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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kampfanzug gegen Redhorses Körper. Es hatte aufgehört zu regnen, und weit draußen auf dem Meer schien die Sonne.
    Redhorse blickte über das Land. Alles Leben dieser Welt schien sich auf der Insel konzentriert zu haben. Sie barst vor pflanzlichem Leben aller Art und war eine stumme Herausforderung an alles, was lebensfeindlich war.
    Tako Kakuta stieß einen leisen Pfiff aus.
    „Ich bezweifle, daß wir hier irgendein freies Plätzchen finden, wo wir landen können", sagte er.
    „Vermutlich haben Sie recht", stimmte Redhorse zu.
    „Warum versuchen wir es nicht am Ufer?" schlug Camaron Olek vor. „Selbst die hartnäckigsten Pflanzen haben etwas dagegen, ertränkt zu werden."
    Redhorse nickte. „Einverstanden."
    Sie schalteten ihre Flugaggregate ein und nahmen Kurs auf das Randgebiet der Insel.
    Es fiel Redhorse schwer, unter sich im Dschungel Einzelheiten zu erkennen. Die Pflanzen wuchsen so dicht, daß der eigentliche Boden nicht zu sehen war. Die Kronen der Bäume waren miteinander verwachsen, und unzählige Schmarotzerpflanzen sorgten dafür, daß dieser Wust aus Ästen, Blättern und Lianen undurchdringlich war.
    Ab und zu machte Redhorse unter sich eine Bewegung aus, aber das mußte nicht unbedingt auf das Vorhandensein tierischen Lebens hindeuten. Der Wind war ziemlich heftig, und er bewegte Blätter und lose hängende Lianen.
    Redhorse blickte zum Dolan zurück. Er fragte sich, ob Tro Khon schon Maßnahmen zu ihrer Verfolgung ergriffen hatte. Wahrscheinlich würde er ihnen zunächst die Dimoschützen nachschicken.
    Wenn diese keinen Erfolg hatten, würde sich der Zweitkonditionierte unter dem Einfluß des Symbionten persönlich an der Jagd auf die drei Terraner beteiligen. Der Symboflexpartner durfte die drei Männer nicht lebend entkommen lassen, denn ihr Wissen bedeutete für die Symbionten eine große Gefahr.
    „Wir fliegen ein bißchen tiefer", ordnete Redhorse an. „Aus dieser Höhe ist nur schwer etwas zu erkennen."
    Er ließ sich hinabsinken, und der Druck des Windes lastete beinahe angenehm auf seinem Körper.
    Wie lange würden sie auf dieser Insel überleben können? fragte er sich in Gedanken. Es war zweifelhaft, ob sie Essen und Trinkwasser fanden. Es würde ihnen nichts anderes übrigbleiben, als früher oder später in den Dolan zurückzukehren und zu versuchen, ihn zu erobern.
    Alles hing davon ab, wie der Kampf zwischen Tro Khon und dem Symbionten ausging. Wenn diese Auseinandersetzung länger als ein paar Tage dauerte, war es schon gleichbedeutend mit einer Niederlage für die Terraner.
    Über das Lärmen des Windes hinweg hörte Redhorse ein eigenartiges Geräusch, als würden tausend nackte Füße durch Morast waten. Der Lärm kam aus dem Dschungel; der wie ein großes und apathisches Riesenwesen unter ihnen lag und gleichmäßig zu atmen schien.
    So war es immer, wenn man eine neue Welt kennenlernte. Das Leben erschien einem als Kollektiv, und man brauchte einige Zeit, bis man Unterscheidungen traf und Einzelheiten erkannte.
    Schnapp!
    Von irgendwo aus der Tiefe hatte eine zwanzig Meter lange und armdicke Liane heraufgelangt und Redhorse umschlungen.
    Schnapp! Schnapp!
    Mit lässiger Eleganz schnellten zwei weitere bewegliche Pflanzententakel herauf und ringelten sich um den Körper des Obersten. Alles war so schnell gegangen, daß Redhorse keine Gelegenheit zu einer Gegenwehr hatte.
    Kakuta und Olek reagierten blitzschnell und rasten in die Höhe, gerade noch rechtzeitig, um einem halben Dutzend anderer Schlingpflanzen zu entkommen.
    „Oberst!" schrie Olek.
    Redhorse war herumgewirbelt worden. Er lag auf dem Rücken, getragen von etwa drei oder vier Pflanzenarmen. Die Energie seines Flugaggregats verpuffte wirkungslos. Die schwache Beschleunigung wurde von den Raubpflanzen mühelos neutralisiert. Um sich herum sah Redhorse mehrere tentakelähnliche Auswüchse, die einen grotesken Tanz aufzuführen schienen. Da begriff er, daß die seltsamen Pflanzen um ihr Opfer kämpften.
    „Oberst!" Diesmal klang Oleks Stimme schrill vor Panik. „Sind Sie in Ordnung?"
    „Ja", krächzte Redhorse. Hoch über sich sah er Kakuta und Olek schweben; ihre Kampfanzüge wurden vom Höhenwind gebeutelt, so daß sie Redhorse an zwei Ballone erinnerten.
    „Können Sie sich befreien?" fragte Kakuta.
    „Ja", log Redhorse. „Ich werde mein Vibratormesser benutzen. Bleiben Sie um Himmels willen dort oben, Tako."
    „Ich weiß nicht", antwortete der Mutant gedehnt. „Ich habe das Gefühl wir müssen Sie

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