen. Von ihnen drohte den Terranern im Augenblick keine Gefahr. Auch Tro Khon bewegte sich nicht mehr. Er lag vor den Kontrollen. Seine Beine waren gespreizt, alle vier Arme waren nach oben gestreckt. Es war schwer festzustellen, ob er Herr über seine eigenen Sinne war oder von seinem Symbionten beherrscht wurde. Wahrscheinlich trug sich zwischen dem Symboflex-Partner und dem Zweitkonditionierten ein unheimlicher und lautloser Kampf zu.
    Don Redhorse hatte sofort erkannt, daß sie sich nicht mehr in der Nähe des Solaren Systems befanden. Die Tatsache, daß Tro Khon das Dimetranstriebwerk eingeschaltet hatte, sickerte jedoch nur langsam in Redhorses Verstand ein. Sein Innerstes sträubte sich dagegen, in ferne Regionen verschlagen zu werden und vielleicht keine Möglichkeit für eine Rückkehr zur Erde finden zu können.
    Redhorse wußte, daß Olek die willkürliche Handlung des Zweitkonditionierten herausgefordert hatte.
    Camaron Olek hatte aufgehört zu schreien. Er wandte sich zu Redhorse und Kakuta um. Sein Gesicht sah blaß und eingefallen aus.
    „Wir sind im Hyperraum!" stieß er hervor. „Tro Khon hat das Dimetranstriebwerk eingeschaltet."
    Redhorse blieb ruhig.
    „Ich bin gespannt, wo wir herauskommen", sagte er. „Tro Khon ist im Augenblick nicht in der Lage, etwas zu unternehmen."
    Olek deutete auf den am Boden liegenden Zeitpolizisten.
    „Ich befürchte, daß der Symboflex-Partner die Oberhand gewinnen wird", sagte er. „Ich bedaure die Exekutoren. Wahrscheinlich sind sie vor Angst halb wahnsinnig."
    „Wir hätten früher einen Fluchtversuch machen sollen", sagte Tako Kakuta. „Jetzt ist es zu spät.
    Wenn wir jemals irgendwo herauskommen, können wir nicht damit rechnen, daß ein terranisches Schiff in unserer Nähe ist."
    „Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen, Tako", meinte Redhorse „Niemand von uns konnte ahnen was uns hier erwartete."
    Olek durchquerte die Zentrale und hob sein Vibratormesser auf. Er wog es nachdenklich in der Hand.
    „Ein zweitesmal greife ich den Symbionten nicht an", sagte er. Ereichte Redhorse das Messer.
    „Wollen Sie es versuchen, Oberst? Die Kreatur kennt Sie nicht. Vielleicht ist sie machtlos, wenn Sie angreifen."
    Redhorse schob das Messer mit einem Achselzucken in seine Beintasche. Er hatte noch immer Oleks Bild vor Augen, wie dieser auf Tro Khons Rücken gestanden und sich plötzlich in eine Bestie verwandelt hatte. Es war sinnlos, wenn er sich der gleichen Gefahr aussetzte. Außerdem befanden sie sich noch im Hyperraum. Ein Angriff auf den Symbionten konnte die schlimmsten Folgen haben.
    Olek deutete auf die Tasche, in der Redhorse das Messer untergebracht hatte.
    „Vielleicht muß ich es einmal zurückverlangen, Oberst", sagte er.
    „Sehen Sie sich die Dimoschützen an!" rief Tako Kakuta. Er stand neben einem der seltsamen Wesen und strich ihm über den Rückenpanzer. „Sie scheinen völlig apathisch zu sein."
    Um seine Feststellung zu unterstreichen, versetzte er dem Dimoschützen einen Fausthieb. Das Wesen zuckte noch nicht einmal zusammen. Kakuta hätte ebensogut nach einem Steinklotz schlagen können.
    Redhorse ging zu einem der Dimoschützen und versuchte, ihm den Dimetransstrahler aus der Klaue zu nehmen. Es gelang ihm nicht.
    „Im Augenblick sind sie völlig ungefährlich"; stellte Redhorse fest.

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